Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859. Schurimuri. Elender! warum hat die Pfeife keinen Zug? fehlt's am Röhrl? Pfeifistopfici. Allmächtigster! An meiner Sorgfalt hat es nicht gefehlt! Jch habe die Pfeife heute beim Sonnen- Aufgange geputzt. Schurimuri. Einerlei. Vielleicht war der Tabak zu naß. Kurz und gut: Es muß wieder einmal ein Exempel statuirt werden. Mumurikarbatschi! führe den Burschen in das Wichszimmerl Nro. 121, dort hat er 100 Streiche in Empfang zu nehmen und auf Stempel- bogen abzuquittiren. Mumurißarbatschi. Wie du befiehlst, Erhabenster, so soll es geschehen. Fort mit dir, Sclave! Pfeifistopfici (fällt auf die Knie.) Erbarmen, großer Sultan! Verschone deinen treuesten Sclaven mit der Strafe, die er nicht ver- dient zu haben zu glauben sich untersteht. Schurimuri. Was? Remonstriren auch noch? -- Noch Ein Wort, und ich lasse dich hängen! Schurimuri. Elender! warum hat die Pfeife keinen Zug? fehlt’s am Röhrl? Pfeifiſtopfici. Allmächtigſter! An meiner Sorgfalt hat es nicht gefehlt! Jch habe die Pfeife heute beim Sonnen- Aufgange geputzt. Schurimuri. Einerlei. Vielleicht war der Tabak zu naß. Kurz und gut: Es muß wieder einmal ein Exempel ſtatuirt werden. Mumurikarbatſchi! führe den Burſchen in das Wichszimmerl Nro. 121, dort hat er 100 Streiche in Empfang zu nehmen und auf Stempel- bogen abzuquittiren. Mumurißarbatſchi. Wie du befiehlſt, Erhabenſter, ſo ſoll es geſchehen. Fort mit dir, Sclave! Pfeifiſtopfici (fällt auf die Knie.) Erbarmen, großer Sultan! Verſchone deinen treueſten Sclaven mit der Strafe, die er nicht ver- dient zu haben zu glauben ſich unterſteht. Schurimuri. Was? Remonſtriren auch noch? — Noch Ein Wort, und ich laſſe dich hängen! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0128" n="122"/> <sp who="#SCHUR"> <speaker> <hi rendition="#c">Schurimuri.</hi> </speaker><lb/> <p>Elender! warum hat die Pfeife keinen Zug?<lb/> fehlt’s am Röhrl?</p> </sp><lb/> <sp who="#PFE"> <speaker> <hi rendition="#c">Pfeifiſtopfici.</hi> </speaker><lb/> <p>Allmächtigſter! An meiner Sorgfalt hat es nicht<lb/> gefehlt! Jch habe die Pfeife heute beim Sonnen-<lb/> Aufgange geputzt.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHUR"> <speaker> <hi rendition="#c">Schurimuri.</hi> </speaker><lb/> <p>Einerlei. Vielleicht war der Tabak zu naß. Kurz<lb/> und gut: Es muß wieder einmal ein Exempel ſtatuirt<lb/> werden. Mumurikarbatſchi! führe den Burſchen in<lb/> das Wichszimmerl Nro. 121, dort hat er 100<lb/> Streiche in Empfang zu nehmen und auf Stempel-<lb/> bogen abzuquittiren.</p> </sp><lb/> <sp who="#MUM"> <speaker> <hi rendition="#c">Mumurißarbatſchi.</hi> </speaker><lb/> <p>Wie du befiehlſt, Erhabenſter, ſo ſoll es geſchehen.<lb/> Fort mit dir, Sclave!</p> </sp><lb/> <sp who="#PFE"> <speaker>Pfeifiſtopfici</speaker> <stage>(fällt auf die Knie.)</stage><lb/> <p>Erbarmen, großer Sultan! Verſchone deinen<lb/> treueſten Sclaven mit der Strafe, die er nicht ver-<lb/> dient zu haben zu glauben ſich unterſteht.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHUR"> <speaker> <hi rendition="#c">Schurimuri.</hi> </speaker><lb/> <p>Was? Remonſtriren auch noch? — Noch Ein<lb/> Wort, und ich laſſe dich hängen!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [122/0128]
Schurimuri.
Elender! warum hat die Pfeife keinen Zug?
fehlt’s am Röhrl?
Pfeifiſtopfici.
Allmächtigſter! An meiner Sorgfalt hat es nicht
gefehlt! Jch habe die Pfeife heute beim Sonnen-
Aufgange geputzt.
Schurimuri.
Einerlei. Vielleicht war der Tabak zu naß. Kurz
und gut: Es muß wieder einmal ein Exempel ſtatuirt
werden. Mumurikarbatſchi! führe den Burſchen in
das Wichszimmerl Nro. 121, dort hat er 100
Streiche in Empfang zu nehmen und auf Stempel-
bogen abzuquittiren.
Mumurißarbatſchi.
Wie du befiehlſt, Erhabenſter, ſo ſoll es geſchehen.
Fort mit dir, Sclave!
Pfeifiſtopfici (fällt auf die Knie.)
Erbarmen, großer Sultan! Verſchone deinen
treueſten Sclaven mit der Strafe, die er nicht ver-
dient zu haben zu glauben ſich unterſteht.
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein01_1859/128>, abgerufen am 18.06.2024. |