Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859. Bluteck. Mich hatt' er schon um den Leib und drückte mir seine Tatzen in's Zwergfell, daß mir das Blut aus den Augen spritzte! Wärst du mir nicht zu Hilfe gekommen, so wär's um mich all gewesen. Blaubart. Jch stieß ihm mein Schwert in den Bauch zu rechter Zeit noch! -- Holla, wo bleibt der Kerl mit dem Wein? (schlägt auf den Tisch.) Bluteck. Du bist schlecht bedient! Mußt dem Lumpen eine Lektion geben, damit er sich besser auf die Füße macht. Blaubart. Hast recht! -- Weißt du was? Jch laß ihn in die Bärenhaut einnähen. Bluteck. Recht so! da gibt's was zur Kurzweil! (Casperl bringt ungeheure Humpen herein.) Blaubart. Her damit, Faulthier! Casperl. Bitt um Verzeihung; ich hab den Kellerschlüssel nit gleich g'funden! Bluteck. Mich hatt’ er ſchon um den Leib und drückte mir ſeine Tatzen in’s Zwergfell, daß mir das Blut aus den Augen ſpritzte! Wärſt du mir nicht zu Hilfe gekommen, ſo wär’s um mich all geweſen. Blaubart. Jch ſtieß ihm mein Schwert in den Bauch zu rechter Zeit noch! — Holla, wo bleibt der Kerl mit dem Wein? (ſchlägt auf den Tiſch.) Bluteck. Du biſt ſchlecht bedient! Mußt dem Lumpen eine Lektion geben, damit er ſich beſſer auf die Füße macht. Blaubart. Haſt recht! — Weißt du was? Jch laß ihn in die Bärenhaut einnähen. Bluteck. Recht ſo! da gibt’s was zur Kurzweil! (Casperl bringt ungeheure Humpen herein.) Blaubart. Her damit, Faulthier! Casperl. Bitt um Verzeihung; ich hab den Kellerſchlüſſel nit gleich g’funden! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0149" n="143"/> <sp who="#BLU"> <speaker> <hi rendition="#c">Bluteck.</hi> </speaker><lb/> <p>Mich hatt’ er ſchon um den Leib und drückte<lb/> mir ſeine Tatzen in’s Zwergfell, daß mir das Blut<lb/> aus den Augen ſpritzte! Wärſt du mir nicht zu<lb/> Hilfe gekommen, ſo wär’s um mich all geweſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#BLA"> <speaker> <hi rendition="#c">Blaubart.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch ſtieß ihm mein Schwert in den Bauch zu<lb/> rechter Zeit noch! — Holla, wo bleibt der Kerl<lb/> mit dem Wein?</p> <stage>(ſchlägt auf den Tiſch.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#BLU"> <speaker> <hi rendition="#c">Bluteck.</hi> </speaker><lb/> <p>Du biſt ſchlecht bedient! Mußt dem Lumpen<lb/> eine Lektion geben, damit er ſich beſſer auf die Füße<lb/> macht.</p> </sp><lb/> <sp who="#BLA"> <speaker> <hi rendition="#c">Blaubart.</hi> </speaker><lb/> <p>Haſt recht! — Weißt du was? Jch laß ihn in<lb/> die Bärenhaut einnähen.</p> </sp><lb/> <sp who="#BLU"> <speaker> <hi rendition="#c">Bluteck.</hi> </speaker><lb/> <p>Recht ſo! da gibt’s was zur Kurzweil!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Casperl bringt ungeheure Humpen herein.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#BLA"> <speaker> <hi rendition="#c">Blaubart.</hi> </speaker><lb/> <p>Her damit, Faulthier!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPERL"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Bitt um Verzeihung; ich hab den Kellerſchlüſſel<lb/> nit gleich g’funden!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [143/0149]
Bluteck.
Mich hatt’ er ſchon um den Leib und drückte
mir ſeine Tatzen in’s Zwergfell, daß mir das Blut
aus den Augen ſpritzte! Wärſt du mir nicht zu
Hilfe gekommen, ſo wär’s um mich all geweſen.
Blaubart.
Jch ſtieß ihm mein Schwert in den Bauch zu
rechter Zeit noch! — Holla, wo bleibt der Kerl
mit dem Wein? (ſchlägt auf den Tiſch.)
Bluteck.
Du biſt ſchlecht bedient! Mußt dem Lumpen
eine Lektion geben, damit er ſich beſſer auf die Füße
macht.
Blaubart.
Haſt recht! — Weißt du was? Jch laß ihn in
die Bärenhaut einnähen.
Bluteck.
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