Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859. Emma. Unser Blumenleben war höchst traurig! Lilienweiß. Wenn wir auch süßen Duft aushauchten, die Strahlen der Morgensonne sich lieblich auf uns senkten und die frischen Thautröpflein uns erquick- ten; es war doch nur ein Traumleben. Rosenroth. Nun seid Jhr befreit zu unserer Wonne! Laßt uns eilen, diesen Ort böser Zauberkünste zu verlassen. Geliebte Prinzessin, meine erste Pflicht ist es, Euch in die Arme Eures Vaters zurückzu- führen! Jelseck. Und Euch, mein Fräulein, biet' ich meine rit- terliche Hand. Auf der Burg Hohenthal bei Euern Eltern soll nun ungesäumt unser Vermählungsfest gefeiert werden. (Alle wollen ahgehen.) Casperl. (als Esel) Ya, Ya, Ya! Rosenroth. Sieh da! ein Esel, den wir gar nicht bemerkt hatten in der Freude unserer Herzen. Was willst du, armes Thier? Emma. Unſer Blumenleben war höchſt traurig! Lilienweiß. Wenn wir auch ſüßen Duft aushauchten, die Strahlen der Morgenſonne ſich lieblich auf uns ſenkten und die friſchen Thautröpflein uns erquick- ten; es war doch nur ein Traumleben. Roſenroth. Nun ſeid Jhr befreit zu unſerer Wonne! Laßt uns eilen, dieſen Ort böſer Zauberkünſte zu verlaſſen. Geliebte Prinzeſſin, meine erſte Pflicht iſt es, Euch in die Arme Eures Vaters zurückzu- führen! Jelseck. Und Euch, mein Fräulein, biet’ ich meine rit- terliche Hand. Auf der Burg Hohenthal bei Euern Eltern ſoll nun ungeſäumt unſer Vermählungsfeſt gefeiert werden. (Alle wollen ahgehen.) Casperl. (als Eſel) Ya, Ya, Ya! Roſenroth. Sieh da! ein Eſel, den wir gar nicht bemerkt hatten in der Freude unſerer Herzen. Was willſt du, armes Thier? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0044" n="38"/> <sp who="#EMM"> <speaker> <hi rendition="#c">Emma.</hi> </speaker><lb/> <p>Unſer Blumenleben war höchſt traurig!</p> </sp><lb/> <sp who="#LIL"> <speaker> <hi rendition="#c">Lilienweiß.</hi> </speaker><lb/> <p>Wenn wir auch ſüßen Duft aushauchten, die<lb/> Strahlen der Morgenſonne ſich lieblich auf uns<lb/> ſenkten und die friſchen Thautröpflein uns erquick-<lb/> ten; es war doch nur ein Traumleben.</p> </sp><lb/> <sp who="#ROS"> <speaker> <hi rendition="#c">Roſenroth.</hi> </speaker><lb/> <p>Nun ſeid Jhr befreit zu unſerer Wonne! Laßt<lb/> uns eilen, dieſen Ort böſer Zauberkünſte zu<lb/> verlaſſen. Geliebte Prinzeſſin, meine erſte Pflicht<lb/> iſt es, Euch in die Arme Eures Vaters zurückzu-<lb/> führen!</p> </sp><lb/> <sp who="#JEL"> <speaker> <hi rendition="#c">Jelseck.</hi> </speaker><lb/> <p>Und Euch, mein Fräulein, biet’ ich meine rit-<lb/> terliche Hand. Auf der Burg Hohenthal bei Euern<lb/> Eltern ſoll nun ungeſäumt unſer Vermählungsfeſt<lb/> gefeiert werden.</p> <stage> <hi rendition="#et">(Alle wollen ahgehen.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker>Casperl.</speaker> <stage>(als Eſel)</stage><lb/> <p>Ya, Ya, Ya!</p> </sp><lb/> <sp who="#ROS"> <speaker> <hi rendition="#c">Roſenroth.</hi> </speaker><lb/> <p>Sieh da! ein Eſel, den wir gar nicht bemerkt<lb/> hatten in der Freude unſerer Herzen. Was willſt<lb/> du, armes Thier?</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [38/0044]
Emma.
Unſer Blumenleben war höchſt traurig!
Lilienweiß.
Wenn wir auch ſüßen Duft aushauchten, die
Strahlen der Morgenſonne ſich lieblich auf uns
ſenkten und die friſchen Thautröpflein uns erquick-
ten; es war doch nur ein Traumleben.
Roſenroth.
Nun ſeid Jhr befreit zu unſerer Wonne! Laßt
uns eilen, dieſen Ort böſer Zauberkünſte zu
verlaſſen. Geliebte Prinzeſſin, meine erſte Pflicht
iſt es, Euch in die Arme Eures Vaters zurückzu-
führen!
Jelseck.
Und Euch, mein Fräulein, biet’ ich meine rit-
terliche Hand. Auf der Burg Hohenthal bei Euern
Eltern ſoll nun ungeſäumt unſer Vermählungsfeſt
gefeiert werden. (Alle wollen ahgehen.)
Casperl. (als Eſel)
Ya, Ya, Ya!
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Sieh da! ein Eſel, den wir gar nicht bemerkt
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