Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.Wald. Martin (mit Holzhauen beschäftigt.) Heut ist wieder ein saurer Tag! Herr Gott, ist das nicht um die schwere Noth zu kriegen. Jmmer hacken und immer hacken! und da muß unser Einer noch froh sein, wenn ihm vom Herrn Waldmeister Arbeit angewiesen wird. Und die schlechte Bezahl- ung, kaum daß ich mit meiner Margreth des Jahrs viermal ein Stückl Fleisch in's Haus -- viel we- niger in's Maul bring. (singt während des Holzhauens) Jch hau halt drein -- Es soll so sein, Daß ein Baum nach dem andern Muß in den Ofen wandern. Oft weht der Wind Jhn um geschwind -- Die allergrößten Eichen Die müssen Stürmen weichen. 6*
Wald. Martin (mit Holzhauen beſchäftigt.) Heut iſt wieder ein ſaurer Tag! Herr Gott, iſt das nicht um die ſchwere Noth zu kriegen. Jmmer hacken und immer hacken! und da muß unſer Einer noch froh ſein, wenn ihm vom Herrn Waldmeiſter Arbeit angewieſen wird. Und die ſchlechte Bezahl- ung, kaum daß ich mit meiner Margreth des Jahrs viermal ein Stückl Fleiſch in’s Haus — viel we- niger in’s Maul bring. (ſingt während des Holzhauens) Jch hau halt drein — Es ſoll ſo ſein, Daß ein Baum nach dem andern Muß in den Ofen wandern. Oft weht der Wind Jhn um geſchwind — Die allergrößten Eichen Die müſſen Stürmen weichen. 6*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0103" n="83"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Wald.</hi> </head><lb/> <sp who="#MARTIN"> <speaker>Martin</speaker> <stage>(mit Holzhauen beſchäftigt.)</stage><lb/> <p>Heut iſt wieder ein ſaurer Tag! Herr Gott, iſt<lb/> das nicht um die ſchwere Noth zu kriegen. Jmmer<lb/> hacken und immer hacken! und da muß unſer Einer<lb/> noch froh ſein, wenn ihm vom Herrn Waldmeiſter<lb/> Arbeit angewieſen wird. Und die ſchlechte Bezahl-<lb/> ung, kaum daß ich mit meiner Margreth des Jahrs<lb/> viermal ein Stückl Fleiſch in’s Haus — viel we-<lb/> niger in’s Maul bring.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(ſingt während des Holzhauens)</hi> </stage><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Jch hau halt drein —</l><lb/> <l>Es ſoll ſo ſein,</l><lb/> <l>Daß ein Baum nach dem andern</l><lb/> <l>Muß in den Ofen wandern.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Oft weht der Wind</l><lb/> <l>Jhn um geſchwind —</l><lb/> <l>Die allergrößten Eichen</l><lb/> <l>Die müſſen Stürmen weichen.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">6*</fw><lb/> </lg> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [83/0103]
Wald.
Martin (mit Holzhauen beſchäftigt.)
Heut iſt wieder ein ſaurer Tag! Herr Gott, iſt
das nicht um die ſchwere Noth zu kriegen. Jmmer
hacken und immer hacken! und da muß unſer Einer
noch froh ſein, wenn ihm vom Herrn Waldmeiſter
Arbeit angewieſen wird. Und die ſchlechte Bezahl-
ung, kaum daß ich mit meiner Margreth des Jahrs
viermal ein Stückl Fleiſch in’s Haus — viel we-
niger in’s Maul bring.
(ſingt während des Holzhauens)
Jch hau halt drein —
Es ſoll ſo ſein,
Daß ein Baum nach dem andern
Muß in den Ofen wandern.
Oft weht der Wind
Jhn um geſchwind —
Die allergrößten Eichen
Die müſſen Stürmen weichen.
6*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |