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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.

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gerlein kann nur ein Frauenzimmer haben; der
Teufel hat ja Krallen an der Hand. Wohlan!

(haut in die Eiche.)
Stimme.
Hau nur nicht zu tief -- es könnte mir in
den Leib geh'n.

(Nach einigen Hieben fällt die Rinde und die Fee tritt heraus.)
Martin
(fällt zitternd auf die Kniee.)
O du rosenfarbige Mamsell, was bist du schön!
aber ich bitt' dich, thu' mir nichts zu Leid! Denn
du könntest ein vermaskirter Teufel sein.
Fee.
Fürchte nichts -- ich bin wirklich die Fee Zim-
berimbimba. Vernimm, wie ich in diesen Baum
hineinkam. Jch bin die Tochter des großen Zau-
berers Califonius, der vor 500 Jahren in einer
Höhle dieser Gegend wohnte und sich an Werktagen
mit Zaubern, an Sonn- und Feiertagen mit Korb-
flechten beschäftigte, um sich sein Brod zu verdie-
nen. Als kleines Mädchen trug ich in Gestalt
eines Bauernkindes die fertigen Körbe in die Stadt,
wo ich sie verkaufte und dafür Lebensmittel heim-
brachte. Als ich heranwuchs, wurde ich sehr hübsch!
leider habe ich keinen Spiegel mehr -- ich weiß
nicht, wie ich jetzt aussehe.
gerlein kann nur ein Frauenzimmer haben; der
Teufel hat ja Krallen an der Hand. Wohlan!

(haut in die Eiche.)
Stimme.
Hau nur nicht zu tief — es könnte mir in
den Leib geh’n.

(Nach einigen Hieben fällt die Rinde und die Fee tritt heraus.)
Martin
(fällt zitternd auf die Kniee.)
O du roſenfarbige Mamſell, was biſt du ſchön!
aber ich bitt’ dich, thu’ mir nichts zu Leid! Denn
du könnteſt ein vermaskirter Teufel ſein.
Fee.
Fürchte nichts — ich bin wirklich die Fee Zim-
berimbimba. Vernimm, wie ich in dieſen Baum
hineinkam. Jch bin die Tochter des großen Zau-
berers Califonius, der vor 500 Jahren in einer
Höhle dieſer Gegend wohnte und ſich an Werktagen
mit Zaubern, an Sonn- und Feiertagen mit Korb-
flechten beſchäftigte, um ſich ſein Brod zu verdie-
nen. Als kleines Mädchen trug ich in Geſtalt
eines Bauernkindes die fertigen Körbe in die Stadt,
wo ich ſie verkaufte und dafür Lebensmittel heim-
brachte. Als ich heranwuchs, wurde ich ſehr hübſch!
leider habe ich keinen Spiegel mehr — ich weiß
nicht, wie ich jetzt ausſehe.
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[86/0106] gerlein kann nur ein Frauenzimmer haben; der Teufel hat ja Krallen an der Hand. Wohlan! (haut in die Eiche.) Stimme. Hau nur nicht zu tief — es könnte mir in den Leib geh’n. (Nach einigen Hieben fällt die Rinde und die Fee tritt heraus.) Martin (fällt zitternd auf die Kniee.) O du roſenfarbige Mamſell, was biſt du ſchön! aber ich bitt’ dich, thu’ mir nichts zu Leid! Denn du könnteſt ein vermaskirter Teufel ſein. Fee. Fürchte nichts — ich bin wirklich die Fee Zim- berimbimba. Vernimm, wie ich in dieſen Baum hineinkam. Jch bin die Tochter des großen Zau- berers Califonius, der vor 500 Jahren in einer Höhle dieſer Gegend wohnte und ſich an Werktagen mit Zaubern, an Sonn- und Feiertagen mit Korb- flechten beſchäftigte, um ſich ſein Brod zu verdie- nen. Als kleines Mädchen trug ich in Geſtalt eines Bauernkindes die fertigen Körbe in die Stadt, wo ich ſie verkaufte und dafür Lebensmittel heim- brachte. Als ich heranwuchs, wurde ich ſehr hübſch! leider habe ich keinen Spiegel mehr — ich weiß nicht, wie ich jetzt ausſehe.

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/106>, abgerufen am 24.11.2024.