Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.
nicht gelungen, heimlich in das Gemach der Prin- zessin Rosalinde zu gelangen, um ihr die Liebes- anträge Eurer Großmächtigkeit beibringen zu können. Lüpel. Das ist eine Eselei! Gummielastico. Es stehen immer zwei Hartschiere vor der Thür. Lüpel. Was Hartschiere! So ein Gummielastico soll andere Wege finden, in ein Zimmer zu gelangen. Kerl, ich fress' dich! Gummielastico. Großmächtigster! Geduld! Jch wüßte einen besse- ren Vorschlag. Ein Brief, den ich auf irgend eine Weise der Prinzessin zustelle, wäre ein sicheres Mittel. Lüpel. Jch kann aber nicht schreiben, wie du wissen sollst. Bursche, ich zerreiß' dich! Gummielastico. Dictiren Sie, ich werde mit verstellter Schrift schreiben. Lüpel. Der Einfall ist nicht übel. Kerl, ich zerreiß'
nicht gelungen, heimlich in das Gemach der Prin- zeſſin Roſalinde zu gelangen, um ihr die Liebes- anträge Eurer Großmächtigkeit beibringen zu können. Lüpel. Das iſt eine Eſelei! Gummielaſtico. Es ſtehen immer zwei Hartſchiere vor der Thür. Lüpel. Was Hartſchiere! So ein Gummielaſtico ſoll andere Wege finden, in ein Zimmer zu gelangen. Kerl, ich freſſ’ dich! Gummielaſtico. Großmächtigſter! Geduld! Jch wüßte einen beſſe- ren Vorſchlag. Ein Brief, den ich auf irgend eine Weiſe der Prinzeſſin zuſtelle, wäre ein ſicheres Mittel. Lüpel. Jch kann aber nicht ſchreiben, wie du wiſſen ſollſt. Burſche, ich zerreiß’ dich! Gummielaſtico. Dictiren Sie, ich werde mit verſtellter Schrift ſchreiben. Lüpel. Der Einfall iſt nicht übel. Kerl, ich zerreiß’ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#GUMMI"> <p><pb facs="#f0211" n="191"/> nicht gelungen, heimlich in das Gemach der Prin-<lb/> zeſſin Roſalinde zu gelangen, um ihr die Liebes-<lb/> anträge Eurer Großmächtigkeit beibringen zu können.</p> </sp><lb/> <sp who="#LÜP"> <speaker> <hi rendition="#c">Lüpel.</hi> </speaker><lb/> <p>Das iſt eine Eſelei!</p> </sp><lb/> <sp who="#GUMMI"> <speaker> <hi rendition="#c">Gummielaſtico.</hi> </speaker><lb/> <p>Es ſtehen immer zwei Hartſchiere vor der Thür.</p> </sp><lb/> <sp who="#LÜP"> <speaker> <hi rendition="#c">Lüpel.</hi> </speaker><lb/> <p>Was Hartſchiere! So ein Gummielaſtico ſoll<lb/> andere Wege finden, in ein Zimmer zu gelangen.<lb/> Kerl, ich freſſ’ dich!</p> </sp><lb/> <sp who="#GUMMI"> <speaker> <hi rendition="#c">Gummielaſtico.</hi> </speaker><lb/> <p>Großmächtigſter! Geduld! Jch wüßte einen beſſe-<lb/> ren Vorſchlag. Ein Brief, den ich auf irgend eine Weiſe<lb/> der Prinzeſſin zuſtelle, wäre ein ſicheres Mittel.</p> </sp><lb/> <sp who="#LÜP"> <speaker> <hi rendition="#c">Lüpel.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch kann aber nicht ſchreiben, wie du wiſſen<lb/> ſollſt. Burſche, ich zerreiß’ dich!</p> </sp><lb/> <sp who="#GUMMI"> <speaker> <hi rendition="#c">Gummielaſtico.</hi> </speaker><lb/> <p>Dictiren Sie, ich werde mit verſtellter Schrift<lb/> ſchreiben.</p> </sp><lb/> <sp who="#LÜP"> <speaker> <hi rendition="#c">Lüpel.</hi> </speaker><lb/> <p>Der Einfall iſt nicht übel. Kerl, ich zerreiß’<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [191/0211]
nicht gelungen, heimlich in das Gemach der Prin-
zeſſin Roſalinde zu gelangen, um ihr die Liebes-
anträge Eurer Großmächtigkeit beibringen zu können.
Lüpel.
Das iſt eine Eſelei!
Gummielaſtico.
Es ſtehen immer zwei Hartſchiere vor der Thür.
Lüpel.
Was Hartſchiere! So ein Gummielaſtico ſoll
andere Wege finden, in ein Zimmer zu gelangen.
Kerl, ich freſſ’ dich!
Gummielaſtico.
Großmächtigſter! Geduld! Jch wüßte einen beſſe-
ren Vorſchlag. Ein Brief, den ich auf irgend eine Weiſe
der Prinzeſſin zuſtelle, wäre ein ſicheres Mittel.
Lüpel.
Jch kann aber nicht ſchreiben, wie du wiſſen
ſollſt. Burſche, ich zerreiß’ dich!
Gummielaſtico.
Dictiren Sie, ich werde mit verſtellter Schrift
ſchreiben.
Lüpel.
Der Einfall iſt nicht übel. Kerl, ich zerreiß’
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |