Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.
will herabschauen auf die Erbärmlichkeit der Men- schen und will hellauf lachen, daß es durch die Lüfte hinrollt wie Donner der Gewitter: (es ktopft am Thore.) Wer wagt es an meinem Thor zu pochen? Muzl (von Außen). Einer, der dir dienen will, wie's dir lieb ist. Lüpel. Wieder Einer, der Lug und Trug im Sack hat. Muzl (ist auf die Mauer gestiegen.) Den Menschen willst du nicht mehr trauen, so glaube an die Treue der Katze. Lüpel. Das ist sonderbar! Die Menschen sind Schufte! vielleicht sind die Katzen ehrlich. Herab mit dir von der Mauer. Muzl. Thust du mir nichts zu Leid? Lüpel. Jch schwör's und sollte ich grimmig wie ein Löwe sein. Muzl (lacht). Ha ha! Der Löwe gehort zu meinem Ge-
will herabſchauen auf die Erbärmlichkeit der Men- ſchen und will hellauf lachen, daß es durch die Lüfte hinrollt wie Donner der Gewitter: (es ktopft am Thore.) Wer wagt es an meinem Thor zu pochen? Muzl (von Außen). Einer, der dir dienen will, wie’s dir lieb iſt. Lüpel. Wieder Einer, der Lug und Trug im Sack hat. Muzl (iſt auf die Mauer geſtiegen.) Den Menſchen willſt du nicht mehr trauen, ſo glaube an die Treue der Katze. Lüpel. Das iſt ſonderbar! Die Menſchen ſind Schufte! vielleicht ſind die Katzen ehrlich. Herab mit dir von der Mauer. Muzl. Thuſt du mir nichts zu Leid? Lüpel. Jch ſchwör’s und ſollte ich grimmig wie ein Löwe ſein. Muzl (lacht). Ha ha! Der Löwe gehort zu meinem Ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#LÜP"> <p><pb facs="#f0243" n="223"/> will herabſchauen auf die Erbärmlichkeit der Men-<lb/> ſchen und will hellauf lachen, daß es durch die<lb/> Lüfte hinrollt wie Donner der Gewitter:</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(es ktopft am Thore.)</hi> </stage><lb/> <p>Wer wagt es an meinem Thor zu pochen?</p> </sp><lb/> <sp who="#KATZENGOLD"> <speaker>Muzl</speaker> <stage>(von Außen).</stage><lb/> <p>Einer, der dir dienen will, wie’s dir lieb iſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#LÜP"> <speaker> <hi rendition="#c">Lüpel.</hi> </speaker><lb/> <p>Wieder Einer, der Lug und Trug im Sack hat.</p> </sp><lb/> <sp who="#KATZENGOLD"> <speaker> <hi rendition="#c">Muzl</hi> </speaker><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(iſt auf die Mauer geſtiegen.)</hi> </stage><lb/> <p>Den Menſchen willſt du nicht mehr trauen,<lb/> ſo glaube an die Treue der Katze.</p> </sp><lb/> <sp who="#LÜP"> <speaker> <hi rendition="#c">Lüpel.</hi> </speaker><lb/> <p>Das iſt ſonderbar! Die Menſchen ſind Schufte!<lb/> vielleicht ſind die Katzen ehrlich. Herab mit dir<lb/> von der Mauer.</p> </sp><lb/> <sp who="#KATZENGOLD"> <speaker> <hi rendition="#c">Muzl.</hi> </speaker><lb/> <p>Thuſt du mir nichts zu Leid?</p> </sp><lb/> <sp who="#LÜP"> <speaker> <hi rendition="#c">Lüpel.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch ſchwör’s und ſollte ich grimmig wie ein<lb/> Löwe ſein.</p> </sp><lb/> <sp who="#KATZENGOLD"> <speaker>Muzl</speaker> <stage>(lacht).</stage><lb/> <p>Ha ha! Der Löwe gehort zu meinem Ge-<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [223/0243]
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ſchen und will hellauf lachen, daß es durch die
Lüfte hinrollt wie Donner der Gewitter:
(es ktopft am Thore.)
Wer wagt es an meinem Thor zu pochen?
Muzl (von Außen).
Einer, der dir dienen will, wie’s dir lieb iſt.
Lüpel.
Wieder Einer, der Lug und Trug im Sack hat.
Muzl
(iſt auf die Mauer geſtiegen.)
Den Menſchen willſt du nicht mehr trauen,
ſo glaube an die Treue der Katze.
Lüpel.
Das iſt ſonderbar! Die Menſchen ſind Schufte!
vielleicht ſind die Katzen ehrlich. Herab mit dir
von der Mauer.
Muzl.
Thuſt du mir nichts zu Leid?
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/243>, abgerufen am 16.02.2025. |