Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861. Moschopulos (allein, kniet nieder). O großer Rhabun, du, Onderah's*) Herrscher, Der mit Moisasur du das Licht bekämpftest -- Dein Knecht erhebt die Hände zum Gebet: Laß mir die Macht, die ich erstrebt, erhalten, Daß dieses Reich mit allen seinen Völkern Der Hölle angehör', in der du thronest. Verflucht hat Brahma dich zur schwarzen Nacht; Darum beschütz' uns, die wir dir gehören Und durch die List schwarzer Magie verbreiten Dein Reich, um deine Macht nur zu vermehren. Was steht bevor mir nach der ird'schen Laufbahn, Als zu versinken in die Nacht des Nark's, Um tausend mal viel tausend Jahre wandernd Jn schmählichster Umwandlung zu verkümmern. So laß für diese kurze Erdenzeit Mir den Genuß der Herrschaft und der Freude! O großer Rhabun, höre mich! Ein Zeichen Gib, daß mein heißes Flehen du vernahmst. (Donner. Moschopulos steht auf.) Jch danke dir! des Donners mächtig Rollen Jst deine Stimme, die jetzt zu mir sprach! (Mebon tritt ein, mit ihm der gefeßelte Herbed.) Mebon. Hier ist der Fremdling großer König! *) Ouderah -- die Finsterniß.
Moſchopulos (allein, kniet nieder). O großer Rhabun, du, Onderah’s*) Herrſcher, Der mit Moiſaſur du das Licht bekämpfteſt — Dein Knecht erhebt die Hände zum Gebet: Laß mir die Macht, die ich erſtrebt, erhalten, Daß dieſes Reich mit allen ſeinen Völkern Der Hölle angehör’, in der du throneſt. Verflucht hat Brahma dich zur ſchwarzen Nacht; Darum beſchütz’ uns, die wir dir gehören Und durch die Liſt ſchwarzer Magie verbreiten Dein Reich, um deine Macht nur zu vermehren. Was ſteht bevor mir nach der ird’ſchen Laufbahn, Als zu verſinken in die Nacht des Nark’s, Um tauſend mal viel tauſend Jahre wandernd Jn ſchmählichſter Umwandlung zu verkümmern. So laß für dieſe kurze Erdenzeit Mir den Genuß der Herrſchaft und der Freude! O großer Rhabun, höre mich! Ein Zeichen Gib, daß mein heißes Flehen du vernahmſt. (Donner. Moſchopulos ſteht auf.) Jch danke dir! des Donners mächtig Rollen Jſt deine Stimme, die jetzt zu mir ſprach! (Mebon tritt ein, mit ihm der gefeßelte Herbed.) Mebon. Hier iſt der Fremdling großer König! *) Ouderah — die Finſterniß.
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Moſchopulos (allein, kniet nieder).
O großer Rhabun, du, Onderah’s *) Herrſcher,
Der mit Moiſaſur du das Licht bekämpfteſt —
Dein Knecht erhebt die Hände zum Gebet:
Laß mir die Macht, die ich erſtrebt, erhalten,
Daß dieſes Reich mit allen ſeinen Völkern
Der Hölle angehör’, in der du throneſt.
Verflucht hat Brahma dich zur ſchwarzen Nacht;
Darum beſchütz’ uns, die wir dir gehören
Und durch die Liſt ſchwarzer Magie verbreiten
Dein Reich, um deine Macht nur zu vermehren.
Was ſteht bevor mir nach der ird’ſchen Laufbahn,
Als zu verſinken in die Nacht des Nark’s,
Um tauſend mal viel tauſend Jahre wandernd
Jn ſchmählichſter Umwandlung zu verkümmern.
So laß für dieſe kurze Erdenzeit
Mir den Genuß der Herrſchaft und der Freude!
O großer Rhabun, höre mich! Ein Zeichen
Gib, daß mein heißes Flehen du vernahmſt.
(Donner. Moſchopulos ſteht auf.)
Jch danke dir! des Donners mächtig Rollen
Jſt deine Stimme, die jetzt zu mir ſprach!
(Mebon tritt ein, mit ihm der gefeßelte Herbed.)
Mebon.
Hier iſt der Fremdling großer König!
*) Ouderah — die Finſterniß.
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