Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.

Bild:
<< vorherige Seite
Mobed.
Ja, du hast gesiegt, da du dem Ring entsagtest!
Myrrha.
Jch schleudere ihn von mir!
(Sie wirft den Ring weg, der sich in eine Schlange verwandelt
Aus der Tiefe erscheint unter Flammen Moschopulos, welcher
die Schlange erfaßt und mit ihr wieder versinkt.)
Mobed.
Sieh, Herbed, wie der Ring zur Schlange ward
Und mit Moschopulos in Nacht versank!
Gerettet bist du, König bist du nun
Von Allahbad! Dein Seepter sei gesegnet!

(Er setzt Herbed ein goldenes Diadem auf.)
Rings nah'n zu huldigen dir die Völker,
Ein milder Herrscher sei dem Vater gleich!

(Krieger und Volk ziehn ein, Palmen schwingend.)
Herbed (Mobed umarmend).
Jetzt seh ich's ein, daß du mir Vater warst
Und Vater, Mobed, sollst du mir auch bleiben.
Myrrha sei Königin, zur Braut erkoren
Besteige sie mit mir den Königsthron:
Und diese Rose sei fortan das Bild,
Das meinem Königsschild als Zierde diene,
Und Lieb' und Demuth seien die Devise,
Die sich Allahbads König hat gewählt.

(Er führt Myrrha zum Altare.)
Mobed.
Ja, du haſt geſiegt, da du dem Ring entſagteſt!
Myrrha.
Jch ſchleudere ihn von mir!
(Sie wirft den Ring weg, der ſich in eine Schlange verwandelt
Aus der Tiefe erſcheint unter Flammen Moſchopulos, welcher
die Schlange erfaßt und mit ihr wieder verſinkt.)
Mobed.
Sieh, Herbed, wie der Ring zur Schlange ward
Und mit Moſchopulos in Nacht verſank!
Gerettet biſt du, König biſt du nun
Von Allahbad! Dein Seepter ſei geſegnet!

(Er ſetzt Herbed ein goldenes Diadem auf.)
Rings nah’n zu huldigen dir die Völker,
Ein milder Herrſcher ſei dem Vater gleich!

(Krieger und Volk ziehn ein, Palmen ſchwingend.)
Herbed (Mobed umarmend).
Jetzt ſeh ich’s ein, daß du mir Vater warſt
Und Vater, Mobed, ſollſt du mir auch bleiben.
Myrrha ſei Königin, zur Braut erkoren
Beſteige ſie mit mir den Königsthron:
Und dieſe Roſe ſei fortan das Bild,
Das meinem Königsſchild als Zierde diene,
Und Lieb’ und Demuth ſeien die Deviſe,
Die ſich Allahbads König hat gewählt.

(Er führt Myrrha zum Altare.)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0297" n="277"/>
            <sp who="#MOB">
              <speaker> <hi rendition="#c">Mobed.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Ja, du ha&#x017F;t ge&#x017F;iegt, da du dem Ring ent&#x017F;agte&#x017F;t!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#MYR">
              <speaker> <hi rendition="#c">Myrrha.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Jch &#x017F;chleudere ihn von mir!</p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(Sie wirft den Ring weg, der &#x017F;ich in eine Schlange verwandelt<lb/>
Aus der Tiefe er&#x017F;cheint unter Flammen <hi rendition="#g">Mo&#x017F;chopulos,</hi> welcher<lb/>
die Schlange erfaßt und mit ihr wieder ver&#x017F;inkt.)</hi> </stage>
            </sp><lb/>
            <sp who="#MOB">
              <speaker> <hi rendition="#c">Mobed.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Sieh, Herbed, wie der Ring zur Schlange ward<lb/>
Und mit Mo&#x017F;chopulos in Nacht ver&#x017F;ank!<lb/>
Gerettet bi&#x017F;t du, König bi&#x017F;t du nun<lb/>
Von Allahbad! Dein Seepter &#x017F;ei ge&#x017F;egnet!</p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(Er &#x017F;etzt <hi rendition="#g">Herbed</hi> ein goldenes Diadem auf.)</hi> </stage><lb/>
              <p>Rings nah&#x2019;n zu huldigen dir die Völker,<lb/>
Ein milder Herr&#x017F;cher &#x017F;ei dem Vater gleich!</p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(Krieger und Volk ziehn ein, Palmen &#x017F;chwingend.)</hi> </stage>
            </sp><lb/>
            <sp who="#HERBED">
              <speaker>Herbed</speaker>
              <stage>(Mobed umarmend).</stage><lb/>
              <p>Jetzt &#x017F;eh ich&#x2019;s ein, daß du mir Vater war&#x017F;t<lb/>
Und Vater, Mobed, &#x017F;oll&#x017F;t du mir auch bleiben.<lb/>
Myrrha &#x017F;ei Königin, zur Braut erkoren<lb/>
Be&#x017F;teige &#x017F;ie mit mir den Königsthron:<lb/>
Und die&#x017F;e Ro&#x017F;e &#x017F;ei fortan das Bild,<lb/>
Das meinem Königs&#x017F;child als Zierde diene,<lb/>
Und Lieb&#x2019; und Demuth &#x017F;eien die Devi&#x017F;e,<lb/>
Die &#x017F;ich Allahbads König hat gewählt.</p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(Er führt <hi rendition="#g">Myrrha</hi> zum Altare.)</hi> </stage>
            </sp><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[277/0297] Mobed. Ja, du haſt geſiegt, da du dem Ring entſagteſt! Myrrha. Jch ſchleudere ihn von mir! (Sie wirft den Ring weg, der ſich in eine Schlange verwandelt Aus der Tiefe erſcheint unter Flammen Moſchopulos, welcher die Schlange erfaßt und mit ihr wieder verſinkt.) Mobed. Sieh, Herbed, wie der Ring zur Schlange ward Und mit Moſchopulos in Nacht verſank! Gerettet biſt du, König biſt du nun Von Allahbad! Dein Seepter ſei geſegnet! (Er ſetzt Herbed ein goldenes Diadem auf.) Rings nah’n zu huldigen dir die Völker, Ein milder Herrſcher ſei dem Vater gleich! (Krieger und Volk ziehn ein, Palmen ſchwingend.) Herbed (Mobed umarmend). Jetzt ſeh ich’s ein, daß du mir Vater warſt Und Vater, Mobed, ſollſt du mir auch bleiben. Myrrha ſei Königin, zur Braut erkoren Beſteige ſie mit mir den Königsthron: Und dieſe Roſe ſei fortan das Bild, Das meinem Königsſchild als Zierde diene, Und Lieb’ und Demuth ſeien die Deviſe, Die ſich Allahbads König hat gewählt. (Er führt Myrrha zum Altare.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/297
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/297>, abgerufen am 22.11.2024.