Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.
helfen, daß ich meinen Ludwig so erziehen kann, damit er sich sein Brod verdiene und ein ehrlicher Mann werde! (Sie zündet Licht an.) Noch eine Woche -- und wieder ist ein Jahr herum. Jch danke Gott von Herzen, daß es so gegangen ist, wenn ich nur an meinem Herzensbuben nie Kummer und Leid erlebe! (Ab durch die Seitenthüre.) (Mittlerweile ist es ganz dunkel geworden, nach einer kleinen Pause hört man die Glocken von den Thürmen läuten; der Hintergrund öff- net sich und zeigt die Krippe mit dem Christkind in heller Beleucht- ung; Maria und Joseph zur Seite knieend, von Engeln umgeben. Hinter der Scene fingen Kinderstimmen ein Weihnachtslied.) Fürwahr, es gab noch keine Nacht, Jn der solch helle Sternenpracht Am Himmel war erschienen, Als diese, da das Knäblein hier Die ganze Welt -- als Himmelszier -- Gegrüßt mit holden Mienen! Aus seinen Augen strahlt ein Licht, Das alle Dunkelheit durchbricht Und überall hin dringet; Tief in die Herzen senkt sich's ein Mit seinem wunderbaren Schein, Der süßen Frieden bringet. So lob' und preise unser Sang -- Jm gläubig frommen Weihnachtsklang --
helfen, daß ich meinen Ludwig ſo erziehen kann, damit er ſich ſein Brod verdiene und ein ehrlicher Mann werde! (Sie zündet Licht an.) Noch eine Woche — und wieder iſt ein Jahr herum. Jch danke Gott von Herzen, daß es ſo gegangen iſt, wenn ich nur an meinem Herzensbuben nie Kummer und Leid erlebe! (Ab durch die Seitenthüre.) (Mittlerweile iſt es ganz dunkel geworden, nach einer kleinen Pauſe hört man die Glocken von den Thürmen läuten; der Hintergrund öff- net ſich und zeigt die Krippe mit dem Chriſtkind in heller Beleucht- ung; Maria und Joſeph zur Seite knieend, von Engeln umgeben. Hinter der Scene fingen Kinderſtimmen ein Weihnachtslied.) Fürwahr, es gab noch keine Nacht, Jn der ſolch helle Sternenpracht Am Himmel war erſchienen, Als dieſe, da das Knäblein hier Die ganze Welt — als Himmelszier — Gegrüßt mit holden Mienen! Aus ſeinen Augen ſtrahlt ein Licht, Das alle Dunkelheit durchbricht Und überall hin dringet; Tief in die Herzen ſenkt ſich’s ein Mit ſeinem wunderbaren Schein, Der ſüßen Frieden bringet. So lob’ und preiſe unſer Sang — Jm gläubig frommen Weihnachtsklang — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#FWERNER"> <p><pb facs="#f0091" n="71"/> helfen, daß ich meinen Ludwig ſo erziehen kann,<lb/> damit er ſich ſein Brod verdiene und ein ehrlicher<lb/> Mann werde!</p> <stage>(Sie zündet Licht an.)</stage> <p>Noch eine Woche<lb/> — und wieder iſt ein Jahr herum. Jch danke Gott<lb/> von Herzen, daß es ſo gegangen iſt, wenn ich nur<lb/> an meinem Herzensbuben nie Kummer und Leid erlebe!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(Ab durch die Seitenthüre.)</hi> </stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Mittlerweile iſt es ganz dunkel geworden, nach einer kleinen Pauſe<lb/> hört man die Glocken von den Thürmen läuten; der Hintergrund öff-<lb/> net ſich und zeigt die Krippe mit dem Chriſtkind in heller Beleucht-<lb/> ung; Maria und Joſeph zur Seite knieend, von Engeln umgeben.<lb/> Hinter der Scene fingen Kinderſtimmen ein Weihnachtslied.)</hi> </stage><lb/> <lg type="poem"> <l>Fürwahr, es gab noch keine Nacht,</l><lb/> <l>Jn der ſolch helle Sternenpracht</l><lb/> <l>Am Himmel war erſchienen,</l><lb/> <l>Als dieſe, da das Knäblein hier</l><lb/> <l>Die ganze Welt — als Himmelszier —</l><lb/> <l>Gegrüßt mit holden Mienen!</l><lb/> <l>Aus ſeinen Augen ſtrahlt ein Licht,</l><lb/> <l>Das alle Dunkelheit durchbricht</l><lb/> <l>Und überall hin dringet;</l><lb/> <l>Tief in die Herzen ſenkt ſich’s ein</l><lb/> <l>Mit ſeinem wunderbaren Schein,</l><lb/> <l>Der ſüßen Frieden bringet.</l><lb/> <l>So lob’ und preiſe unſer Sang —</l><lb/> <l>Jm gläubig frommen Weihnachtsklang —</l><lb/> </lg> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [71/0091]
helfen, daß ich meinen Ludwig ſo erziehen kann,
damit er ſich ſein Brod verdiene und ein ehrlicher
Mann werde! (Sie zündet Licht an.) Noch eine Woche
— und wieder iſt ein Jahr herum. Jch danke Gott
von Herzen, daß es ſo gegangen iſt, wenn ich nur
an meinem Herzensbuben nie Kummer und Leid erlebe!
(Ab durch die Seitenthüre.)
(Mittlerweile iſt es ganz dunkel geworden, nach einer kleinen Pauſe
hört man die Glocken von den Thürmen läuten; der Hintergrund öff-
net ſich und zeigt die Krippe mit dem Chriſtkind in heller Beleucht-
ung; Maria und Joſeph zur Seite knieend, von Engeln umgeben.
Hinter der Scene fingen Kinderſtimmen ein Weihnachtslied.)
Fürwahr, es gab noch keine Nacht,
Jn der ſolch helle Sternenpracht
Am Himmel war erſchienen,
Als dieſe, da das Knäblein hier
Die ganze Welt — als Himmelszier —
Gegrüßt mit holden Mienen!
Aus ſeinen Augen ſtrahlt ein Licht,
Das alle Dunkelheit durchbricht
Und überall hin dringet;
Tief in die Herzen ſenkt ſich’s ein
Mit ſeinem wunderbaren Schein,
Der ſüßen Frieden bringet.
So lob’ und preiſe unſer Sang —
Jm gläubig frommen Weihnachtsklang —
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