Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.

Bild:
<< vorherige Seite
Kathrin.
Was ist denn das, Köcher und Bo ....
(schläft ein.)
Rothkäppchen.
Großmutter du hörst ja nicht zu.
Kathrin (vom Schlaf auffahrend.)
Auweh, zwickt's mich! -- Jch hör schon; also
Bogen.
Rothkäppchen.
"Köcher und Bogen, und ging in den Wald
&q;hinaus, um zu jagen. Da begegnete ihm ein hüb-
sches kleines Mädchen" -- Großmutter hörst Du?
-- Sie ist eingeschlafen. So will ich für mich
weiter lesen. "Er grüßte das Mädchen und das
&q;Mädchen grüßte ihn wieder; und sie gingen zu-
&q;sammen ein Stück Wegs, als" -- -- jetzt werd'
ich selbst schläfrig; ich bin eben früh aufgestanden
und müde geworden --
(liest) "und sie gingen zu-
&q;sammen -- -- -- ein -- --" ich glaub' ich
schlafe -- -- selbst -- -- "ein Stück Wegs" -- --

(ist eingeschlafen.)
(Unter Harfenmusik hüllt sich der Hintergrund in rosige Wolken ein; der
Genius des Traumes erscheint.)
Geisterchor (oder der Genius spricht.)
Es grüßt, Rothkäppchen, Dich der Traum,
Der schwebt auf ros'ger Wolken Saum.
8
Kathrin.
Was iſt denn das, Köcher und Bo ….
(ſchläft ein.)
Rothkäppchen.
Großmutter du hörſt ja nicht zu.
Kathrin (vom Schlaf auffahrend.)
Auweh, zwickt’s mich! — Jch hör ſchon; alſo
Bogen.
Rothkäppchen.
„Köcher und Bogen, und ging in den Wald
&q;hinaus, um zu jagen. Da begegnete ihm ein hüb-
ſches kleines Mädchen‟ — Großmutter hörſt Du?
— Sie iſt eingeſchlafen. So will ich für mich
weiter leſen. „Er grüßte das Mädchen und das
&q;Mädchen grüßte ihn wieder; und ſie gingen zu-
&q;ſammen ein Stück Wegs, als‟ — — jetzt werd’
ich ſelbſt ſchläfrig; ich bin eben früh aufgeſtanden
und müde geworden —
(liest) „und ſie gingen zu-
&q;ſammen — — — ein — —‟ ich glaub’ ich
ſchlafe — — ſelbſt — — „ein Stück Wegs‟ — —

(iſt eingeſchlafen.)
(Unter Harfenmuſik hüllt ſich der Hintergrund in roſige Wolken ein; der
Genius des Traumes erſcheint.)
Geiſterchor (oder der Genius ſpricht.)
Es grüßt, Rothkäppchen, Dich der Traum,
Der ſchwebt auf roſ’ger Wolken Saum.
8
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0117" n="113"/>
            <sp who="#KATHRIN">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kathrin.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Was i&#x017F;t denn das, Köcher und Bo &#x2026;.</p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(&#x017F;chläft ein.)</hi> </stage>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ROT">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Rothkäppchen.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Großmutter du hör&#x017F;t ja nicht zu.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#KATHRIN">
              <speaker> <hi rendition="#b">Kathrin</hi> </speaker>
              <stage>(vom Schlaf auffahrend.)</stage><lb/>
              <p>Auweh, zwickt&#x2019;s mich! &#x2014; Jch hör &#x017F;chon; al&#x017F;o<lb/>
Bogen.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ROT">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Rothkäppchen.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>&#x201E;Köcher und Bogen, und ging in den Wald<lb/>
&amp;q;hinaus, um zu jagen. Da begegnete ihm ein hüb-<lb/>
&#x017F;ches kleines Mädchen&#x201F; &#x2014; Großmutter hör&#x017F;t Du?<lb/>
&#x2014; Sie i&#x017F;t einge&#x017F;chlafen. So will ich für mich<lb/>
weiter le&#x017F;en. &#x201E;Er grüßte das Mädchen und das<lb/>
&amp;q;Mädchen grüßte ihn wieder; und &#x017F;ie gingen zu-<lb/>
&amp;q;&#x017F;ammen ein Stück Wegs, als&#x201F; &#x2014; &#x2014; jetzt werd&#x2019;<lb/>
ich &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;chläfrig; ich bin eben früh aufge&#x017F;tanden<lb/>
und müde geworden &#x2014;</p>
              <stage>(liest)</stage>
              <p>&#x201E;und &#x017F;ie gingen zu-<lb/>
&amp;q;&#x017F;ammen &#x2014; &#x2014; &#x2014; ein &#x2014; &#x2014;&#x201F; ich glaub&#x2019; ich<lb/>
&#x017F;chlafe &#x2014; &#x2014; &#x017F;elb&#x017F;t &#x2014; &#x2014; &#x201E;ein Stück Wegs&#x201F; &#x2014; &#x2014;</p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(i&#x017F;t einge&#x017F;chlafen.)<lb/>
(Unter Harfenmu&#x017F;ik hüllt &#x017F;ich der Hintergrund in ro&#x017F;ige Wolken ein; der<lb/><hi rendition="#g">Genius</hi> des <hi rendition="#g">Traumes</hi> er&#x017F;cheint.)</hi> </stage>
            </sp><lb/>
            <sp who="#GEI">
              <speaker> <hi rendition="#b">Gei&#x017F;terchor</hi> </speaker>
              <stage>(oder der Genius &#x017F;pricht.)</stage><lb/>
              <lg type="poem">
                <l>Es grüßt, Rothkäppchen, Dich der Traum,</l><lb/>
                <l>Der &#x017F;chwebt auf ro&#x017F;&#x2019;ger Wolken Saum.</l><lb/>
                <fw place="bottom" type="sig">8</fw><lb/>
              </lg>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113/0117] Kathrin. Was iſt denn das, Köcher und Bo …. (ſchläft ein.) Rothkäppchen. Großmutter du hörſt ja nicht zu. Kathrin (vom Schlaf auffahrend.) Auweh, zwickt’s mich! — Jch hör ſchon; alſo Bogen. Rothkäppchen. „Köcher und Bogen, und ging in den Wald &q;hinaus, um zu jagen. Da begegnete ihm ein hüb- ſches kleines Mädchen‟ — Großmutter hörſt Du? — Sie iſt eingeſchlafen. So will ich für mich weiter leſen. „Er grüßte das Mädchen und das &q;Mädchen grüßte ihn wieder; und ſie gingen zu- &q;ſammen ein Stück Wegs, als‟ — — jetzt werd’ ich ſelbſt ſchläfrig; ich bin eben früh aufgeſtanden und müde geworden — (liest) „und ſie gingen zu- &q;ſammen — — — ein — —‟ ich glaub’ ich ſchlafe — — ſelbſt — — „ein Stück Wegs‟ — — (iſt eingeſchlafen.) (Unter Harfenmuſik hüllt ſich der Hintergrund in roſige Wolken ein; der Genius des Traumes erſcheint.) Geiſterchor (oder der Genius ſpricht.) Es grüßt, Rothkäppchen, Dich der Traum, Der ſchwebt auf roſ’ger Wolken Saum. 8

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/117
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/117>, abgerufen am 24.11.2024.