Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.
Sänger, wie Jhr seid, ist wohl gewohnt, nur in Ritterschlössern einzukehren. Albert. Jch bin nicht verwöhnt und nehme gern Alles dankbar an. Martha (ruft zur Thüre hinaus). Armgard, bring' eine Schüssel Milch und Brod für den edlen Gast. Bertha (von außen). Gleich, gleich -- Mutter! Albert (für sich). Mein Gott! Diese Stimme! Sie ist's! Bertha (tritt mit einer Schüssel Milch ein, bei Alberts Anblick läßt sie die Schüssel fallen). Albert! Albert! -- Jhr seid's! Albert. Und Jhr, theure Bertha! (sie fallen sich um den Hals.) Martha. Wie? Was ist dieß? Jhr seid Ritter Albert -- in dieser Verkleidung! Albert. Jch bin's, gute Frau. Und selig bin ich, endlich meine Bertha gefunden zu haben. Nichts soll uns nun mehr trennen können.
Sänger, wie Jhr ſeid, iſt wohl gewohnt, nur in Ritterſchlöſſern einzukehren. Albert. Jch bin nicht verwöhnt und nehme gern Alles dankbar an. Martha (ruft zur Thüre hinaus). Armgard, bring’ eine Schüſſel Milch und Brod für den edlen Gaſt. Bertha (von außen). Gleich, gleich — Mutter! Albert (für ſich). Mein Gott! Dieſe Stimme! Sie iſt’s! Bertha (tritt mit einer Schüſſel Milch ein, bei Alberts Anblick läßt ſie die Schüſſel fallen). Albert! Albert! — Jhr ſeid’s! Albert. Und Jhr, theure Bertha! (ſie fallen ſich um den Hals.) Martha. Wie? Was iſt dieß? Jhr ſeid Ritter Albert — in dieſer Verkleidung! Albert. Jch bin’s, gute Frau. Und ſelig bin ich, endlich meine Bertha gefunden zu haben. Nichts ſoll uns nun mehr trennen können. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#MARTHA"> <p><pb facs="#f0174" n="170"/> Sänger, wie Jhr ſeid, iſt wohl gewohnt, nur in<lb/> Ritterſchlöſſern einzukehren.</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Albert.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch bin nicht verwöhnt und nehme gern Alles<lb/> dankbar an.</p> </sp><lb/> <sp who="#MARTHA"> <speaker> <hi rendition="#b">Martha</hi> </speaker> <stage>(ruft zur Thüre hinaus).</stage><lb/> <p>Armgard, bring’ eine Schüſſel Milch und Brod<lb/> für den edlen Gaſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#BERTHA"> <speaker> <hi rendition="#b">Bertha</hi> </speaker> <stage>(von außen).</stage><lb/> <p>Gleich, gleich — Mutter!</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#b">Albert</hi> </speaker> <stage>(für ſich).</stage><lb/> <p>Mein Gott! Dieſe Stimme! Sie iſt’s!</p> </sp><lb/> <sp who="#BERTHA"> <speaker> <hi rendition="#b">Bertha</hi> </speaker> <stage>(tritt mit einer Schüſſel Milch ein, bei Alberts Anblick läßt ſie<lb/> die Schüſſel fallen).</stage><lb/> <p>Albert! Albert! — Jhr ſeid’s!</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Albert.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Und Jhr, theure Bertha!</p> <stage>(ſie fallen ſich um den Hals.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#MARTHA"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Martha.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wie? Was iſt dieß? Jhr ſeid Ritter Albert —<lb/> in dieſer Verkleidung!</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Albert.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch bin’s, gute Frau. Und ſelig bin ich, endlich<lb/> meine Bertha gefunden zu haben. Nichts ſoll uns<lb/> nun mehr trennen können.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [170/0174]
Sänger, wie Jhr ſeid, iſt wohl gewohnt, nur in
Ritterſchlöſſern einzukehren.
Albert.
Jch bin nicht verwöhnt und nehme gern Alles
dankbar an.
Martha (ruft zur Thüre hinaus).
Armgard, bring’ eine Schüſſel Milch und Brod
für den edlen Gaſt.
Bertha (von außen).
Gleich, gleich — Mutter!
Albert (für ſich).
Mein Gott! Dieſe Stimme! Sie iſt’s!
Bertha (tritt mit einer Schüſſel Milch ein, bei Alberts Anblick läßt ſie
die Schüſſel fallen).
Albert! Albert! — Jhr ſeid’s!
Albert.
Und Jhr, theure Bertha! (ſie fallen ſich um den Hals.)
Martha.
Wie? Was iſt dieß? Jhr ſeid Ritter Albert —
in dieſer Verkleidung!
Albert.
Jch bin’s, gute Frau. Und ſelig bin ich, endlich
meine Bertha gefunden zu haben. Nichts ſoll uns
nun mehr trennen können.
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