Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869. Wenzel dringt mit dem Schwert auf ihn ein. Negromantius ver- wandelt sich in eine riesige Gestalt, welche Wenzeln verschlingt oder erdrückt. Wenzel. Weh mir! der Hölle Fluch! ich bin verloren! [Die Musik fällt ein, die Scene verwandelt sich.] Verwandlung. Romantischer Wald. Bertha. Nun hat der Kampf begonnen. Jch meine aus weiter Ferne Schwertergeklirr zu vernehmen. Jch sehe meinen Albert verwundet, meinen Vater todt! -- Doch nein! es ist nur die Angst, welche mir solche Bilder vormalt. Hätt' ich nur Kunde vom Platze des Kampfes. Ritter Wenzel wird sich fürch- terlich zur Wehre setzen. Wer weiß, wie es endet? Himmlische Mächte beschützt sie, die eigentlich für mich kämpfen. Waltinne erscheint in einem mit zwei weissen Hirschen bespannten Wagen. Waltinne. Befürchte Nichts mein Kind, das Recht muß siegen, Wenn treue Liebe laßt ihr Banner fliegen! Das Leben ist ein Kampf, ein herber Streit, Wenzel dringt mit dem Schwert auf ihn ein. Negromantius ver- wandelt ſich in eine rieſige Geſtalt, welche Wenzeln verſchlingt oder erdrückt. Wenzel. Weh mir! der Hölle Fluch! ich bin verloren! [Die Muſik fällt ein, die Scene verwandelt ſich.] Verwandlung. Romantiſcher Wald. Bertha. Nun hat der Kampf begonnen. Jch meine aus weiter Ferne Schwertergeklirr zu vernehmen. Jch ſehe meinen Albert verwundet, meinen Vater todt! — Doch nein! es iſt nur die Angſt, welche mir ſolche Bilder vormalt. Hätt’ ich nur Kunde vom Platze des Kampfes. Ritter Wenzel wird ſich fürch- terlich zur Wehre ſetzen. Wer weiß, wie es endet? Himmliſche Mächte beſchützt ſie, die eigentlich für mich kämpfen. Waltinne erſcheint in einem mit zwei weiſſen Hirſchen beſpannten Wagen. Waltinne. Befürchte Nichts mein Kind, das Recht muß ſiegen, Wenn treue Liebe laßt ihr Banner fliegen! Das Leben iſt ein Kampf, ein herber Streit, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#NEG"> <pb facs="#f0188" n="184"/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Wenzel</hi> dringt mit dem Schwert auf ihn ein. <hi rendition="#g">Negromantius</hi> ver-<lb/> wandelt ſich in eine rieſige Geſtalt, welche Wenzeln verſchlingt oder<lb/> erdrückt.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#WEN"> <speaker> <hi rendition="#c">Wenzel.</hi> </speaker><lb/> <p>Weh mir! der Hölle Fluch! ich bin verloren!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">[Die Muſik fällt ein, die Scene verwandelt ſich.]</hi> </stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Verwandlung.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Romantiſcher Wald.</hi> </hi> </stage><lb/> <sp who="#BERTHA"> <speaker> <hi rendition="#c">Bertha.</hi> </speaker><lb/> <p>Nun hat der Kampf begonnen. Jch meine aus<lb/> weiter Ferne Schwertergeklirr zu vernehmen. Jch<lb/> ſehe meinen Albert verwundet, meinen Vater todt!<lb/> — Doch nein! es iſt nur die Angſt, welche mir<lb/> ſolche Bilder vormalt. Hätt’ ich nur Kunde vom<lb/> Platze des Kampfes. Ritter Wenzel wird ſich fürch-<lb/> terlich zur Wehre ſetzen. Wer weiß, wie es endet?<lb/> Himmliſche Mächte beſchützt ſie, die eigentlich für mich<lb/> kämpfen.</p><lb/> <stage><hi rendition="#g">Waltinne</hi> erſcheint in einem mit zwei weiſſen Hirſchen beſpannten Wagen.</stage> </sp><lb/> <sp who="#WALDFRAU"> <speaker> <hi rendition="#c">Waltinne.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l>Befürchte Nichts mein Kind, das Recht muß ſiegen,</l><lb/> <l>Wenn treue Liebe laßt ihr Banner fliegen!</l><lb/> <l>Das Leben iſt ein Kampf, ein herber Streit,</l><lb/> </lg> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [184/0188]
Wenzel dringt mit dem Schwert auf ihn ein. Negromantius ver-
wandelt ſich in eine rieſige Geſtalt, welche Wenzeln verſchlingt oder
erdrückt.
Wenzel.
Weh mir! der Hölle Fluch! ich bin verloren!
[Die Muſik fällt ein, die Scene verwandelt ſich.]
Verwandlung.
Romantiſcher Wald.
Bertha.
Nun hat der Kampf begonnen. Jch meine aus
weiter Ferne Schwertergeklirr zu vernehmen. Jch
ſehe meinen Albert verwundet, meinen Vater todt!
— Doch nein! es iſt nur die Angſt, welche mir
ſolche Bilder vormalt. Hätt’ ich nur Kunde vom
Platze des Kampfes. Ritter Wenzel wird ſich fürch-
terlich zur Wehre ſetzen. Wer weiß, wie es endet?
Himmliſche Mächte beſchützt ſie, die eigentlich für mich
kämpfen.
Waltinne erſcheint in einem mit zwei weiſſen Hirſchen beſpannten Wagen.
Waltinne.
Befürchte Nichts mein Kind, das Recht muß ſiegen,
Wenn treue Liebe laßt ihr Banner fliegen!
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