Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869. Stoffelbauer tritt ein. Stoffelbauer. Auch schon auf, Monsieur Kasperl? Stehst wie- der da wie der Schragen, auf dem a Bierbanzen liegt. Kasperl. Jedenfalls auf meine zwei Füß und ich verbitte mir solche Anspielungen und Spötteleien. Stoffelbauer. Du bist und bleibst von Fruh bis Abends a fauler Schlingel und wenn's möglich wär', so wärst zum Schlafen auch noch zu comod, aber das geht freilich leichter von Statten als d' Arbeit. Jch hab bald g'nug an Dir, wenn'st so fortmachst. Kasperl. Und wer bei Jhnen ist im Dienst, Herr von Bauer, der hat's auch bald g'nug. Stoffelbauer. Jch halt' Niemanden auf. Wem's bei mir net g'fallt, der kann geh'n. Kasperl [vornehm und höhnisch.] Und wissen Sie? Jch laß mich auch nicht aufhal- ten. Merkst was, Bauer? Stoffelbauer. Jch merk's schon und mir ist's recht. Stoffelbauer tritt ein. Stoffelbauer. Auch ſchon auf, Monſieur Kasperl? Stehſt wie- der da wie der Schragen, auf dem a Bierbanzen liegt. Kasperl. Jedenfalls auf meine zwei Füß und ich verbitte mir ſolche Anſpielungen und Spötteleien. Stoffelbauer. Du biſt und bleibſt von Fruh bis Abends a fauler Schlingel und wenn’s möglich wär’, ſo wärſt zum Schlafen auch noch zu comod, aber das geht freilich leichter von Statten als d’ Arbeit. Jch hab bald g’nug an Dir, wenn’ſt ſo fortmachſt. Kasperl. Und wer bei Jhnen iſt im Dienſt, Herr von Bauer, der hat’s auch bald g’nug. Stoffelbauer. Jch halt’ Niemanden auf. Wem’s bei mir net g’fallt, der kann geh’n. Kasperl [vornehm und höhniſch.] Und wiſſen Sie? Jch laß mich auch nicht aufhal- ten. Merkſt was, Bauer? Stoffelbauer. Jch merk’s ſchon und mir iſt’s recht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#KASPERL_LA"> <pb facs="#f0196" n="192"/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Stoffelbauer</hi> tritt ein.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#STO"> <speaker> <hi rendition="#c">Stoffelbauer.</hi> </speaker><lb/> <p>Auch ſchon auf, Monſieur Kasperl? Stehſt wie-<lb/> der da wie der Schragen, auf dem a Bierbanzen<lb/> liegt.</p> </sp><lb/> <sp who="#KASPERL_LA"> <speaker> <hi rendition="#c">Kasperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Jedenfalls auf meine zwei Füß und ich verbitte<lb/> mir ſolche Anſpielungen und Spötteleien.</p> </sp><lb/> <sp who="#STO"> <speaker> <hi rendition="#c">Stoffelbauer.</hi> </speaker><lb/> <p>Du biſt und bleibſt von Fruh bis Abends a<lb/> fauler Schlingel und wenn’s möglich wär’, ſo wärſt<lb/> zum Schlafen auch noch zu comod, aber das geht<lb/> freilich leichter von Statten als d’ Arbeit. Jch hab<lb/> bald g’nug an Dir, wenn’ſt ſo fortmachſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#KASPERL_LA"> <speaker> <hi rendition="#c">Kasperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Und wer bei Jhnen iſt im Dienſt, Herr von<lb/> Bauer, der hat’s auch bald g’nug.</p> </sp><lb/> <sp who="#STO"> <speaker> <hi rendition="#c">Stoffelbauer.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch halt’ Niemanden auf. Wem’s bei mir net<lb/> g’fallt, der kann geh’n.</p> </sp><lb/> <sp who="#KASPERL_LA"> <speaker>Kasperl</speaker> <stage>[vornehm und höhniſch.]</stage><lb/> <p>Und wiſſen Sie? Jch laß mich auch nicht aufhal-<lb/> ten. Merkſt was, Bauer?</p> </sp><lb/> <sp who="#STO"> <speaker> <hi rendition="#c">Stoffelbauer.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch merk’s ſchon und mir iſt’s recht.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [192/0196]
Stoffelbauer tritt ein.
Stoffelbauer.
Auch ſchon auf, Monſieur Kasperl? Stehſt wie-
der da wie der Schragen, auf dem a Bierbanzen
liegt.
Kasperl.
Jedenfalls auf meine zwei Füß und ich verbitte
mir ſolche Anſpielungen und Spötteleien.
Stoffelbauer.
Du biſt und bleibſt von Fruh bis Abends a
fauler Schlingel und wenn’s möglich wär’, ſo wärſt
zum Schlafen auch noch zu comod, aber das geht
freilich leichter von Statten als d’ Arbeit. Jch hab
bald g’nug an Dir, wenn’ſt ſo fortmachſt.
Kasperl.
Und wer bei Jhnen iſt im Dienſt, Herr von
Bauer, der hat’s auch bald g’nug.
Stoffelbauer.
Jch halt’ Niemanden auf. Wem’s bei mir net
g’fallt, der kann geh’n.
Kasperl [vornehm und höhniſch.]
Und wiſſen Sie? Jch laß mich auch nicht aufhal-
ten. Merkſt was, Bauer?
Stoffelbauer.
Jch merk’s ſchon und mir iſt’s recht.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |