Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.
Hand nimmst und die Saiten berührst, macht Dich zum Meister der Kunst. Kasperl. Juhe! das laß' ich mir g'fallen. Jetzt muß also Alles nach meiner Geigen tanzen. Cuprus. So ist es; aber mißbrauche Deine Macht nicht; dann würde die Strafe Deines Uebermuthes unaus- bleiblich sein! Sieh, schon schwebt die Zaubergeige aus dem Gebirgsnebel zu Dir herab. Musik und Geisterchor, während eine Geige in rosigen Nebelwolken herabschwebt. Chor (hinter der Scene.) Wundergeige, senk' Dich nieder, Kasperl hat sich unterdessen niedergekniet; Euprus hält die Hand segnendZauberschrein der schönsten Lieder; Wer vernimmt die mächt'gen Weisen, Muß im Wirbeltanze kreisen, Bis der Klang der Saiten schweigt. Wundergeige, singe, singe! Saitenspiel erklinge, klinge! Tönet Zaubermelodie'en: Keiner soll der Macht entfliehen, Der sein Ohr den Tönen neigt. über ihn. Der Vorhang fällt. Ende des I. Aufzugs.
Hand nimmſt und die Saiten berührſt, macht Dich zum Meiſter der Kunſt. Kasperl. Juhe! das laß’ ich mir g’fallen. Jetzt muß alſo Alles nach meiner Geigen tanzen. Cuprus. So iſt es; aber mißbrauche Deine Macht nicht; dann würde die Strafe Deines Uebermuthes unaus- bleiblich ſein! Sieh, ſchon ſchwebt die Zaubergeige aus dem Gebirgsnebel zu Dir herab. Muſik und Geiſterchor, während eine Geige in roſigen Nebelwolken herabſchwebt. Chor (hinter der Scene.) Wundergeige, ſenk’ Dich nieder, Kasperl hat ſich unterdeſſen niedergekniet; Euprus hält die Hand ſegnendZauberſchrein der ſchönſten Lieder; Wer vernimmt die mächt’gen Weiſen, Muß im Wirbeltanze kreiſen, Bis der Klang der Saiten ſchweigt. Wundergeige, ſinge, ſinge! Saitenſpiel erklinge, klinge! Tönet Zaubermelodie’en: Keiner ſoll der Macht entfliehen, Der ſein Ohr den Tönen neigt. über ihn. Der Vorhang fällt. Ende des I. Aufzugs. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#CUP"> <p><pb facs="#f0207" n="203"/> Hand nimmſt und die Saiten berührſt, macht Dich<lb/> zum Meiſter der Kunſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#KASPERL_LA"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Juhe! das laß’ ich mir g’fallen. Jetzt muß alſo<lb/> Alles nach meiner Geigen tanzen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CUP"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Cuprus.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#g">So</hi> iſt es; aber mißbrauche Deine Macht nicht;<lb/> dann würde die Strafe Deines Uebermuthes unaus-<lb/> bleiblich ſein! Sieh, ſchon ſchwebt die Zaubergeige<lb/> aus dem Gebirgsnebel zu Dir herab.</p><lb/> <stage>Muſik und Geiſterchor, während eine Geige in roſigen Nebelwolken herabſchwebt.</stage> </sp><lb/> <sp who="#CHO"> <speaker> <hi rendition="#b">Chor</hi> </speaker> <stage>(hinter der Scene.)</stage><lb/> <lg type="poem"> <l>Wundergeige, ſenk’ Dich nieder,</l><lb/> <l>Zauberſchrein der ſchönſten Lieder;</l><lb/> <l>Wer vernimmt die mächt’gen Weiſen,</l><lb/> <l>Muß im Wirbeltanze kreiſen,</l><lb/> <l>Bis der Klang der Saiten ſchweigt.</l><lb/> <l>Wundergeige, ſinge, ſinge!</l><lb/> <l>Saitenſpiel erklinge, klinge!</l><lb/> <l>Tönet Zaubermelodie’en:</l><lb/> <l>Keiner ſoll der Macht entfliehen,</l><lb/> <l>Der ſein Ohr den Tönen neigt.</l> </lg><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Kasperl</hi> hat ſich unterdeſſen niedergekniet; <hi rendition="#g">Euprus</hi> hält die Hand ſegnend<lb/> über ihn.<lb/> Der Vorhang fällt.</hi> </stage><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Ende</hi> des <hi rendition="#aq">I.</hi> <hi rendition="#g">Aufzugs.</hi></hi> </p> </sp> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [203/0207]
Hand nimmſt und die Saiten berührſt, macht Dich
zum Meiſter der Kunſt.
Kasperl.
Juhe! das laß’ ich mir g’fallen. Jetzt muß alſo
Alles nach meiner Geigen tanzen.
Cuprus.
So iſt es; aber mißbrauche Deine Macht nicht;
dann würde die Strafe Deines Uebermuthes unaus-
bleiblich ſein! Sieh, ſchon ſchwebt die Zaubergeige
aus dem Gebirgsnebel zu Dir herab.
Muſik und Geiſterchor, während eine Geige in roſigen Nebelwolken herabſchwebt.
Chor (hinter der Scene.)
Wundergeige, ſenk’ Dich nieder,
Zauberſchrein der ſchönſten Lieder;
Wer vernimmt die mächt’gen Weiſen,
Muß im Wirbeltanze kreiſen,
Bis der Klang der Saiten ſchweigt.
Wundergeige, ſinge, ſinge!
Saitenſpiel erklinge, klinge!
Tönet Zaubermelodie’en:
Keiner ſoll der Macht entfliehen,
Der ſein Ohr den Tönen neigt.
Kasperl hat ſich unterdeſſen niedergekniet; Euprus hält die Hand ſegnend
über ihn.
Der Vorhang fällt.
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