Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869. Prinz. Bei wem habe ich das Vergnügen Unterkunft zu finden? Grethl. Mein Mann ist Privatier und heißt Herr von Larifari. Wir leben recht einfach von unsern ge- ringen Procenten. Prinz. Also verheirathet? Und ihr Mann? Grethl. Ja mein Mann -- mein Mann -- ist ein ganz guter Kerl, aber einen kleinen Fehler hat er, daß er etwas gern im Wirthshaus sitzen bleibt. Prinz. Nun diesen Fehler findet man bei Männern nicht selten. Grethl. Das wär' schon recht, aber bisweilen und -- und das ist auch nicht selten -- kommt er etwas betrunken nach Haus. Prinz. Das ist allerdings eine üble Gewohnheit. Grethl. Ja, und ich hab' schon Alles probirt, ihn auf einen besseren Weg zu bringen, aber es nutzt Nichts und Prinz. Bei wem habe ich das Vergnügen Unterkunft zu finden? Grethl. Mein Mann iſt Privatier und heißt Herr von Larifari. Wir leben recht einfach von unſern ge- ringen Procenten. Prinz. Alſo verheirathet? Und ihr Mann? Grethl. Ja mein Mann — mein Mann — iſt ein ganz guter Kerl, aber einen kleinen Fehler hat er, daß er etwas gern im Wirthshaus ſitzen bleibt. Prinz. Nun dieſen Fehler findet man bei Männern nicht ſelten. Grethl. Das wär’ ſchon recht, aber bisweilen und — und das iſt auch nicht ſelten — kommt er etwas betrunken nach Haus. Prinz. Das iſt allerdings eine üble Gewohnheit. Grethl. Ja, und ich hab’ ſchon Alles probirt, ihn auf einen beſſeren Weg zu bringen, aber es nutzt Nichts und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0260" n="256"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Bei wem habe ich das Vergnügen Unterkunft<lb/> zu finden?</p> </sp><lb/> <sp who="#GRE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Mein Mann iſt Privatier und heißt Herr von<lb/> Larifari. Wir leben recht einfach von unſern ge-<lb/> ringen Procenten.</p> </sp><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Alſo verheirathet? Und ihr Mann?</p> </sp><lb/> <sp who="#GRE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja mein Mann — mein Mann — iſt ein<lb/> ganz guter Kerl, aber einen kleinen Fehler hat er,<lb/> daß er etwas gern im Wirthshaus ſitzen bleibt.</p> </sp><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nun dieſen Fehler findet man bei Männern nicht<lb/> ſelten.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das wär’ ſchon recht, aber bisweilen und —<lb/> und das iſt auch nicht ſelten — kommt er etwas<lb/> betrunken nach Haus.</p> </sp><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das iſt allerdings eine üble Gewohnheit.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja, und ich hab’ ſchon Alles probirt, ihn auf einen<lb/> beſſeren Weg zu bringen, aber es nutzt Nichts und<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [256/0260]
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Bei wem habe ich das Vergnügen Unterkunft
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Grethl.
Mein Mann iſt Privatier und heißt Herr von
Larifari. Wir leben recht einfach von unſern ge-
ringen Procenten.
Prinz.
Alſo verheirathet? Und ihr Mann?
Grethl.
Ja mein Mann — mein Mann — iſt ein
ganz guter Kerl, aber einen kleinen Fehler hat er,
daß er etwas gern im Wirthshaus ſitzen bleibt.
Prinz.
Nun dieſen Fehler findet man bei Männern nicht
ſelten.
Grethl.
Das wär’ ſchon recht, aber bisweilen und —
und das iſt auch nicht ſelten — kommt er etwas
betrunken nach Haus.
Prinz.
Das iſt allerdings eine üble Gewohnheit.
Grethl.
Ja, und ich hab’ ſchon Alles probirt, ihn auf einen
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