Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.Dort oben schwebt mein lieber Mann, Will hör'n, was er mir sagen kann. Sei mir gegrüßt, erzähle mir Was sah'st Du in dem Walde hier? Der Mond. Lieb Weib, ich wünsch Dir guten Abend. Die Luft ist heute lieblich labend, Hieroben schweb' ich gern spazieren, Da läßt sich manches observiren. Zwei Kinder hab ich laufen seh'n, Die auf dem Wege hieher geh'n. Sie scheinen müd -- -- Nacht. Das sind die zwei. Gottlob, daß Keines gegessen sei! Mond. Und hinter ihnen seh ich auch, Da läuft ein Mann mit dickem Bauch. Nacht. Das wird der Menschenfresser sein. Den Kindern leucht' mit Deinem Schein, Daß Sie zum Schutz die Höhle finden; Dann mußt Du hinter Wolken schwinden, Dort oben ſchwebt mein lieber Mann, Will hör’n, was er mir ſagen kann. Sei mir gegrüßt, erzähle mir Was ſah’ſt Du in dem Walde hier? Der Mond. Lieb Weib, ich wünſch Dir guten Abend. Die Luft iſt heute lieblich labend, Hieroben ſchweb’ ich gern ſpazieren, Da läßt ſich manches obſerviren. Zwei Kinder hab ich laufen ſeh’n, Die auf dem Wege hieher geh’n. Sie ſcheinen müd — — Nacht. Das ſind die zwei. Gottlob, daß Keines gegeſſen ſei! Mond. Und hinter ihnen ſeh ich auch, Da läuft ein Mann mit dickem Bauch. Nacht. Das wird der Menſchenfreſſer ſein. Den Kindern leucht’ mit Deinem Schein, Daß Sie zum Schutz die Höhle finden; Dann mußt Du hinter Wolken ſchwinden, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#NACHT"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0040" n="36"/> <l>Dort oben ſchwebt mein lieber Mann,</l><lb/> <l>Will hör’n, was er mir ſagen kann.</l><lb/> <l>Sei mir gegrüßt, erzähle mir</l><lb/> <l>Was ſah’ſt Du in dem Walde hier?</l> </lg> </sp><lb/> <sp who="#MOND"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Der Mond.</hi> </hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l>Lieb Weib, ich wünſch Dir guten Abend.</l><lb/> <l>Die Luft iſt heute lieblich labend,</l><lb/> <l>Hieroben ſchweb’ ich gern ſpazieren,</l><lb/> <l>Da läßt ſich manches obſerviren.</l><lb/> <l>Zwei Kinder hab ich laufen ſeh’n,</l><lb/> <l>Die auf dem Wege hieher geh’n.</l><lb/> <l>Sie ſcheinen müd — —</l> </lg> </sp><lb/> <sp who="#NACHT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Nacht.</hi> </hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l>Das ſind die zwei.</l><lb/> <l>Gottlob, daß Keines gegeſſen ſei!</l> </lg> </sp><lb/> <sp who="#MOND"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mond.</hi> </hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l>Und hinter ihnen ſeh ich auch,</l><lb/> <l>Da läuft ein Mann mit dickem Bauch.</l> </lg> </sp><lb/> <sp who="#NACHT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Nacht.</hi> </hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l>Das wird der Menſchenfreſſer ſein.</l><lb/> <l>Den Kindern leucht’ mit Deinem Schein,</l><lb/> <l>Daß Sie zum Schutz die Höhle finden;</l><lb/> <l>Dann mußt Du hinter Wolken ſchwinden,</l><lb/> </lg> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [36/0040]
Dort oben ſchwebt mein lieber Mann,
Will hör’n, was er mir ſagen kann.
Sei mir gegrüßt, erzähle mir
Was ſah’ſt Du in dem Walde hier?
Der Mond.
Lieb Weib, ich wünſch Dir guten Abend.
Die Luft iſt heute lieblich labend,
Hieroben ſchweb’ ich gern ſpazieren,
Da läßt ſich manches obſerviren.
Zwei Kinder hab ich laufen ſeh’n,
Die auf dem Wege hieher geh’n.
Sie ſcheinen müd — —
Nacht.
Das ſind die zwei.
Gottlob, daß Keines gegeſſen ſei!
Mond.
Und hinter ihnen ſeh ich auch,
Da läuft ein Mann mit dickem Bauch.
Nacht.
Das wird der Menſchenfreſſer ſein.
Den Kindern leucht’ mit Deinem Schein,
Daß Sie zum Schutz die Höhle finden;
Dann mußt Du hinter Wolken ſchwinden,
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