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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.

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Hildegard.
Aber zugleich sagt mir der Spiegel, daß ihr
nicht der seid, der Jhr zu sein scheint.
Kasperl.
Schlipperdibix! Jch soll nicht der sein, der ich
zu sein scheine! Oder ich bin nicht der, der ich bin!
Wirklichkeit ist nicht Schein und Schein ist nicht
Wirklichkeit! Ha! das versteht sich, weil ich der ge-
heimnißvolle Ritter bin, der sich erst zu erkennen
gibt, wenn Jhr ihm die öhliche Hand gereicht habt.
Hildegard.
Wenn ich auch laut meines Schwures verpflichtet
bin, desjenigen Gattin zu werden, der mir den Spie-
gel gebracht hat, so bin ich nicht an Erfüllung des
Schwures gebunden, bevor ich weiß, wer mein Gatte
werden soll.
Kasperl.
Ha! Laßt uns vor Allem auf eure Burg steigen
zum Jmbiß! Und ich erwarte keine kleinen Bissen
für mein Gebiß! Ha! Schlipperdibix!
Hildegard.
So kommt, mein sonderbarer Ritter! [beide ab.]
(Der Vorhang fällt.)
Ende des zweiten Aufzuges.


Hildegard.
Aber zugleich ſagt mir der Spiegel, daß ihr
nicht der ſeid, der Jhr zu ſein ſcheint.
Kasperl.
Schlipperdibix! Jch ſoll nicht der ſein, der ich
zu ſein ſcheine! Oder ich bin nicht der, der ich bin!
Wirklichkeit iſt nicht Schein und Schein iſt nicht
Wirklichkeit! Ha! das verſteht ſich, weil ich der ge-
heimnißvolle Ritter bin, der ſich erſt zu erkennen
gibt, wenn Jhr ihm die öhliche Hand gereicht habt.
Hildegard.
Wenn ich auch laut meines Schwures verpflichtet
bin, desjenigen Gattin zu werden, der mir den Spie-
gel gebracht hat, ſo bin ich nicht an Erfüllung des
Schwures gebunden, bevor ich weiß, wer mein Gatte
werden ſoll.
Kasperl.
Ha! Laßt uns vor Allem auf eure Burg ſteigen
zum Jmbiß! Und ich erwarte keine kleinen Biſſen
für mein Gebiß! Ha! Schlipperdibix!
Hildegard.
So kommt, mein ſonderbarer Ritter! [beide ab.]
(Der Vorhang fällt.)
Ende des zweiten Aufzuges.


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[78/0082] Hildegard. Aber zugleich ſagt mir der Spiegel, daß ihr nicht der ſeid, der Jhr zu ſein ſcheint. Kasperl. Schlipperdibix! Jch ſoll nicht der ſein, der ich zu ſein ſcheine! Oder ich bin nicht der, der ich bin! Wirklichkeit iſt nicht Schein und Schein iſt nicht Wirklichkeit! Ha! das verſteht ſich, weil ich der ge- heimnißvolle Ritter bin, der ſich erſt zu erkennen gibt, wenn Jhr ihm die öhliche Hand gereicht habt. Hildegard. Wenn ich auch laut meines Schwures verpflichtet bin, desjenigen Gattin zu werden, der mir den Spie- gel gebracht hat, ſo bin ich nicht an Erfüllung des Schwures gebunden, bevor ich weiß, wer mein Gatte werden ſoll. Kasperl. Ha! Laßt uns vor Allem auf eure Burg ſteigen zum Jmbiß! Und ich erwarte keine kleinen Biſſen für mein Gebiß! Ha! Schlipperdibix! Hildegard. So kommt, mein ſonderbarer Ritter! [beide ab.] (Der Vorhang fällt.) Ende des zweiten Aufzuges.

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/82>, abgerufen am 21.11.2024.