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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.

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Nach dreißig Nächten wieder, dich zu wecken
Aus tiefem Wehmuthsschlummer, stolze Schönheit.
Mit meinem Götterstabe dich berührend
Ruf ich dich wach: Entfaltet euch, ihr Blätter!
Erhebe nun dich, Kalasiris! Oeffne
Dein dunkles Auge und der Haare Wellen
Laß' weh'n im Morgenlüftchen. Typhon weckt dich.

(Er berührt mit seinem Stabe die Blume, deren Krone sich öffnet.
Kalasiris erhebt sich daraus.)
Kalasiris.
Wer weckt mich aus des Schlafes dumpfer Nacht?
Wer ruft mich?
Typhon.
Typhon ist's, den du verschmähtest.
Kalasiris.
Weh' mir! Zu neuer Qual soll ich dich schau'n!
Typhon.
Warum zur Qual? Jch hab' dir Glück geboten --
Der Erdentochter meine Königshand.
Jch wollte dich zu jenen Bräuten reihen,
Die ich in meinem Reich um mich geschaart.
Kalasiris.
Verschmäht hab' ich dich, ja, weil dies dein Reich
Der Ort der Nacht ist und des ew'gen Fluches,
Weil du des Zwiespalts und des Hasses Träger!
Nach dreißig Nächten wieder, dich zu wecken
Aus tiefem Wehmuthsſchlummer, ſtolze Schönheit.
Mit meinem Götterſtabe dich berührend
Ruf ich dich wach: Entfaltet euch, ihr Blätter!
Erhebe nun dich, Kalaſiris! Oeffne
Dein dunkles Auge und der Haare Wellen
Laß’ weh’n im Morgenlüftchen. Typhon weckt dich.

(Er berührt mit ſeinem Stabe die Blume, deren Krone ſich öffnet.
Kalaſiris erhebt ſich daraus.)
Kalaſiris.
Wer weckt mich aus des Schlafes dumpfer Nacht?
Wer ruft mich?
Typhon.
Typhon iſt’s, den du verſchmähteſt.
Kalaſiris.
Weh’ mir! Zu neuer Qual ſoll ich dich ſchau’n!
Typhon.
Warum zur Qual? Jch hab’ dir Glück geboten —
Der Erdentochter meine Königshand.
Jch wollte dich zu jenen Bräuten reihen,
Die ich in meinem Reich um mich geſchaart.
Kalaſiris.
Verſchmäht hab’ ich dich, ja, weil dies dein Reich
Der Ort der Nacht iſt und des ew’gen Fluches,
Weil du des Zwieſpalts und des Haſſes Träger!
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[4/0010] Nach dreißig Nächten wieder, dich zu wecken Aus tiefem Wehmuthsſchlummer, ſtolze Schönheit. Mit meinem Götterſtabe dich berührend Ruf ich dich wach: Entfaltet euch, ihr Blätter! Erhebe nun dich, Kalaſiris! Oeffne Dein dunkles Auge und der Haare Wellen Laß’ weh’n im Morgenlüftchen. Typhon weckt dich. (Er berührt mit ſeinem Stabe die Blume, deren Krone ſich öffnet. Kalaſiris erhebt ſich daraus.) Kalaſiris. Wer weckt mich aus des Schlafes dumpfer Nacht? Wer ruft mich? Typhon. Typhon iſt’s, den du verſchmähteſt. Kalaſiris. Weh’ mir! Zu neuer Qual ſoll ich dich ſchau’n! Typhon. Warum zur Qual? Jch hab’ dir Glück geboten — Der Erdentochter meine Königshand. Jch wollte dich zu jenen Bräuten reihen, Die ich in meinem Reich um mich geſchaart. Kalaſiris. Verſchmäht hab’ ich dich, ja, weil dies dein Reich Der Ort der Nacht iſt und des ew’gen Fluches, Weil du des Zwieſpalts und des Haſſes Träger!

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/10>, abgerufen am 21.11.2024.