Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871. Albert. Jch glaube es; ich zweifle nicht an deiner Unschuld, aber das Gericht hat gesprochen. Du bist verurtheilt. Elsbeth. So möge mich der Himmel beschützen! Gehe, mein theurer Albert; verlasse mich. Was willst du noch bei mir? Willst du deine und meine Schmerzensstunde verlängern? Es muß sein. Laß uns scheiden. Albert (ihr zu Füssen stürzend.) Meine Elsbeth! Elsbeth. Lebe wohl! Auch im Tode bin und bleib ich dein! (Man pocht dreimal an die Kerkerthüre.) Hörst du? sie nahen. Albert. Leb wohl! Gott mag mir beistehen! (Stürzt ab.) Der Scharfrichter in blutrother Kleidung tritt mit zwei Knechten ein. Scharfrichter. Elsbeth, seid Jhr bereit? Der Stab ist ge- brochen. Elsbeth. Jch bin bereit. Albert. Jch glaube es; ich zweifle nicht an deiner Unſchuld, aber das Gericht hat geſprochen. Du biſt verurtheilt. Elsbeth. So möge mich der Himmel beſchützen! Gehe, mein theurer Albert; verlaſſe mich. Was willſt du noch bei mir? Willſt du deine und meine Schmerzensſtunde verlängern? Es muß ſein. Laß uns ſcheiden. Albert (ihr zu Füſſen ſtürzend.) Meine Elsbeth! Elsbeth. Lebe wohl! Auch im Tode bin und bleib ich dein! (Man pocht dreimal an die Kerkerthüre.) Hörſt du? ſie nahen. Albert. Leb wohl! Gott mag mir beiſtehen! (Stürzt ab.) Der Scharfrichter in blutrother Kleidung tritt mit zwei Knechten ein. Scharfrichter. Elsbeth, ſeid Jhr bereit? Der Stab iſt ge- brochen. Elsbeth. Jch bin bereit. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0138" n="132"/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Albert.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#g">Jch</hi> glaube es; <hi rendition="#g">ich</hi> zweifle nicht an deiner<lb/> Unſchuld, aber das Gericht hat geſprochen. Du<lb/> biſt verurtheilt.</p> </sp><lb/> <sp who="#ELSB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Elsbeth.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>So möge mich der Himmel beſchützen! Gehe,<lb/> mein theurer Albert; verlaſſe mich. Was willſt<lb/> du noch bei mir? Willſt du deine und meine<lb/> Schmerzensſtunde verlängern? Es <hi rendition="#g">muß</hi> ſein. Laß<lb/> uns ſcheiden.</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#b">Albert</hi> </speaker> <stage>(ihr zu Füſſen ſtürzend.)</stage><lb/> <p>Meine Elsbeth!</p> </sp><lb/> <sp who="#ELSB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Elsbeth.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Lebe wohl! Auch im Tode bin und bleib ich<lb/><hi rendition="#g">dein!</hi></p> <stage>(Man pocht dreimal an die Kerkerthüre.)</stage> <p>Hörſt du? ſie<lb/> nahen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Albert.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Leb wohl! Gott mag mir beiſtehen!</p> <stage>(Stürzt ab.)</stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Der Scharfrichter in blutrother Kleidung tritt mit zwei Knechten ein.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#SCHARF"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Scharfrichter.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Elsbeth, ſeid Jhr bereit? Der Stab iſt ge-<lb/> brochen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ELSB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Elsbeth.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch bin bereit.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [132/0138]
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biſt verurtheilt.
Elsbeth.
So möge mich der Himmel beſchützen! Gehe,
mein theurer Albert; verlaſſe mich. Was willſt
du noch bei mir? Willſt du deine und meine
Schmerzensſtunde verlängern? Es muß ſein. Laß
uns ſcheiden.
Albert (ihr zu Füſſen ſtürzend.)
Meine Elsbeth!
Elsbeth.
Lebe wohl! Auch im Tode bin und bleib ich
dein! (Man pocht dreimal an die Kerkerthüre.) Hörſt du? ſie
nahen.
Albert.
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Der Scharfrichter in blutrother Kleidung tritt mit zwei Knechten ein.
Scharfrichter.
Elsbeth, ſeid Jhr bereit? Der Stab iſt ge-
brochen.
Elsbeth.
Jch bin bereit.
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