Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.II. Aufzug. Saal in der Residenz des Königs Abuzabel zu Memphis. Abuzabel sitzt trauernd auf einem Thronsessel. Vor ihm steht der Hofmagier Amru. Abuzabel. Was hast du aus den Sternen nun gelesen? Hat kein Planet sich günstig dir gezeigt? Amru. Auch diese Nacht ist mir nicht hold gewesen Und hat sich nicht des Blickes Müh'n geneigt. Abuzabel. Wo ist die theure Tochter? Wo mein Kind? Du weisester aus meinem Hofgesind, Du sollst es wissen, der du sonder Gleichen Entzifferst der Gestirne goldne Zeichen. Wo weilet Kalasiris, die entschwand Auf so geheime Weise? Nenn' das Land, Den Räuber nenne! Sieh des Vaters Leid, Die Thränen sieh! II. Aufzug. Saal in der Reſidenz des Königs Abuzabel zu Memphis. Abuzabel ſitzt trauernd auf einem Thronſeſſel. Vor ihm ſteht der Hofmagier Amru. Abuzabel. Was haſt du aus den Sternen nun geleſen? Hat kein Planet ſich günſtig dir gezeigt? Amru. Auch dieſe Nacht iſt mir nicht hold geweſen Und hat ſich nicht des Blickes Müh’n geneigt. Abuzabel. Wo iſt die theure Tochter? Wo mein Kind? Du weiſeſter aus meinem Hofgeſind, Du ſollſt es wiſſen, der du ſonder Gleichen Entzifferſt der Geſtirne goldne Zeichen. Wo weilet Kalaſiris, die entſchwand Auf ſo geheime Weiſe? Nenn’ das Land, Den Räuber nenne! Sieh des Vaters Leid, Die Thränen ſieh! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0021" n="15"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Aufzug.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Saal in der Reſidenz des Königs Abuzabel zu Memphis.<lb/> Abuzabel ſitzt trauernd auf einem Thronſeſſel. Vor ihm ſteht der<lb/> Hofmagier Amru.</hi> </stage><lb/> <sp who="#ABU"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Abuzabel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Was haſt du aus den Sternen nun geleſen?<lb/> Hat kein Planet ſich günſtig dir gezeigt?</p> </sp><lb/> <sp who="#AMR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Amru.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Auch dieſe Nacht iſt mir nicht hold geweſen<lb/> Und hat ſich nicht des Blickes Müh’n geneigt.</p> </sp><lb/> <sp who="#ABU"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Abuzabel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wo iſt die theure Tochter? Wo mein Kind?<lb/> Du weiſeſter aus meinem Hofgeſind,<lb/> Du <hi rendition="#g">ſollſt</hi> es wiſſen, der du ſonder Gleichen<lb/> Entzifferſt der Geſtirne goldne Zeichen.<lb/> Wo weilet Kalaſiris, die entſchwand<lb/> Auf ſo geheime Weiſe? Nenn’ das Land,<lb/> Den Räuber nenne! Sieh des Vaters Leid,<lb/> Die Thränen ſieh!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0021]
II. Aufzug.
Saal in der Reſidenz des Königs Abuzabel zu Memphis.
Abuzabel ſitzt trauernd auf einem Thronſeſſel. Vor ihm ſteht der
Hofmagier Amru.
Abuzabel.
Was haſt du aus den Sternen nun geleſen?
Hat kein Planet ſich günſtig dir gezeigt?
Amru.
Auch dieſe Nacht iſt mir nicht hold geweſen
Und hat ſich nicht des Blickes Müh’n geneigt.
Abuzabel.
Wo iſt die theure Tochter? Wo mein Kind?
Du weiſeſter aus meinem Hofgeſind,
Du ſollſt es wiſſen, der du ſonder Gleichen
Entzifferſt der Geſtirne goldne Zeichen.
Wo weilet Kalaſiris, die entſchwand
Auf ſo geheime Weiſe? Nenn’ das Land,
Den Räuber nenne! Sieh des Vaters Leid,
Die Thränen ſieh!
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