Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871. Casperl. Ha, da hab' ich Respect. -- Aber sagen Sie mir, Sie haben ja eine Kapuziner-Kutten an und scheinen also nebenbei auch Kapuziner zu sein und haben doch eine Braut. Die Kapuziner müssen ja ledig bleiben. Hermann. Es ist nur ein Pilgergewand, in das ich mich geworfen habe, um unerkannt zu sein und nicht als Ritter zu erscheinen. Casperl. Wie? was? Geworfen? -- Wer hat sie denn in das Pilgergewand geworfen? -- Doch, Kapuziner oder Pilgersmann, wie haben Sie den Weg daher gefunden? Hermann. Sieh' dorthin. Die weiße Taube hat mich hie- her geführt, indem sie mir stets voranschwebte. Casperl. Eine weiße Haube? Hermann. Eine Wundertaube, die ein guter Geist mir sandte. Casperl. Ha, da hab’ ich Reſpect. — Aber ſagen Sie mir, Sie haben ja eine Kapuziner-Kutten an und ſcheinen alſo nebenbei auch Kapuziner zu ſein und haben doch eine Braut. Die Kapuziner müſſen ja ledig bleiben. Hermann. Es iſt nur ein Pilgergewand, in das ich mich geworfen habe, um unerkannt zu ſein und nicht als Ritter zu erſcheinen. Casperl. Wie? was? Geworfen? — Wer hat ſie denn in das Pilgergewand geworfen? — Doch, Kapuziner oder Pilgersmann, wie haben Sie den Weg daher gefunden? Hermann. Sieh’ dorthin. Die weiße Taube hat mich hie- her geführt, indem ſie mir ſtets voranſchwebte. Casperl. Eine weiße Haube? Hermann. Eine Wundertaube, die ein guter Geiſt mir ſandte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0223" n="217"/> <sp who="#CASPLERLLA"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ha, da hab’ ich Reſpect. — Aber ſagen Sie<lb/> mir, Sie haben ja eine Kapuziner-Kutten an und<lb/> ſcheinen alſo nebenbei auch Kapuziner zu ſein und<lb/> haben <hi rendition="#g">doch</hi> eine <hi rendition="#g">Braut.</hi> Die Kapuziner müſſen<lb/> ja ledig bleiben.</p> </sp><lb/> <sp who="#HER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hermann.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Es iſt nur ein Pilgergewand, in das ich mich<lb/> geworfen habe, um unerkannt zu ſein und nicht als<lb/> Ritter zu erſcheinen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPLERLLA"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wie? was? <hi rendition="#g">Geworfen</hi>? — Wer hat ſie<lb/> denn in das Pilgergewand geworfen? — Doch,<lb/> Kapuziner oder Pilgersmann, wie haben Sie den<lb/> Weg daher gefunden?</p> </sp><lb/> <sp who="#HER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hermann.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Sieh’ dorthin. Die weiße Taube hat mich hie-<lb/> her geführt, indem ſie mir ſtets voranſchwebte.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPLERLLA"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Eine weiße Haube?</p> </sp><lb/> <sp who="#HER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hermann.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Eine Wundertaube, die ein guter Geiſt mir<lb/> ſandte.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [217/0223]
Casperl.
Ha, da hab’ ich Reſpect. — Aber ſagen Sie
mir, Sie haben ja eine Kapuziner-Kutten an und
ſcheinen alſo nebenbei auch Kapuziner zu ſein und
haben doch eine Braut. Die Kapuziner müſſen
ja ledig bleiben.
Hermann.
Es iſt nur ein Pilgergewand, in das ich mich
geworfen habe, um unerkannt zu ſein und nicht als
Ritter zu erſcheinen.
Casperl.
Wie? was? Geworfen? — Wer hat ſie
denn in das Pilgergewand geworfen? — Doch,
Kapuziner oder Pilgersmann, wie haben Sie den
Weg daher gefunden?
Hermann.
Sieh’ dorthin. Die weiße Taube hat mich hie-
her geführt, indem ſie mir ſtets voranſchwebte.
Casperl.
Eine weiße Haube?
Hermann.
Eine Wundertaube, die ein guter Geiſt mir
ſandte.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |