Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875.
ich es nicht wissen, und ich bin Dir so gut! Du scheinst mir so lieb und fromm. Aschenbrödl. Ach nein, nein. Die Schwestern schmähen mich immer ein abscheulich Ding und puffen und schla- gen mich. Jch kann ihnen Nichts recht machen. Prinz. Ei, hast Du Schwestern? Aschenbrödl. Freilich hab' ich deren, allein es ist, als ob ich keine hätte. Jch bin nur ihre Magd im Hause. Seht: da schicken sie mich immer um süße Beeren in den Wald, und bringe ich nicht jedesmal den Korb voll -- da setzt's wieder Püffe ab. Prinz. Pfui, das ist abscheulich! -- Laß mich mit Dir gehen. Jch will Dich beschützen. Aschenbrödel. Es kann nicht sein. Prinz. Komm' doch, ich gehe mit.
ich es nicht wiſſen, und ich bin Dir ſo gut! Du ſcheinſt mir ſo lieb und fromm. Aſchenbrödl. Ach nein, nein. Die Schweſtern ſchmähen mich immer ein abſcheulich Ding und puffen und ſchla- gen mich. Jch kann ihnen Nichts recht machen. Prinz. Ei, haſt Du Schweſtern? Aſchenbrödl. Freilich hab’ ich deren, allein es iſt, als ob ich keine hätte. Jch bin nur ihre Magd im Hauſe. Seht: da ſchicken ſie mich immer um ſüße Beeren in den Wald, und bringe ich nicht jedesmal den Korb voll — da ſetzt’s wieder Püffe ab. Prinz. Pfui, das iſt abſcheulich! — Laß mich mit Dir gehen. Jch will Dich beſchützen. Aſchenbrödel. Es kann nicht ſein. Prinz. Komm’ doch, ich gehe mit. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#ARN"> <p><pb facs="#f0011" n="7"/> ich es nicht wiſſen, und ich bin Dir ſo gut! Du<lb/> ſcheinſt mir ſo lieb und fromm.</p> </sp><lb/> <sp who="#ASCH"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Aſchenbrödl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ach nein, nein. Die Schweſtern ſchmähen mich<lb/> immer ein abſcheulich Ding und puffen und ſchla-<lb/> gen mich. Jch kann ihnen Nichts recht machen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ARN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ei, haſt Du Schweſtern?</p> </sp><lb/> <sp who="#ASCH"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Aſchenbrödl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Freilich hab’ ich deren, allein es iſt, als ob ich<lb/><hi rendition="#g">keine</hi> hätte. Jch bin nur ihre Magd im Hauſe.<lb/> Seht: da ſchicken ſie mich immer um ſüße Beeren<lb/> in den Wald, und bringe ich nicht jedesmal den<lb/> Korb voll — da ſetzt’s wieder Püffe ab.</p> </sp><lb/> <sp who="#ARN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Pfui, das iſt abſcheulich! — Laß mich mit Dir<lb/> gehen. Jch will Dich beſchützen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ASCH"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Aſchenbrödel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Es kann nicht ſein.</p> </sp><lb/> <sp who="#ARN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Komm’ doch, ich gehe mit.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0011]
ich es nicht wiſſen, und ich bin Dir ſo gut! Du
ſcheinſt mir ſo lieb und fromm.
Aſchenbrödl.
Ach nein, nein. Die Schweſtern ſchmähen mich
immer ein abſcheulich Ding und puffen und ſchla-
gen mich. Jch kann ihnen Nichts recht machen.
Prinz.
Ei, haſt Du Schweſtern?
Aſchenbrödl.
Freilich hab’ ich deren, allein es iſt, als ob ich
keine hätte. Jch bin nur ihre Magd im Hauſe.
Seht: da ſchicken ſie mich immer um ſüße Beeren
in den Wald, und bringe ich nicht jedesmal den
Korb voll — da ſetzt’s wieder Püffe ab.
Prinz.
Pfui, das iſt abſcheulich! — Laß mich mit Dir
gehen. Jch will Dich beſchützen.
Aſchenbrödel.
Es kann nicht ſein.
Prinz.
Komm’ doch, ich gehe mit.
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