Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875.
Beim blauen Bockwirth ist er gleich 'neingrumpelt, hat'n Wirth, d' Wirthin, d' Kellnerin abgebeutelt, hat sich Bier und Würst geben lassen und ist nacher zum Fenster 'nausgsprungen. Grethl. O mein, o mein! Wenn ihm nur mein Casperl nicht in die Händ lauft -- Spritzler. Jetzt hat man ihn -- Grethl. Den Casperl? -- Spritzler. Nein -- den Affen, beim Caffetier unter die Bögen hineinspringen seh'n. Jch hab' den Befehl, ihn zu fangen; aber ich muß erst einen Gerichts- diener requiriren; denn allein trau' ich mich nicht über das wilde Thier. Adieu, Frau Casperl. Jch kann mich nimmer aufhalten. (ab.) Grethl. No machen 'S nur, daß'n bald kriegen. (nach der andern Seite ab.) Bürgermeister Neurer und Magistratsrath Schöppler, [letzterer un- geheuer dick und rothnasig] treten zusammen auf.
Beim blauen Bockwirth iſt er gleich ’neingrumpelt, hat’n Wirth, d’ Wirthin, d’ Kellnerin abgebeutelt, hat ſich Bier und Würſt geben laſſen und iſt nacher zum Fenſter ’nausgſprungen. Grethl. O mein, o mein! Wenn ihm nur mein Casperl nicht in die Händ lauft — Spritzler. Jetzt hat man ihn — Grethl. Den Casperl? — Spritzler. Nein — den Affen, beim Caffetier unter die Bögen hineinſpringen ſeh’n. Jch hab’ den Befehl, ihn zu fangen; aber ich muß erſt einen Gerichts- diener requiriren; denn allein trau’ ich mich nicht über das wilde Thier. Adieu, Frau Casperl. Jch kann mich nimmer aufhalten. (ab.) Grethl. No machen ’S nur, daß’n bald kriegen. (nach der andern Seite ab.) Bürgermeiſter Neurer und Magiſtratsrath Schöppler, [letzterer un- geheuer dick und rothnaſig] treten zuſammen auf. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#SPR"> <p><pb facs="#f0250" n="246"/> Beim blauen Bockwirth iſt er gleich ’neingrumpelt,<lb/> hat’n Wirth, d’ Wirthin, d’ Kellnerin abgebeutelt,<lb/> hat ſich Bier und Würſt geben laſſen und iſt nacher<lb/> zum Fenſter ’nausgſprungen.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O mein, o mein! Wenn ihm nur mein Casperl<lb/> nicht in die Händ lauft —</p> </sp><lb/> <sp who="#SPR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Spritzler.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jetzt hat man ihn —</p> </sp><lb/> <sp who="#GRE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Den Casperl? —</p> </sp><lb/> <sp who="#SPR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Spritzler.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nein — den Affen, beim Caffetier unter die<lb/> Bögen hineinſpringen ſeh’n. Jch hab’ den Befehl,<lb/> ihn zu fangen; aber ich muß erſt einen Gerichts-<lb/> diener requiriren; denn allein trau’ ich mich nicht<lb/> über das wilde Thier. Adieu, Frau Casperl. Jch<lb/> kann mich nimmer aufhalten.</p> <stage>(ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#GRE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>No machen ’S nur, daß’n bald kriegen.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(nach der andern Seite ab.)</hi> </stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Bürgermeiſter <hi rendition="#g">Neurer</hi> und Magiſtratsrath <hi rendition="#g">Schöppler,</hi> [letzterer un-<lb/> geheuer dick und rothnaſig] treten zuſammen auf.</hi> </stage> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [246/0250]
Beim blauen Bockwirth iſt er gleich ’neingrumpelt,
hat’n Wirth, d’ Wirthin, d’ Kellnerin abgebeutelt,
hat ſich Bier und Würſt geben laſſen und iſt nacher
zum Fenſter ’nausgſprungen.
Grethl.
O mein, o mein! Wenn ihm nur mein Casperl
nicht in die Händ lauft —
Spritzler.
Jetzt hat man ihn —
Grethl.
Den Casperl? —
Spritzler.
Nein — den Affen, beim Caffetier unter die
Bögen hineinſpringen ſeh’n. Jch hab’ den Befehl,
ihn zu fangen; aber ich muß erſt einen Gerichts-
diener requiriren; denn allein trau’ ich mich nicht
über das wilde Thier. Adieu, Frau Casperl. Jch
kann mich nimmer aufhalten. (ab.)
Grethl.
No machen ’S nur, daß’n bald kriegen.
(nach der andern Seite ab.)
Bürgermeiſter Neurer und Magiſtratsrath Schöppler, [letzterer un-
geheuer dick und rothnaſig] treten zuſammen auf.
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