Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875. Aschenbrödel. Jst nicht Alles ein Traum in diesem Leben? Prinz. Aber es gibt so schöne Träume, daß man sie für immer festhalten möchte. Aschenbrödel. Träume sind Schäume. Jch muß fort. Prinz. O bleibe, laß dich festhalten. Aschenbrödel. Es kann nicht sein. Jch bin nur ein Wandelstern. Prinz. Nimmermehr! Du mußt mein Eigen werden. Aschenbrödel. Unmöglich! zum Glücke bin ich nicht be- stimmt. Lebt wohl! Prinz. Halt! Halt! Verlaß mich nicht. Aschenbrödel. Lebt wohl! (verschwindet.) Prinz. Weh mir! Jst mir wirklich nur ein Traumbild erschienen? Nein, sie war's, die ich im Wald ge- sehen. Jhr nach! (will ihr nach.) Aſchenbrödel. Jſt nicht Alles ein Traum in dieſem Leben? Prinz. Aber es gibt ſo ſchöne Träume, daß man ſie für immer feſthalten möchte. Aſchenbrödel. Träume ſind Schäume. Jch muß fort. Prinz. O bleibe, laß dich feſthalten. Aſchenbrödel. Es kann nicht ſein. Jch bin nur ein Wandelſtern. Prinz. Nimmermehr! Du mußt mein Eigen werden. Aſchenbrödel. Unmöglich! zum Glücke bin ich nicht be- ſtimmt. Lebt wohl! Prinz. Halt! Halt! Verlaß mich nicht. Aſchenbrödel. Lebt wohl! (verſchwindet.) Prinz. Weh mir! Jſt mir wirklich nur ein Traumbild erſchienen? Nein, ſie war’s, die ich im Wald ge- ſehen. Jhr nach! (will ihr nach.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0052" n="48"/> <sp who="#ASCH"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Aſchenbrödel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jſt nicht Alles ein Traum in dieſem Leben?</p> </sp><lb/> <sp who="#ARN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Aber es gibt ſo ſchöne Träume, daß man ſie<lb/> für immer feſthalten möchte.</p> </sp><lb/> <sp who="#ASCH"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Aſchenbrödel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Träume ſind Schäume. Jch muß fort.</p> </sp><lb/> <sp who="#ARN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O bleibe, laß dich feſthalten.</p> </sp><lb/> <sp who="#ASCH"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Aſchenbrödel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Es kann nicht ſein. Jch bin nur ein Wandelſtern.</p> </sp><lb/> <sp who="#ARN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nimmermehr! Du mußt mein Eigen werden.</p> </sp><lb/> <sp who="#ASCH"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Aſchenbrödel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Unmöglich! zum <hi rendition="#g">Glücke</hi> bin ich <hi rendition="#g">nicht</hi> be-<lb/> ſtimmt. Lebt wohl!</p> </sp><lb/> <sp who="#ARN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Halt! Halt! Verlaß mich nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#ASCH"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Aſchenbrödel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Lebt wohl!</p> <stage>(verſchwindet.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#ARN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Weh mir! Jſt mir wirklich nur ein Traumbild<lb/> erſchienen? Nein, <hi rendition="#g">ſie</hi> war’s, die ich im Wald ge-<lb/> ſehen. <hi rendition="#g">Jhr</hi> nach!</p> <stage>(will ihr nach.)</stage> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [48/0052]
Aſchenbrödel.
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Aber es gibt ſo ſchöne Träume, daß man ſie
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Aſchenbrödel.
Träume ſind Schäume. Jch muß fort.
Prinz.
O bleibe, laß dich feſthalten.
Aſchenbrödel.
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ſtimmt. Lebt wohl!
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Halt! Halt! Verlaß mich nicht.
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Weh mir! Jſt mir wirklich nur ein Traumbild
erſchienen? Nein, ſie war’s, die ich im Wald ge-
ſehen. Jhr nach! (will ihr nach.)
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/52>, abgerufen am 16.07.2024. |