Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875.Jst dieser Schuh etwa zu klein? Und findet sich kein Fuß hinein? -- -- -- -- -- -- -- Gut! So muß ich mich retiriren Und anderswo den Schuh probiren. (Unter Reverenzen ab.) Verwandlung. Zimmer mit Kamin bei Ritter Heinz, wie im ersten Auf- zuge. Nacht. Aschenbrödel sitzt am Kamin. Aschenbrödel. O weh! jetzt sitz' ich wieder am Kamin Und alle Freude ist dahin. Wie herrlich war's in des Prinzen Haus -- Doch hielt vor Angst ich's nicht lang aus. 's ward mir ja ganz bange, anzuschauen Die vielen Ritter, die schönen Frauen, Das Gewirr und die Musik in den Ohren, Beinah' hätt ich den Kopf verloren. Da lief ich davon -- Doch kaum entfloh'n, Folgt' mir der Prinz schon nach; Kaum weiß ich noch, was er mir sprach! -- Jſt dieſer Schuh etwa zu klein? Und findet ſich kein Fuß hinein? — — — — — — — Gut! So muß ich mich retiriren Und anderswo den Schuh probiren. (Unter Reverenzen ab.) Verwandlung. Zimmer mit Kamin bei Ritter Heinz, wie im erſten Auf- zuge. Nacht. Aſchenbrödel ſitzt am Kamin. Aſchenbrödel. O weh! jetzt ſitz’ ich wieder am Kamin Und alle Freude iſt dahin. Wie herrlich war’s in des Prinzen Haus — Doch hielt vor Angſt ich’s nicht lang aus. ’s ward mir ja ganz bange, anzuſchauen Die vielen Ritter, die ſchönen Frauen, Das Gewirr und die Muſik in den Ohren, Beinah’ hätt ich den Kopf verloren. Da lief ich davon — Doch kaum entfloh’n, Folgt’ mir der Prinz ſchon nach; Kaum weiß ich noch, was er mir ſprach! — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#CASP"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0056" n="52"/> <l>Jſt dieſer Schuh etwa zu klein?</l><lb/> <l>Und findet ſich kein Fuß hinein? —</l><lb/> <l>— — — — — —</l><lb/> <l>Gut! So muß ich mich retiriren</l><lb/> <l>Und anderswo den Schuh probiren.</l> </lg> </sp><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Unter Reverenzen ab.)</hi> </stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Verwandlung.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Zimmer mit Kamin bei Ritter Heinz, wie im erſten Auf-<lb/> zuge. Nacht. Aſchenbrödel ſitzt am Kamin.</hi> </stage><lb/> <sp who="#ASCH"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Aſchenbrödel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l>O weh! jetzt ſitz’ ich wieder am Kamin</l><lb/> <l>Und alle Freude iſt dahin.</l><lb/> <l>Wie herrlich war’s in des Prinzen Haus —</l><lb/> <l>Doch hielt vor Angſt ich’s nicht lang aus.</l><lb/> <l>’s ward mir ja ganz bange, anzuſchauen</l><lb/> <l>Die vielen Ritter, die ſchönen Frauen,</l><lb/> <l>Das Gewirr und die Muſik in den Ohren,</l><lb/> <l>Beinah’ hätt ich den Kopf verloren.</l><lb/> <l>Da lief ich davon —</l><lb/> <l>Doch kaum entfloh’n,</l><lb/> <l>Folgt’ mir der Prinz ſchon nach;</l><lb/> <l>Kaum weiß ich noch, was er mir ſprach! —</l><lb/> </lg> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [52/0056]
Jſt dieſer Schuh etwa zu klein?
Und findet ſich kein Fuß hinein? —
— — — — — —
Gut! So muß ich mich retiriren
Und anderswo den Schuh probiren.
(Unter Reverenzen ab.)
Verwandlung.
Zimmer mit Kamin bei Ritter Heinz, wie im erſten Auf-
zuge. Nacht. Aſchenbrödel ſitzt am Kamin.
Aſchenbrödel.
O weh! jetzt ſitz’ ich wieder am Kamin
Und alle Freude iſt dahin.
Wie herrlich war’s in des Prinzen Haus —
Doch hielt vor Angſt ich’s nicht lang aus.
’s ward mir ja ganz bange, anzuſchauen
Die vielen Ritter, die ſchönen Frauen,
Das Gewirr und die Muſik in den Ohren,
Beinah’ hätt ich den Kopf verloren.
Da lief ich davon —
Doch kaum entfloh’n,
Folgt’ mir der Prinz ſchon nach;
Kaum weiß ich noch, was er mir ſprach! —
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