Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875.
wir doch zusammen und an andern als 'n Hansl nimm i nit, dabei bleibts. (Man pocht am Fenster.) Was gibt's? Wer ist drauß? Hansl (schaut herein). Mach auf, ich bin's. Nanni. Ei du bist's! -- Grüß Gott! Komm nur a bißl in d'Stuben rein; der Vater liegt ja noch im Bett wegen seines Rheumatismus an der großen Zehe. (öffnet sich die Mittelthüre.) Hansl (mit einen Rechen in der Hand.) Da bin i, Herzensschatz. Jch hab' mir denkt, weil i grad zum Eingrasen vorbeigeh; ich muß doch a bißl 'reinschau'n. Nanni. Des war einmal a gscheiter Gedanken -- und du weißt ja, dem Vatern kommst nie g'legen, dem wär's am liebsten, daß wir zwei gar nit zsam- kämen. Hansl. Freilich weiß ich's; aber wir bleiben deßwegen doch beinand. Gelt, Nanni! ich mein's redlich und du bist auch brav; da kann kein Mensch was entgegen haben, und unser Herrgott wird uns schon helfen, daß wir doch einmal mitanand hausen.
wir doch zuſammen und an andern als ’n Hansl nimm i nit, dabei bleibts. (Man pocht am Fenſter.) Was gibt’s? Wer iſt drauß? Hansl (ſchaut herein). Mach auf, ich bin’s. Nanni. Ei du biſt’s! — Grüß Gott! Komm nur a bißl in d’Stuben rein; der Vater liegt ja noch im Bett wegen ſeines Rheumatismus an der großen Zehe. (öffnet ſich die Mittelthüre.) Hansl (mit einen Rechen in der Hand.) Da bin i, Herzensſchatz. Jch hab’ mir denkt, weil i grad zum Eingraſen vorbeigeh; ich muß doch a bißl ’reinſchau’n. Nanni. Des war einmal a gſcheiter Gedanken — und du weißt ja, dem Vatern kommſt nie g’legen, dem wär’s am liebſten, daß wir zwei gar nit zſam- kämen. Hansl. Freilich weiß ich’s; aber wir bleiben deßwegen doch beinand. Gelt, Nanni! ich mein’s redlich und du biſt auch brav; da kann kein Menſch was entgegen haben, und unſer Herrgott wird uns ſchon helfen, daß wir doch einmal mitanand hauſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#NANN"> <p><pb facs="#f0066" n="62"/> wir doch zuſammen und an andern als ’n Hansl<lb/> nimm i nit, dabei bleibts.</p> <stage>(Man pocht am Fenſter.)</stage><lb/> <p>Was gibt’s? Wer iſt drauß?</p> </sp><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker> <hi rendition="#b">Hansl</hi> </speaker> <stage>(ſchaut herein).</stage><lb/> <p>Mach auf, ich bin’s.</p> </sp><lb/> <sp who="#NANN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Nanni.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ei <hi rendition="#g">du</hi> biſt’s! — Grüß Gott! Komm nur a<lb/> bißl in d’Stuben rein; der Vater liegt ja noch im<lb/> Bett wegen ſeines Rheumatismus an der großen<lb/> Zehe.</p> <stage>(öffnet ſich die Mittelthüre.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker> <hi rendition="#b">Hansl</hi> </speaker> <stage>(mit einen Rechen in der Hand.)</stage><lb/> <p>Da bin i, Herzensſchatz. Jch hab’ mir denkt,<lb/> weil i grad zum Eingraſen vorbeigeh; ich muß<lb/> doch a bißl ’reinſchau’n.</p> </sp><lb/> <sp who="#NANN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Nanni.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Des war einmal a gſcheiter Gedanken — und<lb/> du weißt ja, dem Vatern kommſt nie g’legen, dem<lb/> wär’s am liebſten, daß wir zwei gar nit zſam-<lb/> kämen.</p> </sp><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hansl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Freilich weiß ich’s; aber wir bleiben deßwegen<lb/><hi rendition="#g">doch</hi> beinand. Gelt, Nanni! ich mein’s redlich<lb/> und du biſt auch brav; da kann kein Menſch was<lb/> entgegen haben, und unſer Herrgott wird uns ſchon<lb/> helfen, daß wir doch einmal mitanand hauſen.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [62/0066]
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nimm i nit, dabei bleibts. (Man pocht am Fenſter.)
Was gibt’s? Wer iſt drauß?
Hansl (ſchaut herein).
Mach auf, ich bin’s.
Nanni.
Ei du biſt’s! — Grüß Gott! Komm nur a
bißl in d’Stuben rein; der Vater liegt ja noch im
Bett wegen ſeines Rheumatismus an der großen
Zehe. (öffnet ſich die Mittelthüre.)
Hansl (mit einen Rechen in der Hand.)
Da bin i, Herzensſchatz. Jch hab’ mir denkt,
weil i grad zum Eingraſen vorbeigeh; ich muß
doch a bißl ’reinſchau’n.
Nanni.
Des war einmal a gſcheiter Gedanken — und
du weißt ja, dem Vatern kommſt nie g’legen, dem
wär’s am liebſten, daß wir zwei gar nit zſam-
kämen.
Hansl.
Freilich weiß ich’s; aber wir bleiben deßwegen
doch beinand. Gelt, Nanni! ich mein’s redlich
und du biſt auch brav; da kann kein Menſch was
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