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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.

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Notar Stahlfeder.
Zum Schlusse, zum Schlusse! -- Es ist no-
torisch und gerichtsbekannt, daß Herr und Madame
Casperl Larifari sich bereits in solche Ausgaben
gestürzt haben
(allgemeines Murren und Brummen), daß
das Legat, welches ich aus der Erbschaftsmasse der
verstorbenen Frau Hintermairin auszubezahlen habe
und wovon ich über Abzug der Gerichtskosten den
Rest mit 3 Gulden, hiemit überbringe, erschöpft
ist.
(Allgemeines Ah! Ah!) Die Wirthshausschuld im
"blauen Bock," die Einkäufe der Madame Casperl
an Toilette und in's Haus -- u. s. w. u. s. w. --
übersteigen bereits das Capital. Dies Jhnen zu
eröffnen, war die Absicht meines Erscheinens. Jch
bedauere es lebhaft; allein es ist so und als
Notar -- --
Casperl.
Hinaus mit dem Kerl; Hinaus! (Packt ihn an.)
Thomerl.
Hinaus, hinaus mit dem Friedensstörer.
Allgemeines Geschrei und Gebalge beginnt wieder. Notar und Polizei-
diener werden hinausgeworsen.
Grethl.
Casperl, es ist wirklich so, wir haben kein
Geld mehr. Alles ist hin!

Fällt in Ohnmacht, Frau Stritzlhuberin ebenfalls.
Notar Stahlfeder.
Zum Schluſſe, zum Schluſſe! — Es iſt no-
toriſch und gerichtsbekannt, daß Herr und Madame
Casperl Larifari ſich bereits in ſolche Ausgaben
geſtürzt haben
(allgemeines Murren und Brummen), daß
das Legat, welches ich aus der Erbſchaftsmaſſe der
verſtorbenen Frau Hintermairin auszubezahlen habe
und wovon ich über Abzug der Gerichtskoſten den
Reſt mit 3 Gulden, hiemit überbringe, erſchöpft
iſt.
(Allgemeines Ah! Ah!) Die Wirthshausſchuld im
„blauen Bock,‟ die Einkäufe der Madame Casperl
an Toilette und in’s Haus — u. ſ. w. u. ſ. w. —
überſteigen bereits das Capital. Dies Jhnen zu
eröffnen, war die Abſicht meines Erſcheinens. Jch
bedauere es lebhaft; allein es iſt ſo und als
Notar — —
Casperl.
Hinaus mit dem Kerl; Hinaus! (Packt ihn an.)
Thomerl.
Hinaus, hinaus mit dem Friedensſtörer.
Allgemeines Geſchrei und Gebalge beginnt wieder. Notar und Polizei-
diener werden hinausgeworſen.
Grethl.
Casperl, es iſt wirklich ſo, wir haben kein
Geld mehr. Alles iſt hin!

Fällt in Ohnmacht, Frau Stritzlhuberin ebenfalls.
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[155/0191] Notar Stahlfeder. Zum Schluſſe, zum Schluſſe! — Es iſt no- toriſch und gerichtsbekannt, daß Herr und Madame Casperl Larifari ſich bereits in ſolche Ausgaben geſtürzt haben (allgemeines Murren und Brummen), daß das Legat, welches ich aus der Erbſchaftsmaſſe der verſtorbenen Frau Hintermairin auszubezahlen habe und wovon ich über Abzug der Gerichtskoſten den Reſt mit 3 Gulden, hiemit überbringe, erſchöpft iſt. (Allgemeines Ah! Ah!) Die Wirthshausſchuld im „blauen Bock,‟ die Einkäufe der Madame Casperl an Toilette und in’s Haus — u. ſ. w. u. ſ. w. — überſteigen bereits das Capital. Dies Jhnen zu eröffnen, war die Abſicht meines Erſcheinens. Jch bedauere es lebhaft; allein es iſt ſo und als Notar — — Casperl. Hinaus mit dem Kerl; Hinaus! (Packt ihn an.) Thomerl. Hinaus, hinaus mit dem Friedensſtörer. Allgemeines Geſchrei und Gebalge beginnt wieder. Notar und Polizei- diener werden hinausgeworſen. Grethl. Casperl, es iſt wirklich ſo, wir haben kein Geld mehr. Alles iſt hin! Fällt in Ohnmacht, Frau Stritzlhuberin ebenfalls.

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/191>, abgerufen am 28.11.2024.