Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877. Berggeist. Heute ist eine so angenehme Mondnacht, daß ich wieder einmal mein Pfeifchen im Freien schmauchen will. Jmmer und alleweil in dieser eingesperrten Felsenluft hausen, ist doch der Gesundheit nicht zuträglich. Könnte ich nicht bisweilen in's Freie heraus, so wäre ich längst versteinert; aber so treib' ich's doch schon ein paar tausend Jährchen und be- finde mich ganz wohl dabei. Was ist denn da? Potz tausend! Mein Protege! Wie kommt der hieher? Und dort schlummert ein weibliches Wesen. Der Bursch hat mich lange Zeit nicht ge- rufen; er scheint also meiner Hilfe nicht bedurft zu haben. Möchte doch wissen, was das für eine Bewandtniß hat? Mond. Ei, guten Abend oder gute Nacht, Herr Schuri- buriburischuribimbampuff! Lassen Sie sich auch wieder einmal sehen? Berggeist. Bon soir, Monsieur Mond. Bei Jhrem milden Schein ist es so angenehm, sein Pfeischen zu rauchen. Mond. Freut mich ungemein. Wissen Sie vielleicht, wer die Beiden sind, die da unten so gemüthlich schlafen? Berggeiſt. Heute iſt eine ſo angenehme Mondnacht, daß ich wieder einmal mein Pfeifchen im Freien ſchmauchen will. Jmmer und alleweil in dieſer eingeſperrten Felſenluft hauſen, iſt doch der Geſundheit nicht zuträglich. Könnte ich nicht bisweilen in’s Freie heraus, ſo wäre ich längſt verſteinert; aber ſo treib’ ich’s doch ſchon ein paar tauſend Jährchen und be- finde mich ganz wohl dabei. Was iſt denn da? Potz tauſend! Mein Protégé! Wie kommt der hieher? Und dort ſchlummert ein weibliches Weſen. Der Burſch hat mich lange Zeit nicht ge- rufen; er ſcheint alſo meiner Hilfe nicht bedurft zu haben. Möchte doch wiſſen, was das für eine Bewandtniß hat? Mond. Ei, guten Abend oder gute Nacht, Herr Schuri- buriburiſchuribimbampuff! Laſſen Sie ſich auch wieder einmal ſehen? Berggeiſt. Bon soir, Monſieur Mond. Bei Jhrem milden Schein iſt es ſo angenehm, ſein Pfeiſchen zu rauchen. Mond. Freut mich ungemein. Wiſſen Sie vielleicht, wer die Beiden ſind, die da unten ſo gemüthlich ſchlafen? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0226" n="190"/> <sp who="#BER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Berggeiſt.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Heute iſt eine ſo angenehme Mondnacht, daß<lb/><hi rendition="#g">ich</hi> wieder einmal mein Pfeifchen im Freien ſchmauchen<lb/> will. Jmmer und alleweil in dieſer eingeſperrten<lb/> Felſenluft hauſen, iſt doch der Geſundheit nicht<lb/> zuträglich. Könnte ich nicht bisweilen in’s Freie<lb/> heraus, ſo wäre ich längſt verſteinert; aber <hi rendition="#g">ſo</hi> treib’<lb/> ich’s doch ſchon ein paar tauſend Jährchen und be-<lb/> finde mich ganz wohl dabei. Was iſt denn da?<lb/> Potz tauſend! Mein Prot<hi rendition="#aq">é</hi>g<hi rendition="#aq">é</hi>! Wie kommt <hi rendition="#g">der<lb/> hieher?</hi> Und dort ſchlummert ein weibliches<lb/> Weſen. Der Burſch hat mich lange Zeit nicht ge-<lb/> rufen; er ſcheint alſo meiner Hilfe nicht bedurft<lb/> zu haben. Möchte doch wiſſen, was das für eine<lb/> Bewandtniß hat?</p> </sp><lb/> <sp who="#MOND"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mond.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ei, guten Abend oder gute Nacht, Herr Schuri-<lb/> buriburiſchuribimbampuff! Laſſen Sie ſich auch<lb/> wieder einmal ſehen?</p> </sp><lb/> <sp who="#BER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Berggeiſt.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#aq">Bon soir,</hi> Monſieur Mond. Bei Jhrem milden<lb/> Schein iſt es ſo angenehm, ſein Pfeiſchen zu rauchen.</p> </sp><lb/> <sp who="#MOND"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mond.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Freut mich ungemein. Wiſſen Sie vielleicht, wer<lb/> die Beiden ſind, die da unten ſo gemüthlich ſchlafen?</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [190/0226]
Berggeiſt.
Heute iſt eine ſo angenehme Mondnacht, daß
ich wieder einmal mein Pfeifchen im Freien ſchmauchen
will. Jmmer und alleweil in dieſer eingeſperrten
Felſenluft hauſen, iſt doch der Geſundheit nicht
zuträglich. Könnte ich nicht bisweilen in’s Freie
heraus, ſo wäre ich längſt verſteinert; aber ſo treib’
ich’s doch ſchon ein paar tauſend Jährchen und be-
finde mich ganz wohl dabei. Was iſt denn da?
Potz tauſend! Mein Protégé! Wie kommt der
hieher? Und dort ſchlummert ein weibliches
Weſen. Der Burſch hat mich lange Zeit nicht ge-
rufen; er ſcheint alſo meiner Hilfe nicht bedurft
zu haben. Möchte doch wiſſen, was das für eine
Bewandtniß hat?
Mond.
Ei, guten Abend oder gute Nacht, Herr Schuri-
buriburiſchuribimbampuff! Laſſen Sie ſich auch
wieder einmal ſehen?
Berggeiſt.
Bon soir, Monſieur Mond. Bei Jhrem milden
Schein iſt es ſo angenehm, ſein Pfeiſchen zu rauchen.
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