Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.
meine Jolinde! Sie gehört Dein, Dein -- wenn Du sie magst|! Aber sie ist stolz und hochmüthig. Halte sie streng, damit sie Demuth lerne! Gesang der Stimme (unten). Jm Wald, im Wald Die Stimme entfernt sich und verhallt. Da ist's so still, Wer Frieden will, Der komm' herein Beim Dämmerschein. Lerchen, Amseln, Nachtigallen Sollen Dir entgegenschallen Jm Wald, im Wald. König (am Fenster). So komm', komm'! Hole Deine Braut! Jolinde (träumerisch). Vater, laß' mich, laß' mich zieh'n, Jch muß dahin, ich muß dahin. Der Sänger ruft so wunderbar, Es winkt der Vöglein liebe Schaar. Jch muß, ich muß -- -- Eine Schaar Vögel fliegt zwitschernd und lärmend herein und um- schwärmt Jolinde, welche wie träumend an die Thüre geht. Der König sinkt zusammen. Das Orchester fällt mit melancholischen Akkorden ein.
meine Jolinde! Sie gehört Dein, Dein — wenn Du ſie magſt|! Aber ſie iſt ſtolz und hochmüthig. Halte ſie ſtreng, damit ſie Demuth lerne! Geſang der Stimme (unten). Jm Wald, im Wald Die Stimme entfernt ſich und verhallt. Da iſt’s ſo ſtill, Wer Frieden will, Der komm’ herein Beim Dämmerſchein. Lerchen, Amſeln, Nachtigallen Sollen Dir entgegenſchallen Jm Wald, im Wald. König (am Fenſter). So komm’, komm’! Hole Deine Braut! Jolinde (träumeriſch). Vater, laß’ mich, laß’ mich zieh’n, Jch muß dahin, ich muß dahin. Der Sänger ruft ſo wunderbar, Es winkt der Vöglein liebe Schaar. Jch muß, ich muß — — Eine Schaar Vögel fliegt zwitſchernd und lärmend herein und um- ſchwärmt Jolinde, welche wie träumend an die Thüre geht. Der König ſinkt zuſammen. Das Orcheſter fällt mit melancholiſchen Akkorden ein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#KÖN"> <p><pb facs="#f0268" n="232"/> meine Jolinde! Sie gehört Dein, Dein — wenn<lb/> Du ſie magſt|! Aber ſie iſt ſtolz und hochmüthig.<lb/> Halte ſie ſtreng, damit ſie Demuth lerne!</p> </sp><lb/> <sp who="#STIM"> <speaker> <hi rendition="#g">Geſang der Stimme</hi> </speaker> <stage>(unten).</stage><lb/> <lg type="poem"> <l>Jm Wald, im Wald</l><lb/> <l>Da iſt’s ſo ſtill,</l><lb/> <l>Wer Frieden will,</l><lb/> <l>Der komm’ herein</l><lb/> <l>Beim Dämmerſchein.</l><lb/> <l>Lerchen, Amſeln, Nachtigallen</l><lb/> <l>Sollen Dir entgegenſchallen</l><lb/> <l>Jm Wald, im Wald.</l> </lg><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Die Stimme entfernt ſich und verhallt.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#KÖN"> <speaker> <hi rendition="#b">König</hi> </speaker> <stage>(am Fenſter).</stage><lb/> <p>So komm’, komm’! Hole Deine Braut!</p> </sp><lb/> <sp who="#JOL"> <speaker> <hi rendition="#b">Jolinde</hi> </speaker> <stage>(träumeriſch).</stage><lb/> <lg type="poem"> <l>Vater, laß’ mich, laß’ mich zieh’n,</l><lb/> <l>Jch muß dahin, ich muß dahin.</l><lb/> <l>Der Sänger ruft ſo wunderbar,</l><lb/> <l>Es winkt der Vöglein liebe Schaar.</l><lb/> <l>Jch muß, ich muß — —</l> </lg> </sp><lb/> <stage>Eine Schaar Vögel fliegt zwitſchernd und lärmend herein und um-<lb/> ſchwärmt Jolinde, welche wie träumend an die Thüre geht. Der König<lb/> ſinkt zuſammen. Das Orcheſter fällt mit melancholiſchen Akkorden ein.</stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [232/0268]
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Halte ſie ſtreng, damit ſie Demuth lerne!
Geſang der Stimme (unten).
Jm Wald, im Wald
Da iſt’s ſo ſtill,
Wer Frieden will,
Der komm’ herein
Beim Dämmerſchein.
Lerchen, Amſeln, Nachtigallen
Sollen Dir entgegenſchallen
Jm Wald, im Wald.
Die Stimme entfernt ſich und verhallt.
König (am Fenſter).
So komm’, komm’! Hole Deine Braut!
Jolinde (träumeriſch).
Vater, laß’ mich, laß’ mich zieh’n,
Jch muß dahin, ich muß dahin.
Der Sänger ruft ſo wunderbar,
Es winkt der Vöglein liebe Schaar.
Jch muß, ich muß — —
Eine Schaar Vögel fliegt zwitſchernd und lärmend herein und um-
ſchwärmt Jolinde, welche wie träumend an die Thüre geht. Der König
ſinkt zuſammen. Das Orcheſter fällt mit melancholiſchen Akkorden ein.
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