Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_110.001 Was den Anbau der Hymne von den frühern ppo_110.020 ppo_110.029 20. ppo_110.030 ppo_110.031Beispiele von Hymnen. 1) von Tscherning (+ 1659). ppo_110.001 Was den Anbau der Hymne von den frühern ppo_110.020 ppo_110.029 20. ppo_110.030 ppo_110.031Beispiele von Hymnen. 1) von Tscherning († 1659). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0122" n="110"/><lb n="ppo_110.001"/> und der das Gefühl bestürmende und erschütternde <lb n="ppo_110.002"/>Abstand des letzten von dem ersten versinnlicht, <lb n="ppo_110.003"/>als vielmehr ein Gleichgewicht in der Schilderung <lb n="ppo_110.004"/>und Durchführung des vorherrschenden Gefühls <lb n="ppo_110.005"/>der Lust festgehalten, und das — durch die <lb n="ppo_110.006"/>Schranken der Endlichkeit zum Bewußtseyn gebrachte <lb n="ppo_110.007"/>— Gefühl der Unlust minder stark gezeichnet wird, <lb n="ppo_110.008"/>als das Gefühl der Lust. Wenn daher auch, der <lb n="ppo_110.009"/>höhern dichterischen Schattirung wegen, das Gefühl <lb n="ppo_110.010"/>der Unlust, veranlaßt durch den Abstand der Wirklichkeit <lb n="ppo_110.011"/>von der Unermeßlichkeit des Jdeals, in der <lb n="ppo_110.012"/>Hymne nicht ganz fehlen darf; so wird es doch <lb n="ppo_110.013"/>nicht mit solcher Kraft emporgehoben und dem Gefühle <lb n="ppo_110.014"/>der Lust gegen über gestellt, wie das Gefühl <lb n="ppo_110.015"/>der Lust, so daß nicht nur in der ganzen dichterischen <lb n="ppo_110.016"/>Haltung der Ton der Lust vorherrscht, sondern auch <lb n="ppo_110.017"/>im Voraus der ästhetische Sieg des Gefühls der <lb n="ppo_110.018"/>Lust über das Gefühl der Unlust entschieden ist.</p> <lb n="ppo_110.019"/> <p> Was den Anbau der Hymne von den <hi rendition="#g">frühern</hi> <lb n="ppo_110.020"/>teutschen Dichtern betrifft, wohin namentlich <lb n="ppo_110.021"/><hi rendition="#g">Opitz</hi> und <hi rendition="#g">Tscherning</hi> gehören; so gilt dasselbe <lb n="ppo_110.022"/>davon, was bei der Ode erinnert ward, daß die <lb n="ppo_110.023"/>von den ältern Dichtern gewählte <hi rendition="#g">Aufschrift</hi> <lb n="ppo_110.024"/>nicht über den innern Charakter ihres Gedichts entscheiden <lb n="ppo_110.025"/>konnte, und daß, erst nach den Fortschritten <lb n="ppo_110.026"/>der Philosophie im achtzehnten Jahrhunderte, der <lb n="ppo_110.027"/>dichterische Aufschwung in der Hymne, wie in der <lb n="ppo_110.028"/>Ode, möglich war.</p> </div> <div n="2"> <lb n="ppo_110.029"/> <head> <hi rendition="#c">20. <lb n="ppo_110.030"/><hi rendition="#g">Beispiele von Hymnen.</hi></hi> </head> <lb n="ppo_110.031"/> <p> <hi rendition="#et"> 1) von <hi rendition="#g">Tscherning</hi> († 1659).</hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [110/0122]
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und der das Gefühl bestürmende und erschütternde ppo_110.002
Abstand des letzten von dem ersten versinnlicht, ppo_110.003
als vielmehr ein Gleichgewicht in der Schilderung ppo_110.004
und Durchführung des vorherrschenden Gefühls ppo_110.005
der Lust festgehalten, und das — durch die ppo_110.006
Schranken der Endlichkeit zum Bewußtseyn gebrachte ppo_110.007
— Gefühl der Unlust minder stark gezeichnet wird, ppo_110.008
als das Gefühl der Lust. Wenn daher auch, der ppo_110.009
höhern dichterischen Schattirung wegen, das Gefühl ppo_110.010
der Unlust, veranlaßt durch den Abstand der Wirklichkeit ppo_110.011
von der Unermeßlichkeit des Jdeals, in der ppo_110.012
Hymne nicht ganz fehlen darf; so wird es doch ppo_110.013
nicht mit solcher Kraft emporgehoben und dem Gefühle ppo_110.014
der Lust gegen über gestellt, wie das Gefühl ppo_110.015
der Lust, so daß nicht nur in der ganzen dichterischen ppo_110.016
Haltung der Ton der Lust vorherrscht, sondern auch ppo_110.017
im Voraus der ästhetische Sieg des Gefühls der ppo_110.018
Lust über das Gefühl der Unlust entschieden ist.
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Was den Anbau der Hymne von den frühern ppo_110.020
teutschen Dichtern betrifft, wohin namentlich ppo_110.021
Opitz und Tscherning gehören; so gilt dasselbe ppo_110.022
davon, was bei der Ode erinnert ward, daß die ppo_110.023
von den ältern Dichtern gewählte Aufschrift ppo_110.024
nicht über den innern Charakter ihres Gedichts entscheiden ppo_110.025
konnte, und daß, erst nach den Fortschritten ppo_110.026
der Philosophie im achtzehnten Jahrhunderte, der ppo_110.027
dichterische Aufschwung in der Hymne, wie in der ppo_110.028
Ode, möglich war.
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20. ppo_110.030
Beispiele von Hymnen. ppo_110.031
1) von Tscherning († 1659).
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