ppo_213.001 ästhetischen Vollendung willen in der Anschauung ppo_213.002 gefällt, und durch welches jene Jdeen aus dem ppo_213.003 Gebiete des Vorstellungsvermögens herausgehoben, ppo_213.004 und in den Kreis des Gefühlsvermögens und der ppo_213.005 Einbildungskraft versetzt werden.
ppo_213.006
Als unnachlaßliche Bedingung wird aber die ppo_213.007 ästhetische Darstellbarkeit jener Begriffe des ppo_213.008 Verstandes und jener Jdeen der Vernunft dazu erfordert, ppo_213.009 weil nicht alle und jede Begriffe und Jdeen, ppo_213.010 als Theile der menschlichen Erkenntniß, zur Vergesellschaftung ppo_213.011 mit menschlichen Gefühlen sich eignen. ppo_213.012 Denn schwerlich dürften die Lehren der Logik über ppo_213.013 Begriffe, Urtheile und Schlüsse, und über die Kategorieen, ppo_213.014 oder die Grundsätze der Größenlehre, der ppo_213.015 Sprachlehre u. s. w. als Stoffe des Lehrgedichts ppo_213.016 behandelt werden können, weil sie, ihrem Wesen ppo_213.017 und ihrer Ankündigung nach, mit dem Gefühlsvermögen ppo_213.018 in keiner Berührung stehen, und eben so wenig ppo_213.019 die Einbildungskraft zu einer idealischen Form begeistern ppo_213.020 können. Dagegen aber werden die Jdeen ppo_213.021 der practischen Vernunft -- die Jdeen der Freiheit, ppo_213.022 der Sittlichkeit, der Tugend, der Unsterblichkeit, ppo_213.023 der Vergeltung, der Gottheit, des Weltalls und der ppo_213.024 ewigen Weltregierung -- die an sich schon im Bewußtseyn ppo_213.025 mit einer höhern Stärke, als andere Begriffe ppo_213.026 und Jdeen des Vorstellungsvermögens, sich ppo_213.027 ankündigen, wegen ihres Zusammenhanges mit den ppo_213.028 geläutertsten und erhabensten Gefühlen des menschlichen ppo_213.029 Geistes, der dichterischen Darstellung am meisten ppo_213.030 fähig seyn. Nur auf diesem Wege wird die ppo_213.031 eigentliche dichterische Ansicht der Welt, des menschlichen ppo_213.032 Lebens und der menschlichen Erkenntniß nach ppo_213.033 ihrer abgeschlossenen Gesammtheit gewonnen, welche ppo_213.034 der Prosa, nach ihrem eigenthümlichen, von der
ppo_213.001 ästhetischen Vollendung willen in der Anschauung ppo_213.002 gefällt, und durch welches jene Jdeen aus dem ppo_213.003 Gebiete des Vorstellungsvermögens herausgehoben, ppo_213.004 und in den Kreis des Gefühlsvermögens und der ppo_213.005 Einbildungskraft versetzt werden.
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Als unnachlaßliche Bedingung wird aber die ppo_213.007 ästhetische Darstellbarkeit jener Begriffe des ppo_213.008 Verstandes und jener Jdeen der Vernunft dazu erfordert, ppo_213.009 weil nicht alle und jede Begriffe und Jdeen, ppo_213.010 als Theile der menschlichen Erkenntniß, zur Vergesellschaftung ppo_213.011 mit menschlichen Gefühlen sich eignen. ppo_213.012 Denn schwerlich dürften die Lehren der Logik über ppo_213.013 Begriffe, Urtheile und Schlüsse, und über die Kategorieen, ppo_213.014 oder die Grundsätze der Größenlehre, der ppo_213.015 Sprachlehre u. s. w. als Stoffe des Lehrgedichts ppo_213.016 behandelt werden können, weil sie, ihrem Wesen ppo_213.017 und ihrer Ankündigung nach, mit dem Gefühlsvermögen ppo_213.018 in keiner Berührung stehen, und eben so wenig ppo_213.019 die Einbildungskraft zu einer idealischen Form begeistern ppo_213.020 können. Dagegen aber werden die Jdeen ppo_213.021 der practischen Vernunft — die Jdeen der Freiheit, ppo_213.022 der Sittlichkeit, der Tugend, der Unsterblichkeit, ppo_213.023 der Vergeltung, der Gottheit, des Weltalls und der ppo_213.024 ewigen Weltregierung — die an sich schon im Bewußtseyn ppo_213.025 mit einer höhern Stärke, als andere Begriffe ppo_213.026 und Jdeen des Vorstellungsvermögens, sich ppo_213.027 ankündigen, wegen ihres Zusammenhanges mit den ppo_213.028 geläutertsten und erhabensten Gefühlen des menschlichen ppo_213.029 Geistes, der dichterischen Darstellung am meisten ppo_213.030 fähig seyn. Nur auf diesem Wege wird die ppo_213.031 eigentliche dichterische Ansicht der Welt, des menschlichen ppo_213.032 Lebens und der menschlichen Erkenntniß nach ppo_213.033 ihrer abgeschlossenen Gesammtheit gewonnen, welche ppo_213.034 der Prosa, nach ihrem eigenthümlichen, von der
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ästhetischen Vollendung willen in der Anschauung ppo_213.002
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Einbildungskraft versetzt werden.
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Als unnachlaßliche Bedingung wird aber die ppo_213.007
ästhetische Darstellbarkeit jener Begriffe des ppo_213.008
Verstandes und jener Jdeen der Vernunft dazu erfordert, ppo_213.009
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Denn schwerlich dürften die Lehren der Logik über ppo_213.013
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Sprachlehre u. s. w. als Stoffe des Lehrgedichts ppo_213.016
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in keiner Berührung stehen, und eben so wenig ppo_213.019
die Einbildungskraft zu einer idealischen Form begeistern ppo_213.020
können. Dagegen aber werden die Jdeen ppo_213.021
der practischen Vernunft — die Jdeen der Freiheit, ppo_213.022
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geläutertsten und erhabensten Gefühlen des menschlichen ppo_213.029
Geistes, der dichterischen Darstellung am meisten ppo_213.030
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eigentliche dichterische Ansicht der Welt, des menschlichen ppo_213.032
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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/225>, abgerufen am 25.11.2024.
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