ppo_012.001 sich dadurch wesentlich von dem Verstande ppo_012.002 und der Vernunft, daß sie nicht das in der Anschauung ppo_012.003 gegebene Mannigfaltige zur Einheit des ppo_012.004 Begriffes verbindet, oder solche Vorstellungen hervorbringt, ppo_012.005 die wir, weil ihnen kein sinnlicher und ppo_012.006 erkennbarer Gegenstand entspricht, Jdeen nennen; sie ppo_012.007 erzeugt vielmehr, nach ihrer ursprünglichen Gesetzmäßigkeit, ppo_012.008 Bilder, die sie als vollendete Ganze ppo_012.009 dem innern Sinne vorhält. So wie aber die Einbildungskraft, ppo_012.010 nach ihrer eigenthümlichen Thätigkeit, ppo_012.011 Begriffe des Verstandes und Jdeen der Vernunft ppo_012.012 in Bilder zu verwandeln, und diese als Jdealeppo_012.013 darzustellen vermag, welche durch freie Handlungen ppo_012.014 verwirklicht werden sollen; so vermag sie auch den ppo_012.015 ursprünglichen Gefühlen, welche, bevor sie durch ppo_012.016 Sprache dargestellt werden können, als Vorstellungenppo_012.017 zum Bewußtseyn gelangen müssen, die ppo_012.018 idealische Versinnlichung zu geben, wodurch ppo_012.019 sie in der eigenthümlichen und selbstständigen Sprache ppo_012.020 der Dichtkunst sich ankündigen. Denn eben diese ppo_012.021 Form und dieser Charakter des Jdealischen in ppo_012.022 der Sprache der Dichtkunst stammt zunächst aus ppo_012.023 der eigenthümlichen Wirksamkeit der Einbildungskraft, ppo_012.024 doch so, daß, nach der Unermeßlichkeit und ppo_012.025 Ueberschwenglichkeit jedes wahren Gefühls, den vermittelst ppo_012.026 der Einbildungskraft identisirten Gefühlen ppo_012.027 ein höherer Grad der Jnnigkeit und Wärme innerhalb ppo_012.028 der Sprachdarstellung zukommt, als den durch ppo_012.029 die Einbildungskraft versinnlichten Begriffen des ppo_012.030 Verstandes und Jdeen der Vernunft, obgleich nicht ppo_012.031 zu verkennen ist, daß die idealisirte Darstellung der ppo_012.032 ursprünglichen Gefühle der idealisirten Darstellung ppo_012.033 der Jdeen der Vernunft näher steht, als der idealisirten ppo_012.034 Darstellung der Begriffe des Verstandes.
ppo_012.001 sich dadurch wesentlich von dem Verstande ppo_012.002 und der Vernunft, daß sie nicht das in der Anschauung ppo_012.003 gegebene Mannigfaltige zur Einheit des ppo_012.004 Begriffes verbindet, oder solche Vorstellungen hervorbringt, ppo_012.005 die wir, weil ihnen kein sinnlicher und ppo_012.006 erkennbarer Gegenstand entspricht, Jdeen nennen; sie ppo_012.007 erzeugt vielmehr, nach ihrer ursprünglichen Gesetzmäßigkeit, ppo_012.008 Bilder, die sie als vollendete Ganze ppo_012.009 dem innern Sinne vorhält. So wie aber die Einbildungskraft, ppo_012.010 nach ihrer eigenthümlichen Thätigkeit, ppo_012.011 Begriffe des Verstandes und Jdeen der Vernunft ppo_012.012 in Bilder zu verwandeln, und diese als Jdealeppo_012.013 darzustellen vermag, welche durch freie Handlungen ppo_012.014 verwirklicht werden sollen; so vermag sie auch den ppo_012.015 ursprünglichen Gefühlen, welche, bevor sie durch ppo_012.016 Sprache dargestellt werden können, als Vorstellungenppo_012.017 zum Bewußtseyn gelangen müssen, die ppo_012.018 idealische Versinnlichung zu geben, wodurch ppo_012.019 sie in der eigenthümlichen und selbstständigen Sprache ppo_012.020 der Dichtkunst sich ankündigen. Denn eben diese ppo_012.021 Form und dieser Charakter des Jdealischen in ppo_012.022 der Sprache der Dichtkunst stammt zunächst aus ppo_012.023 der eigenthümlichen Wirksamkeit der Einbildungskraft, ppo_012.024 doch so, daß, nach der Unermeßlichkeit und ppo_012.025 Ueberschwenglichkeit jedes wahren Gefühls, den vermittelst ppo_012.026 der Einbildungskraft identisirten Gefühlen ppo_012.027 ein höherer Grad der Jnnigkeit und Wärme innerhalb ppo_012.028 der Sprachdarstellung zukommt, als den durch ppo_012.029 die Einbildungskraft versinnlichten Begriffen des ppo_012.030 Verstandes und Jdeen der Vernunft, obgleich nicht ppo_012.031 zu verkennen ist, daß die idealisirte Darstellung der ppo_012.032 ursprünglichen Gefühle der idealisirten Darstellung ppo_012.033 der Jdeen der Vernunft näher steht, als der idealisirten ppo_012.034 Darstellung der Begriffe des Verstandes.
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ppo_012.001
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und der Vernunft, daß sie nicht das in der Anschauung ppo_012.003
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dem innern Sinne vorhält. So wie aber die Einbildungskraft, ppo_012.010
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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/24>, abgerufen am 03.12.2024.
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