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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

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d) die Legende;

ppo_255.002

e) die poetische Erzählung;

ppo_255.003

f) die Fabel.

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39. ppo_255.005
a) Das ernste Heldengedicht.
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Der Charakter des ernsten Heldengedichts beruht ppo_255.007
auf der zur ästhetischen Einheit vollendeten ppo_255.008
Darstellung des Kampfes der menschlichen ppo_255.009
Kraft überhaupt,
besonders aber der Kraft des ppo_255.010
freien Willens mit der Macht des Schicksals.
ppo_255.011
Das Heldengedicht versinnlicht daher zwei ppo_255.012
einander gegen über stehende Größen: Freiheit ppo_255.013
und Naturnothwendigkeit; die erste vergegenwärtigt ppo_255.014
in der Thätigkeit eines menschlichen Wesens, ppo_255.015
die zweite in einer auf den Menschen eindringenden ppo_255.016
äußern Macht und Gewalt, so daß die ppo_255.017
ästhetische Aufgabe des Epos und die Wirkung desselben ppo_255.018
in der Darstellung dieses Anwogens zweier ppo_255.019
feindlicher Kräfte gegen einander sich ankündigt, wodurch, ppo_255.020
bei der Anschauung dieses Kampfes, das gemischte ppo_255.021
Gefühl der Lust und der Unlust
angeregt ppo_255.022
wird, bis zuletzt im Augenblicke der ästhetischen ppo_255.023
Vollendung der Form -- es siege nun ppo_255.024
der Held über das feindliche Schicksal, oder er unterliege ppo_255.025
demselben -- das Gefühl der Lust das Uebergewicht ppo_255.026
über das Gefühl der Unlust behauptet. ppo_255.027
Das Heldengedicht verlangt also Handlung, und ppo_255.028
zwar Handlung eines menschlichen d. i. eines, neben ppo_255.029
der physischen Kraft, mit geistiger Kraft und mit ppo_255.030
Freiheit des Willens ausgestatteten, aber unter den ppo_255.031
Schranken der Endlichkeit stehenden, und gegen die

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d) die Legende;

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f) die Fabel.

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39. ppo_255.005
a) Das ernste Heldengedicht.
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Der Charakter des ernsten Heldengedichts beruht ppo_255.007
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Kraft überhaupt,
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Das Heldengedicht versinnlicht daher zwei ppo_255.012
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Gefühl der Lust und der Unlust
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Vollendung der Form — es siege nun ppo_255.024
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über das Gefühl der Unlust behauptet. ppo_255.027
Das Heldengedicht verlangt also Handlung, und ppo_255.028
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[255/0267] ppo_255.001 d) die Legende; ppo_255.002 e) die poetische Erzählung; ppo_255.003 f) die Fabel. ppo_255.004 39. ppo_255.005 a) Das ernste Heldengedicht. ppo_255.006 Der Charakter des ernsten Heldengedichts beruht ppo_255.007 auf der zur ästhetischen Einheit vollendeten ppo_255.008 Darstellung des Kampfes der menschlichen ppo_255.009 Kraft überhaupt, besonders aber der Kraft des ppo_255.010 freien Willens mit der Macht des Schicksals. ppo_255.011 Das Heldengedicht versinnlicht daher zwei ppo_255.012 einander gegen über stehende Größen: Freiheit ppo_255.013 und Naturnothwendigkeit; die erste vergegenwärtigt ppo_255.014 in der Thätigkeit eines menschlichen Wesens, ppo_255.015 die zweite in einer auf den Menschen eindringenden ppo_255.016 äußern Macht und Gewalt, so daß die ppo_255.017 ästhetische Aufgabe des Epos und die Wirkung desselben ppo_255.018 in der Darstellung dieses Anwogens zweier ppo_255.019 feindlicher Kräfte gegen einander sich ankündigt, wodurch, ppo_255.020 bei der Anschauung dieses Kampfes, das gemischte ppo_255.021 Gefühl der Lust und der Unlust angeregt ppo_255.022 wird, bis zuletzt im Augenblicke der ästhetischen ppo_255.023 Vollendung der Form — es siege nun ppo_255.024 der Held über das feindliche Schicksal, oder er unterliege ppo_255.025 demselben — das Gefühl der Lust das Uebergewicht ppo_255.026 über das Gefühl der Unlust behauptet. ppo_255.027 Das Heldengedicht verlangt also Handlung, und ppo_255.028 zwar Handlung eines menschlichen d. i. eines, neben ppo_255.029 der physischen Kraft, mit geistiger Kraft und mit ppo_255.030 Freiheit des Willens ausgestatteten, aber unter den ppo_255.031 Schranken der Endlichkeit stehenden, und gegen die

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Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/267>, abgerufen am 31.10.2024.