Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_279.001 Gott! da jubelt' die ganze lebendige Schöpfung im ppo_279.002 ppo_279.013Einlaut ppo_279.003 Unser Vater, der du im allgegenwärtigen Himmel ppo_279.004 Ueberall bist, nun sind wir endlich vom Uebel erlöset, ppo_279.005 Hast nun den Fall uns verziehn, wie wir einander verziehen; ppo_279.006 ppo_279.007 O, wir fallen durch alle unendliche Ewigkeit nie mehr, ppo_279.008 Hast jetzt Allen Alles gegeben, dein Will' ist geschehen, ppo_279.009 Wie im Reiche der Engel vordem, in aller Natur jetzt, ppo_279.010 Allen gekommen dein Reich, dein Nam' in allen geheiligt, ppo_279.011 Ewig und überall bist du im allgegenwärtigen Himmel ppo_279.012 Unser Vater!!! 5) von Fr. Aug. Müller (+ 1807). ppo_279.014Bruchstück aus seinem: Richard Löwenherz in ppo_279.015 Die fromme Wuth, fürs Heil der Christenheit ppo_279.017
Durch einen Schwur zum Kreuz sich zu verbinden, ppo_279.018 Und im Geruch der Heiligkeit, ppo_279.019 Für ein erlog'nes Glück, erträumte Seligkeit ppo_279.020 Und vollen Ablaß aller Sünden, ppo_279.021 Das heim'sche Land, die Ruh' am eignen Heerd zu fliehn, ppo_279.022 Zum heilgen Grabe nach Jerusalem zu ziehn, ppo_279.023 Sein Schwert mit Bruderblut zu färben, ppo_279.024 Und endlich hart getäuscht im Arm des Grams zu sterben: ppo_279.025 Die fromme Wuth war noch nicht abgekühlt. ppo_279.026 Ein starker Wind aus Süden unterhielt ppo_279.027 Die Flammen immer noch, und fachte neues Feuer ppo_279.028 Jn jedem Christenherzen an. ppo_279.029 Vom Herrscher bis zum niedern Unterthan ppo_279.030 War Keiner, dem der Ruhm, Befreier ppo_279.031 Der Christenwelt im Orient zu seyn, ppo_279.032 Nicht preißlicher erschienen wäre, ppo_279.001 Gott! da jubelt' die ganze lebendige Schöpfung im ppo_279.002 ppo_279.013Einlaut ppo_279.003 Unser Vater, der du im allgegenwärtigen Himmel ppo_279.004 Ueberall bist, nun sind wir endlich vom Uebel erlöset, ppo_279.005 Hast nun den Fall uns verziehn, wie wir einander verziehen; ppo_279.006 ppo_279.007 O, wir fallen durch alle unendliche Ewigkeit nie mehr, ppo_279.008 Hast jetzt Allen Alles gegeben, dein Will' ist geschehen, ppo_279.009 Wie im Reiche der Engel vordem, in aller Natur jetzt, ppo_279.010 Allen gekommen dein Reich, dein Nam' in allen geheiligt, ppo_279.011 Ewig und überall bist du im allgegenwärtigen Himmel ppo_279.012 Unser Vater!!! 5) von Fr. Aug. Müller († 1807). ppo_279.014Bruchstück aus seinem: Richard Löwenherz in ppo_279.015 Die fromme Wuth, fürs Heil der Christenheit ppo_279.017
Durch einen Schwur zum Kreuz sich zu verbinden, ppo_279.018 Und im Geruch der Heiligkeit, ppo_279.019 Für ein erlog'nes Glück, erträumte Seligkeit ppo_279.020 Und vollen Ablaß aller Sünden, ppo_279.021 Das heim'sche Land, die Ruh' am eignen Heerd zu fliehn, ppo_279.022 Zum heilgen Grabe nach Jerusalem zu ziehn, ppo_279.023 Sein Schwert mit Bruderblut zu färben, ppo_279.024 Und endlich hart getäuscht im Arm des Grams zu sterben: ppo_279.025 Die fromme Wuth war noch nicht abgekühlt. ppo_279.026 Ein starker Wind aus Süden unterhielt ppo_279.027 Die Flammen immer noch, und fachte neues Feuer ppo_279.028 Jn jedem Christenherzen an. ppo_279.029 Vom Herrscher bis zum niedern Unterthan ppo_279.030 War Keiner, dem der Ruhm, Befreier ppo_279.031 Der Christenwelt im Orient zu seyn, ppo_279.032 Nicht preißlicher erschienen wäre, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0291" n="279"/> <lb n="ppo_279.001"/> <lg> <l> Gott! da jubelt' die ganze lebendige Schöpfung im</l> <lb n="ppo_279.002"/> <l> <hi rendition="#right">Einlaut</hi> </l> <lb n="ppo_279.003"/> <l>Unser Vater, der du im allgegenwärtigen Himmel</l> <lb n="ppo_279.004"/> <l>Ueberall bist, nun sind wir endlich vom Uebel erlöset,</l> <lb n="ppo_279.005"/> <l>Hast nun den Fall uns verziehn, wie wir einander verziehen;</l> <lb n="ppo_279.006"/> <l/> <lb n="ppo_279.007"/> <l>O, wir fallen durch alle unendliche Ewigkeit nie mehr,</l> <lb n="ppo_279.008"/> <l>Hast jetzt Allen Alles gegeben, dein Will' ist geschehen,</l> <lb n="ppo_279.009"/> <l>Wie im Reiche der Engel vordem, in aller Natur jetzt,</l> <lb n="ppo_279.010"/> <l>Allen gekommen dein Reich, dein Nam' in allen geheiligt,</l> <lb n="ppo_279.011"/> <l>Ewig und überall bist du im allgegenwärtigen Himmel</l> <lb n="ppo_279.012"/> <l>Unser Vater!!!</l> </lg> <lb n="ppo_279.013"/> <p> <hi rendition="#et"> 5) von Fr. Aug. <hi rendition="#g">Müller</hi> († 1807).</hi> </p> <lb n="ppo_279.014"/> <p> <hi rendition="#c">Bruchstück aus seinem: <hi rendition="#g">Richard Löwenherz</hi> in <lb n="ppo_279.015"/>7 Büchern. (Berl. 1790. 8.)</hi> </p> <lb n="ppo_279.016"/> <lg> <l> Die fromme Wuth, fürs Heil der Christenheit</l> <lb n="ppo_279.017"/> <l>Durch einen Schwur zum Kreuz sich zu verbinden,</l> <lb n="ppo_279.018"/> <l>Und im Geruch der Heiligkeit,</l> <lb n="ppo_279.019"/> <l>Für ein erlog'nes Glück, erträumte Seligkeit</l> <lb n="ppo_279.020"/> <l>Und vollen Ablaß aller Sünden,</l> <lb n="ppo_279.021"/> <l>Das heim'sche Land, die Ruh' am eignen Heerd zu fliehn,</l> <lb n="ppo_279.022"/> <l>Zum heilgen Grabe nach Jerusalem zu ziehn,</l> <lb n="ppo_279.023"/> <l>Sein Schwert mit Bruderblut zu färben,</l> <lb n="ppo_279.024"/> <l>Und endlich hart getäuscht im Arm des Grams zu sterben:</l> <lb n="ppo_279.025"/> <l><hi rendition="#g">Die</hi> fromme Wuth war noch nicht abgekühlt.</l> <lb n="ppo_279.026"/> <l>Ein starker Wind aus Süden unterhielt</l> <lb n="ppo_279.027"/> <l>Die Flammen immer noch, und fachte neues Feuer</l> <lb n="ppo_279.028"/> <l>Jn jedem Christenherzen an.</l> <lb n="ppo_279.029"/> <l>Vom Herrscher bis zum niedern Unterthan</l> <lb n="ppo_279.030"/> <l>War Keiner, dem der Ruhm, Befreier</l> <lb n="ppo_279.031"/> <l>Der Christenwelt im Orient zu seyn,</l> <lb n="ppo_279.032"/> <l>Nicht preißlicher erschienen wäre,</l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [279/0291]
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Zitationshilfe: | Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/291>, abgerufen am 16.07.2024. |