Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_288.001 b) aus dem 7ten Capitel, wo Ulysses seine Diener ppo_288.002 Ulysses sprach aus großem Grimm: ppo_288.004
Es betreugt mich denn all mein Sinn. ppo_288.005 So beraubt euch der Circe Kunst ppo_288.006 Aller Witz und der Menschen Gunst. ppo_288.007 Es ist umsonst, daß man euch fragt; ppo_288.008 Das sey Gott im Himmel geklagt. ppo_288.009 Und ging damit wieder zum Schloß. ppo_288.010 Bald vom Dach zu ihm abher schoß ppo_288.011 Ein' wunderbare Vogelrott, ppo_288.012 Ein' graue Taub', war eh sein Bot'. ppo_288.013 Ein Papagoy war sein Orator, ppo_288.014 Ein Geyer war sein Procurator. ppo_288.015 Ein weiße Gans war sein Mundschenk, ppo_288.016 Ein Aff sein Schösser wohlgelenk. ppo_288.017 Ein hurtig Pferd sein Postlakai, ppo_288.018 Ein großer Bär und starker Leu, ppo_288.019 Die waren von sein' Kriegeshelden, ppo_288.020 Und sich gar sehr bekümmert stellten. ppo_288.021 Ein bunte Katz, zween kleine Hund ppo_288.022 Regten den Schwanz, leckten den Mund, ppo_288.023 Und legten sich für sein Füß. ppo_288.024 Bellten, schnarchten, winselten süß, ppo_288.025 Waren sein Edel Kammerknaben, ppo_288.026 Er wollt' aber ihren Dienst nicht haben, ppo_288.027 Und sprach: Geht hin zu euern Orden, ppo_288.028 Jhr seyd am mir zu Schelmen worden. ppo_288.029 Jch will mit euch nicht disputiren, ppo_288.030 Der Teufel mag euch sämmtlich führen, ppo_288.031 Und trieb sie mit der Ruthen abe. ppo_288.032 Also ward getroffen ein Knabe, ppo_288.033 Der bat: Ach Herr, hör' zuvor recht, ppo_288.034 Ehe du verläßt dein' arme Knecht. ppo_288.001 β) aus dem 7ten Capitel, wo Ulysses seine Diener ppo_288.002 Ulysses sprach aus großem Grimm: ppo_288.004
Es betreugt mich denn all mein Sinn. ppo_288.005 So beraubt euch der Circe Kunst ppo_288.006 Aller Witz und der Menschen Gunst. ppo_288.007 Es ist umsonst, daß man euch fragt; ppo_288.008 Das sey Gott im Himmel geklagt. ppo_288.009 Und ging damit wieder zum Schloß. ppo_288.010 Bald vom Dach zu ihm abher schoß ppo_288.011 Ein' wunderbare Vogelrott, ppo_288.012 Ein' graue Taub', war eh sein Bot'. ppo_288.013 Ein Papagoy war sein Orator, ppo_288.014 Ein Geyer war sein Procurator. ppo_288.015 Ein weiße Gans war sein Mundschenk, ppo_288.016 Ein Aff sein Schösser wohlgelenk. ppo_288.017 Ein hurtig Pferd sein Postlakai, ppo_288.018 Ein großer Bär und starker Leu, ppo_288.019 Die waren von sein' Kriegeshelden, ppo_288.020 Und sich gar sehr bekümmert stellten. ppo_288.021 Ein bunte Katz, zween kleine Hund ppo_288.022 Regten den Schwanz, leckten den Mund, ppo_288.023 Und legten sich für sein Füß. ppo_288.024 Bellten, schnarchten, winselten süß, ppo_288.025 Waren sein Edel Kammerknaben, ppo_288.026 Er wollt' aber ihren Dienst nicht haben, ppo_288.027 Und sprach: Geht hin zu euern Orden, ppo_288.028 Jhr seyd am mir zu Schelmen worden. ppo_288.029 Jch will mit euch nicht disputiren, ppo_288.030 Der Teufel mag euch sämmtlich führen, ppo_288.031 Und trieb sie mit der Ruthen abe. ppo_288.032 Also ward getroffen ein Knabe, ppo_288.033 Der bat: Ach Herr, hör' zuvor recht, ppo_288.034 Ehe du verläßt dein' arme Knecht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0300" n="288"/> <lb n="ppo_288.001"/> <p> <hi rendition="#c"><foreign xml:lang="grc">β</foreign>) aus dem 7ten Capitel, wo Ulysses seine Diener <lb n="ppo_288.002"/>wieder zu Menschen machen läßt.</hi> </p> <lb n="ppo_288.003"/> <lg> <l> Ulysses sprach aus großem Grimm:</l> <lb n="ppo_288.004"/> <l>Es betreugt mich denn all mein Sinn.</l> <lb n="ppo_288.005"/> <l>So beraubt euch der Circe Kunst</l> <lb n="ppo_288.006"/> <l>Aller Witz und der Menschen Gunst.</l> <lb n="ppo_288.007"/> <l>Es ist umsonst, daß man euch fragt;</l> <lb n="ppo_288.008"/> <l>Das sey Gott im Himmel geklagt.</l> <lb n="ppo_288.009"/> <l>Und ging damit wieder zum Schloß.</l> <lb n="ppo_288.010"/> <l>Bald vom Dach zu ihm abher schoß</l> <lb n="ppo_288.011"/> <l>Ein' wunderbare Vogelrott,</l> <lb n="ppo_288.012"/> <l>Ein' graue Taub', war eh sein Bot'.</l> <lb n="ppo_288.013"/> <l>Ein Papagoy war sein Orator,</l> <lb n="ppo_288.014"/> <l>Ein Geyer war sein Procurator.</l> <lb n="ppo_288.015"/> <l>Ein weiße Gans war sein Mundschenk,</l> <lb n="ppo_288.016"/> <l>Ein Aff sein Schösser wohlgelenk.</l> <lb n="ppo_288.017"/> <l>Ein hurtig Pferd sein Postlakai,</l> <lb n="ppo_288.018"/> <l>Ein großer Bär und starker Leu,</l> <lb n="ppo_288.019"/> <l>Die waren von sein' Kriegeshelden,</l> <lb n="ppo_288.020"/> <l>Und sich gar sehr bekümmert stellten.</l> <lb n="ppo_288.021"/> <l>Ein bunte Katz, zween kleine Hund</l> <lb n="ppo_288.022"/> <l>Regten den Schwanz, leckten den Mund,</l> <lb n="ppo_288.023"/> <l>Und legten sich für sein Füß.</l> <lb n="ppo_288.024"/> <l>Bellten, schnarchten, winselten süß,</l> <lb n="ppo_288.025"/> <l>Waren sein Edel Kammerknaben,</l> <lb n="ppo_288.026"/> <l>Er wollt' aber ihren Dienst nicht haben,</l> <lb n="ppo_288.027"/> <l>Und sprach: Geht hin zu euern Orden,</l> <lb n="ppo_288.028"/> <l>Jhr seyd am mir zu Schelmen worden.</l> <lb n="ppo_288.029"/> <l>Jch will mit euch nicht disputiren,</l> <lb n="ppo_288.030"/> <l>Der Teufel mag euch sämmtlich führen,</l> <lb n="ppo_288.031"/> <l>Und trieb sie mit der Ruthen abe.</l> <lb n="ppo_288.032"/> <l>Also ward getroffen ein Knabe,</l> <lb n="ppo_288.033"/> <l>Der bat: Ach Herr, hör' zuvor recht,</l> <lb n="ppo_288.034"/> <l>Ehe du verläßt dein' arme Knecht.</l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [288/0300]
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Zitationshilfe: | Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/300>, abgerufen am 16.07.2024. |