Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_316.001 Der Kindheit goldne Träume schweben ppo_316.002 ppo_316.007Jm Spiegel des Gesangs vorbei. ppo_316.003 Der schöne Traum, zu früh vergangen, ppo_316.004 Hat sanft des Ritters Herz erweicht; ppo_316.005 Ein mattes, kaltes Lächeln schleicht ppo_316.006 Auf die vom Gram gebleichten Wangen. Jetzt klagt hier, wie der Welle Tosen, ppo_316.008 ppo_316.019Bald schwach, bald stark, mit leisem Schwung, ppo_316.009 Die Sehnsucht um verblühte Rosen, ppo_316.010 Jm Echo der Erinnerung. ppo_316.011 Der Ton, gleich scheidenden Gewittern, ppo_316.012 Verhallt nun sterbend, dumpf und schwach; ppo_316.013 Die Saite ahmt mit leisem Zittern ppo_316.014 Den süßen Ton der Freude nach. ppo_316.015 Der Vorzeit blasse Nebel sinken; ppo_316.016 Der Freude heitres Bild erwacht; ppo_316.017 Die Liebe ruft, das Leben lacht, ppo_316.018 Und des Genusses Horen winken. Dem Arm der Freude schnell entrissen ppo_316.020 ppo_316.031Erhebt sich dumpf das Lied der Schlacht; ppo_316.021 Die Erde wird des Todes Kissen, ppo_316.022 Das Blut und Wunde schrecklich macht. ppo_316.023 Die Harfe schweigt. Jn ihren Pausen ppo_316.024 Verblutet röchelnd sich der Held, ppo_316.025 Und, wie des Meeres Wogen, brausen ppo_316.026 Die Töne durch das Leichenfeld. ppo_316.027 Des Ritters blasse Wangen färben ppo_316.028 Sich brennend, wie das Abendroth; ppo_316.029 Sein Auge rollt, es sucht den Tod, ppo_316.030 Umdonnert von der Schlacht, zu sterben. Der Harfe Stürme rauschen wilder, ppo_316.032
Das Siegel springt am Grab der Zeit, ppo_316.033 Der Sturm des Sängers weckt die Bilder ppo_316.001 Der Kindheit goldne Träume schweben ppo_316.002 ppo_316.007Jm Spiegel des Gesangs vorbei. ppo_316.003 Der schöne Traum, zu früh vergangen, ppo_316.004 Hat sanft des Ritters Herz erweicht; ppo_316.005 Ein mattes, kaltes Lächeln schleicht ppo_316.006 Auf die vom Gram gebleichten Wangen. Jetzt klagt hier, wie der Welle Tosen, ppo_316.008 ppo_316.019Bald schwach, bald stark, mit leisem Schwung, ppo_316.009 Die Sehnsucht um verblühte Rosen, ppo_316.010 Jm Echo der Erinnerung. ppo_316.011 Der Ton, gleich scheidenden Gewittern, ppo_316.012 Verhallt nun sterbend, dumpf und schwach; ppo_316.013 Die Saite ahmt mit leisem Zittern ppo_316.014 Den süßen Ton der Freude nach. ppo_316.015 Der Vorzeit blasse Nebel sinken; ppo_316.016 Der Freude heitres Bild erwacht; ppo_316.017 Die Liebe ruft, das Leben lacht, ppo_316.018 Und des Genusses Horen winken. Dem Arm der Freude schnell entrissen ppo_316.020 ppo_316.031Erhebt sich dumpf das Lied der Schlacht; ppo_316.021 Die Erde wird des Todes Kissen, ppo_316.022 Das Blut und Wunde schrecklich macht. ppo_316.023 Die Harfe schweigt. Jn ihren Pausen ppo_316.024 Verblutet röchelnd sich der Held, ppo_316.025 Und, wie des Meeres Wogen, brausen ppo_316.026 Die Töne durch das Leichenfeld. ppo_316.027 Des Ritters blasse Wangen färben ppo_316.028 Sich brennend, wie das Abendroth; ppo_316.029 Sein Auge rollt, es sucht den Tod, ppo_316.030 Umdonnert von der Schlacht, zu sterben. Der Harfe Stürme rauschen wilder, ppo_316.032
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