ppo_022.001 zu dieser musikalischen Fortbildung der Sprache trägt ppo_022.002 ebenfalls unverkennbar viel bei, ob das Volk, das ppo_022.003 dieselbe spricht, an sich lebhaft und für Tonkunst ppo_022.004 empfänglich ist; ob es in der mündlichen geselligen ppo_022.005 Unterhaltung (Conversation) und in dem Jugendunterrichte ppo_022.006 Werth auf richtige Betonung legt; ob ppo_022.007 seine Classiker Sinn für die musikalische Vollendung ppo_022.008 der Sprache und gründliche Kenntniß der Lehre von ppo_022.009 der Harmonie (vom Generalbasse) besitzen; ob bei ppo_022.010 dem Volke, neben der geistlichen Beredsamkeit, eine ppo_022.011 politische Beredsamkeit (z. B. in stellvertretenden ppo_022.012 Versammlungen, beim mündlichen gerichtlichen Verfahren) ppo_022.013 sich entwickelt, und namentlich ob seinen ppo_022.014 Rednern (auf Katheder und Kanzel) musikalische ppo_022.015 Kenntniß und Bildung zukommt. Für den Kenner ppo_022.016 der Regeln der Tonkunst ist es nicht schwer, bei ppo_022.017 Prosaikern, Dichtern und Rednern, aus der Art ppo_022.018 und Weise der Wahl, der Bildung, der Stellung ppo_022.019 und der Verbindung der Wörter zu Perioden und ppo_022.020 zu größern stylistischen Ganzen auf die Bekanntschaft ppo_022.021 derselben mit den Gesetzen der Tonkunst, und auf ppo_022.022 die Anwendung der letzten zurück zu schließen.
ppo_022.023
Der Rhythmus, nach seiner Verschiedenheit ppo_022.024 von dem Numerus in der Sprache der Prosa und ppo_022.025 Beredsamkeit, und nach seiner Bestimmung, den ppo_022.026 Wohlklang der Sprache in einem Erzeugnisse der ppo_022.027 Dichtkunst zu vermitteln, beruht auf der Abtheilung ppo_022.028 eines dichterischen Ganzen in seine Glieder, und auf ppo_022.029 dem zwischen diesen Gliedern bestehenden Verhältnisse ppo_022.030 der Hebung und Senkung. So wird der ppo_022.031 Rhythmus die Grundbedingung des Metrums,ppo_022.032 unter welchem eine aus abwechselnden Zeitfüßen ppo_022.033 in bestimmt abgemessenen Schritten geordnete Folge ppo_022.034 und Bewegung der einzelnen Wörter und Wortreihen
ppo_022.001 zu dieser musikalischen Fortbildung der Sprache trägt ppo_022.002 ebenfalls unverkennbar viel bei, ob das Volk, das ppo_022.003 dieselbe spricht, an sich lebhaft und für Tonkunst ppo_022.004 empfänglich ist; ob es in der mündlichen geselligen ppo_022.005 Unterhaltung (Conversation) und in dem Jugendunterrichte ppo_022.006 Werth auf richtige Betonung legt; ob ppo_022.007 seine Classiker Sinn für die musikalische Vollendung ppo_022.008 der Sprache und gründliche Kenntniß der Lehre von ppo_022.009 der Harmonie (vom Generalbasse) besitzen; ob bei ppo_022.010 dem Volke, neben der geistlichen Beredsamkeit, eine ppo_022.011 politische Beredsamkeit (z. B. in stellvertretenden ppo_022.012 Versammlungen, beim mündlichen gerichtlichen Verfahren) ppo_022.013 sich entwickelt, und namentlich ob seinen ppo_022.014 Rednern (auf Katheder und Kanzel) musikalische ppo_022.015 Kenntniß und Bildung zukommt. Für den Kenner ppo_022.016 der Regeln der Tonkunst ist es nicht schwer, bei ppo_022.017 Prosaikern, Dichtern und Rednern, aus der Art ppo_022.018 und Weise der Wahl, der Bildung, der Stellung ppo_022.019 und der Verbindung der Wörter zu Perioden und ppo_022.020 zu größern stylistischen Ganzen auf die Bekanntschaft ppo_022.021 derselben mit den Gesetzen der Tonkunst, und auf ppo_022.022 die Anwendung der letzten zurück zu schließen.
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Der Rhythmus, nach seiner Verschiedenheit ppo_022.024 von dem Numerus in der Sprache der Prosa und ppo_022.025 Beredsamkeit, und nach seiner Bestimmung, den ppo_022.026 Wohlklang der Sprache in einem Erzeugnisse der ppo_022.027 Dichtkunst zu vermitteln, beruht auf der Abtheilung ppo_022.028 eines dichterischen Ganzen in seine Glieder, und auf ppo_022.029 dem zwischen diesen Gliedern bestehenden Verhältnisse ppo_022.030 der Hebung und Senkung. So wird der ppo_022.031 Rhythmus die Grundbedingung des Metrums,ppo_022.032 unter welchem eine aus abwechselnden Zeitfüßen ppo_022.033 in bestimmt abgemessenen Schritten geordnete Folge ppo_022.034 und Bewegung der einzelnen Wörter und Wortreihen
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zu dieser musikalischen Fortbildung der Sprache trägt ppo_022.002
ebenfalls unverkennbar viel bei, ob das Volk, das ppo_022.003
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Prosaikern, Dichtern und Rednern, aus der Art ppo_022.018
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zu größern stylistischen Ganzen auf die Bekanntschaft ppo_022.021
derselben mit den Gesetzen der Tonkunst, und auf ppo_022.022
die Anwendung der letzten zurück zu schließen.
ppo_022.023
Der Rhythmus, nach seiner Verschiedenheit ppo_022.024
von dem Numerus in der Sprache der Prosa und ppo_022.025
Beredsamkeit, und nach seiner Bestimmung, den ppo_022.026
Wohlklang der Sprache in einem Erzeugnisse der ppo_022.027
Dichtkunst zu vermitteln, beruht auf der Abtheilung ppo_022.028
eines dichterischen Ganzen in seine Glieder, und auf ppo_022.029
dem zwischen diesen Gliedern bestehenden Verhältnisse ppo_022.030
der Hebung und Senkung. So wird der ppo_022.031
Rhythmus die Grundbedingung des Metrums, ppo_022.032
unter welchem eine aus abwechselnden Zeitfüßen ppo_022.033
in bestimmt abgemessenen Schritten geordnete Folge ppo_022.034
und Bewegung der einzelnen Wörter und Wortreihen
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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/34>, abgerufen am 03.12.2024.
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