ppo_489.001 der Einbildungskraft blos nach ihrem Zusammenhange ppo_489.002 mit dem tief bewegten Gefühlsvermögen möglich ppo_489.003 ist; so wird auch die vollendete Einheit eines ppo_489.004 didactischen Romans wieder tief auf das Gefühlsvermögen ppo_489.005 wirken, und ein reines Wohlgefallen an ppo_489.006 der gediegenen dichterischen Form vermitteln. (Zu ppo_489.007 den didactischen Romanen rechnen wir: den Grandison,ppo_489.008 die Clarissa, Wielands Agathon, Fr. ppo_489.009 Heinr. Jacobi's Woldemar, Meyers Dya-Na- ppo_489.010 Sore, Engels Lorenz Stark u. a.)
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Der epische Roman endlich beruht auf der ppo_489.012 Darstellung von Jndividuen, Ereignissen und Handlungen ppo_489.013 unter der Einheit einer vollendeten ästhetischen ppo_489.014 Form. Bei dem epischen Romane müssen aber ppo_489.015 mehrere Untergattungen unterschieden werden. Denn ppo_489.016 er kann, wenn er einen Helden im Kampfe mit ppo_489.017 seinem widrigen Schicksale schildert, und ihn zuletzt ppo_489.018 entweder über dasselbe siegen, oder demselben unterliegen ppo_489.019 läßt, so nahe an den Epos grenzen, daß beinahe ppo_489.020 blos der Abgang des Metrums den epischen ppo_489.021 Roman von dem eigentlichen Epos unterscheidet. ppo_489.022 (So z. B. Klingers Raphael de Aquilas und ppo_489.023 sein Giafar der Barmecide; Schillers Geisterseher ppo_489.024 u. a.) Er kann ferner große und gefeierte Jndividuen ppo_489.025 des Alterthums oder der neuern Zeit idealisirt ppo_489.026 darstellen, und ihnen, unter der ästhetischen ppo_489.027 Form, viele psychologische Ansichten abgewinnen. ppo_489.028 (So z. B. Hallers Alfred; Feßlers Marc Aurel, ppo_489.029 sein Attila, Matthias Corvinus; -- Karl der ppo_489.030 Große u. a.) Er kann aber auch bisweilen nur ppo_489.031 eine ins Große gesponnene Erzählung von Ereignissen ppo_489.032 des gewöhnlichen Lebens unter einem ernsthaften ppo_489.033 oder komischen Gewande seyn (z. B. Müllersppo_489.034 Siegfried von Lindenberg; Anton Walls [Heyne]
ppo_489.001 der Einbildungskraft blos nach ihrem Zusammenhange ppo_489.002 mit dem tief bewegten Gefühlsvermögen möglich ppo_489.003 ist; so wird auch die vollendete Einheit eines ppo_489.004 didactischen Romans wieder tief auf das Gefühlsvermögen ppo_489.005 wirken, und ein reines Wohlgefallen an ppo_489.006 der gediegenen dichterischen Form vermitteln. (Zu ppo_489.007 den didactischen Romanen rechnen wir: den Grandison,ppo_489.008 die Clarissa, Wielands Agathon, Fr. ppo_489.009 Heinr. Jacobi's Woldemar, Meyers Dya-Na- ppo_489.010 Sore, Engels Lorenz Stark u. a.)
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Der epische Roman endlich beruht auf der ppo_489.012 Darstellung von Jndividuen, Ereignissen und Handlungen ppo_489.013 unter der Einheit einer vollendeten ästhetischen ppo_489.014 Form. Bei dem epischen Romane müssen aber ppo_489.015 mehrere Untergattungen unterschieden werden. Denn ppo_489.016 er kann, wenn er einen Helden im Kampfe mit ppo_489.017 seinem widrigen Schicksale schildert, und ihn zuletzt ppo_489.018 entweder über dasselbe siegen, oder demselben unterliegen ppo_489.019 läßt, so nahe an den Epos grenzen, daß beinahe ppo_489.020 blos der Abgang des Metrums den epischen ppo_489.021 Roman von dem eigentlichen Epos unterscheidet. ppo_489.022 (So z. B. Klingers Raphael de Aquilas und ppo_489.023 sein Giafar der Barmecide; Schillers Geisterseher ppo_489.024 u. a.) Er kann ferner große und gefeierte Jndividuen ppo_489.025 des Alterthums oder der neuern Zeit idealisirt ppo_489.026 darstellen, und ihnen, unter der ästhetischen ppo_489.027 Form, viele psychologische Ansichten abgewinnen. ppo_489.028 (So z. B. Hallers Alfred; Feßlers Marc Aurel, ppo_489.029 sein Attila, Matthias Corvinus; — Karl der ppo_489.030 Große u. a.) Er kann aber auch bisweilen nur ppo_489.031 eine ins Große gesponnene Erzählung von Ereignissen ppo_489.032 des gewöhnlichen Lebens unter einem ernsthaften ppo_489.033 oder komischen Gewande seyn (z. B. Müllersppo_489.034 Siegfried von Lindenberg; Anton Walls [Heyne]
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Sore, Engels Lorenz Stark u. a.)
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Der epische Roman endlich beruht auf der ppo_489.012
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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/501>, abgerufen am 22.11.2024.
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