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Polidori, John: Der Vampyr [Übers. n. n.]. Leipzig, 1819.

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Unverschämtheit wurde endlich verwirrt und sie verließ das Feld. Allein obgleich eine so bekannte freie Dame nicht einmal die Richtung seiner Augen bestimmen konnte, schien das weibliche Geschlecht selbst ihm keinesweges gleichgültig zu seyn, indessen war die anscheinende Vorsicht, mit der er ein tugendhaftes Weib, ein unschuldiges Mädchen anredete, so groß, daß sich nur wenige überhaupt dessen rühmen konnten. Er behauptete jedoch den Ruf eines einnehmenden Sprechers, und sey es nun, daß dies selbst die Furcht vor seinem seltsamen Character überwand, oder daß man sich von seinem anscheinenden Hasse gegen das Laster rühren ließ, genug, er befand sich eben so oft unter solchen Frauen, welche den Glanz ihres Geschlechts in häuslichen Tugenden suchen, als unter solchen, die ihn durch ihre Laster beflecken.

Unverschämtheit wurde endlich verwirrt und sie verließ das Feld. Allein obgleich eine so bekannte freie Dame nicht einmal die Richtung seiner Augen bestimmen konnte, schien das weibliche Geschlecht selbst ihm keinesweges gleichgültig zu seyn, indessen war die anscheinende Vorsicht, mit der er ein tugendhaftes Weib, ein unschuldiges Mädchen anredete, so groß, daß sich nur wenige überhaupt dessen rühmen konnten. Er behauptete jedoch den Ruf eines einnehmenden Sprechers, und sey es nun, daß dies selbst die Furcht vor seinem seltsamen Character überwand, oder daß man sich von seinem anscheinenden Hasse gegen das Laster rühren ließ, genug, er befand sich eben so oft unter solchen Frauen, welche den Glanz ihres Geschlechts in häuslichen Tugenden suchen, als unter solchen, die ihn durch ihre Laster beflecken.

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Unverschämtheit wurde endlich verwirrt und sie verließ das Feld. Allein obgleich eine so bekannte freie Dame nicht einmal die Richtung seiner Augen bestimmen konnte, schien das weibliche Geschlecht selbst ihm keinesweges gleichgültig zu seyn, indessen war die anscheinende Vorsicht, mit der er ein tugendhaftes Weib, ein unschuldiges Mädchen anredete, so groß, daß sich nur wenige überhaupt dessen rühmen konnten. Er behauptete jedoch den Ruf eines einnehmenden Sprechers, und sey es nun, daß dies selbst die Furcht vor seinem seltsamen Character überwand, oder daß man sich von seinem anscheinenden Hasse gegen das Laster rühren ließ, genug, er befand sich eben so oft unter solchen Frauen, welche den Glanz ihres Geschlechts in häuslichen Tugenden suchen, als unter solchen, die ihn durch ihre Laster beflecken.</p>
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[11/0018] Unverschämtheit wurde endlich verwirrt und sie verließ das Feld. Allein obgleich eine so bekannte freie Dame nicht einmal die Richtung seiner Augen bestimmen konnte, schien das weibliche Geschlecht selbst ihm keinesweges gleichgültig zu seyn, indessen war die anscheinende Vorsicht, mit der er ein tugendhaftes Weib, ein unschuldiges Mädchen anredete, so groß, daß sich nur wenige überhaupt dessen rühmen konnten. Er behauptete jedoch den Ruf eines einnehmenden Sprechers, und sey es nun, daß dies selbst die Furcht vor seinem seltsamen Character überwand, oder daß man sich von seinem anscheinenden Hasse gegen das Laster rühren ließ, genug, er befand sich eben so oft unter solchen Frauen, welche den Glanz ihres Geschlechts in häuslichen Tugenden suchen, als unter solchen, die ihn durch ihre Laster beflecken.

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Zitationshilfe: Polidori, John: Der Vampyr [Übers. n. n.]. Leipzig, 1819, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/polidori_vampyr_1819/18>, abgerufen am 22.12.2024.