Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Hauptbeschreibung ersten Theils siebendes Buch. [Spaltenumbruch]
derjenige, den der P. Plumier unterdem Namen Saururus Botrytis major, fo- liis plantaginis verstehet, welches so viel heißt, der grosse Eydechsenschwantz/ ein Baum mit Träublein und Weg- richblättern. Gemeldter Pater mer- cket an, daß dieser lange Pfeffer eine Frucht, oder vielmehr eine Traube, des halben Fusses lang, und zu unterst vier oder fünff Linien dicke sey, werde aber nach der Spitze zu immer schmäler, und sey mit einem Hauffen Körnern be- schweret, welche schier so dicke wie die Senffkörner, u. anfangs schwärtzlicht seyen, hernach aber, wenn sie reiff wor- den, schwartz werden, und einen hitzi- gen und beissenden Geschmack haben. [Spaltenumbruch] Eben dieser Pater gedencket, daß dieser Pfeffer bey den Einwohnern der Jnseln gar sehr gebräuchlich sey, so wohl als die Wurtzel dieser Pflantze, denn dadurch curirten sie sich von einer Kranckheit, die sie Schwachheit des Magens nenneten. Er mercket überdiß noch an, daß es zwar verschiedene Sorten dieses Gewächses in den Jnseln gebe, die aber nur durch die Grösse ihrer Blätter von einander unterschieden würden. Dieses aber zu entscheiden dürffte gar zu lang fallen, will dannenhero den Leser an dasjenige Buch verweisen, welches er ohnlängst heraus gegeben, denn er in selbigem weit- läufftig genug davon handelt. Das achte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom schwartzen langen Pfeffer. AUsser ietzgedachte zwey Sorten des Weil aber dieser Pfeffer in Franck- Das neundte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Pfeffer aus Guinea. DEr Pfeffer aus Guinea, Gar- Die zweyte ist weit subtiler, wächst Die dritte ist die kleinste, und bey na-Siehe Fig. 187. Doch verkauffen wir allein die erste Der Guineische Pfeffer/ den wir ses
Hauptbeſchreibung erſten Theils ſiebendes Buch. [Spaltenumbruch]
derjenige, den der P. Plumier unterdem Namen Saururus Botrytis major, fo- liis plantaginis verſtehet, welches ſo viel heißt, der groſſe Eydechſenſchwantz/ ein Baum mit Traͤublein und Weg- richblaͤttern. Gemeldter Pater mer- cket an, daß dieſer lange Pfeffer eine Frucht, oder vielmehr eine Traube, des halben Fuſſes lang, und zu unterſt vier oder fuͤnff Linien dicke ſey, werde aber nach der Spitze zu immer ſchmaͤler, und ſey mit einem Hauffen Koͤrnern be- ſchweret, welche ſchier ſo dicke wie die Senffkoͤrner, u. anfangs ſchwaͤrtzlicht ſeyen, hernach aber, wenn ſie reiff wor- den, ſchwartz werden, und einen hitzi- gen und beiſſenden Geſchmack haben. [Spaltenumbruch] Eben dieſer Pater gedencket, daß dieſer Pfeffer bey den Einwohnern der Jnſeln gar ſehr gebraͤuchlich ſey, ſo wohl als die Wurtzel dieſer Pflantze, denn dadurch curirten ſie ſich von einer Kranckheit, die ſie Schwachheit des Magens nenneten. Er mercket uͤberdiß noch an, daß es zwar verſchiedene Sorten dieſes Gewaͤchſes in den Jnſeln gebe, die aber nur durch die Groͤſſe ihrer Blaͤtter von einander unterſchieden wuͤrden. Dieſes aber zu entſcheiden duͤrffte gar zu lang fallen, will dannenhero den Leſer an dasjenige Buch verweiſen, welches er ohnlaͤngſt heꝛaus gegeben, denn eꝛ in ſelbigem weit- laͤufftig genug davon handelt. Das achte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom ſchwartzen langen Pfeffer. AUſſer ietzgedachte zwey Sorten des Weil aber dieſer Pfeffer in Franck- Das neundte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Pfeffer aus Guinea. DEr Pfeffer aus Guinea, Gar- Die zweyte iſt weit ſubtiler, waͤchſt Die dritte iſt die kleinſte, und bey na-Siehe Fig. 187. Doch verkauffen wir allein die erſte Der Guineiſche Pfeffer/ den wir ſes
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Hauptbeſchreibung erſten Theils ſiebendes Buch.
derjenige, den der P. Plumier unter
dem Namen Saururus Botrytis major, fo-
liis plantaginis verſtehet, welches ſo viel
heißt, der groſſe Eydechſenſchwantz/
ein Baum mit Traͤublein und Weg-
richblaͤttern. Gemeldter Pater mer-
cket an, daß dieſer lange Pfeffer eine
Frucht, oder vielmehr eine Traube, des
halben Fuſſes lang, und zu unterſt vier
oder fuͤnff Linien dicke ſey, werde aber
nach der Spitze zu immer ſchmaͤler, und
ſey mit einem Hauffen Koͤrnern be-
ſchweret, welche ſchier ſo dicke wie die
Senffkoͤrner, u. anfangs ſchwaͤrtzlicht
ſeyen, hernach aber, wenn ſie reiff wor-
den, ſchwartz werden, und einen hitzi-
gen und beiſſenden Geſchmack haben.
Eben dieſer Pater gedencket, daß dieſer
Pfeffer bey den Einwohnern der Jnſeln
gar ſehr gebraͤuchlich ſey, ſo wohl als die
Wurtzel dieſer Pflantze, denn dadurch
curirten ſie ſich von einer Kranckheit, die
ſie Schwachheit des Magens nenneten.
Er mercket uͤberdiß noch an, daß es zwar
verſchiedene Sorten dieſes Gewaͤchſes
in den Jnſeln gebe, die aber nur durch
die Groͤſſe ihrer Blaͤtter von einander
unterſchieden wuͤrden. Dieſes aber zu
entſcheiden duͤrffte gar zu lang fallen,
will dannenhero den Leſer an dasjenige
Buch verweiſen, welches er ohnlaͤngſt
heꝛaus gegeben, denn eꝛ in ſelbigem weit-
laͤufftig genug davon handelt.
Das achte Capitel.
Vom ſchwartzen langen Pfeffer.
AUſſer ietzgedachte zwey Sorten des
langen Pfeffers verkauffen wir auch
noch die dritte Gattung, wiewohl gar
ſelten unter dem Namen des ſchwar-
tzen langen Pfeffers, oder des Moh-
ren- und Ethiopiſchen Pfeffers/ wie
auch der Selimskoͤrner. Dieſer Pfef-
fer iſt die Frucht eines an der Erde hin-
kriechenden Stengels, der weder Blaͤt-
ter noch Bluͤte traͤgt, ſondern nur fuͤnff
oder ſechs halbrunde harte Knoͤpfe, die
ſo dicke ſind, als wie die Spitze vom Dau-
men: daraus entſtehen gar viel Scho-
ten, ſo lang als der kleine Finger, und
ſo dicke wie eine Schreibfeder, ſehen auſ-
ſenher braun, inwendig gelblicht. Die-
ſe Schoten werden in Knoten abgethei-
let, in deren iedem eine kleine Bohne
ſteckt, die auswendig ſchwartz, inwen-
dig roͤthlicht iſt, faſt ohn Geſchmack und
Geruch. Dagegen hat die Schote ei-
nen heiſſen, beiſſenden, ſcharffen und
gar aromatiſchen Geſchmack, bevoraus,
wenn man ſie einige Zeit im Munde ge-
halten. Dannenhero und wegen die-
ſer ihrer Schaͤrffe bedienen ſich die
Egypter derſelben zu Vertreibung des
Zahnwehes, eben als wie wir mit der
Bertramwurtzel zu thun pflegen.
Siehe Fig. 184.
Weil aber dieſer Pfeffer in Franck-
reich gar wenig bekant, und ſehr rar iſt,
deswegen will ich auch nichts weiter da-
von reden.
Das neundte Capitel.
Vom Pfeffer aus Guinea.
DEr Pfeffer aus Guinea, Gar-
ten-Corall/ den die Americaner
Pfeffer von Mexico/ Tabago, und
Braſilien, ingleichen Spaniſchen/
und rothen langen Jndianiſchen
Pfeffer nennen, wie auch Chilli, Axi,
wir aber Piment, Frantzoͤſiſchen oder
Americaniſchen Pfeffer; dieſer iſt ein
rother Pfeffer, deſſen es drey Sorten
giebt. Die erſte, die wir verkauffen,
waͤchſt als wie eine Schote, und iſt ſo
lang und dicke als der Daumen.
Siehe Fig. 185.
Die zweyte iſt weit ſubtiler, waͤchſt
ſchier wie eine Sichel, und iſt gleichſam
voll Buckeln.
Die dritte iſt die kleinſte, und bey na-
he gantz rund. Alle dieſe drey Gattun-
gen Pfeffer, wenn ſie noch am Stengel
hangen, ſind anfangs gruͤn, drauf wer-
den ſie gelb und endlich roth.
Siehe Fig. 187.
Doch verkauffen wir allein die erſte
Art dieſes Pfeffers, dieweil die andern zu
ſcharff ſind, und deswegen nur von den
Wilden, die darauf ſehr verleckert ſind,
gebraucht werden.
Der Guineiſche Pfeffer/ den wir
verkauffen, koͤmmt aus Languedoc,
vornemlich von denen um Nimes her-
um gelegenen Doͤrffern, woſelbſt er
haͤuffig gebauet wird. Es iſt auch die-
ſes
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