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Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.

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Hauptbeschreibung ersten Theils siebendes Buch.
[Spaltenumbruch] und sie in keine Betrachtung zu ziehen;
wie sie doch wohl thun würden, dafern
sich diese nicht mit etwas anders vermen-
[Spaltenumbruch] geten, sondern nur dergleichen Waaren
führeten, von denen ich in gegenwärti-
gem Buche gehandelt habe.

Ende des Buchs von Früchten.

[Ende Spaltensatz]


Des Ersten Theils
Der Hauptbeschreibung der Spezereyen und
Materialien
Achtes Buch.
Von Gummen.


Vorrede.

DJe Gummata werden in wäßrichte und hartzichte abgetheilet, und
durch jene dieselbigen verstanden, welche sich in Wasser/ Wein und
andern dergleichen Säften auflösen lassen/ wie z. E. Manna/
Gummi Gutta und andere mehr: durch diese aber verstehe allein dieje-
nigen, welche mit Oel müssen aufgelöset werden/ als da ist, Gummi
Elemy, Tacamahaca/ und so fort an: inmassen aus folgenden wird zu er-
sehen seyn. Zu diesen zweyen Sorten der Gummen setzen etliche annoch
die dritte, die sie irregular zu nennen pflegen, weil es ihrem Vorgeben
nach, Mühe giebet, wenn man sie mit wäßrichten oder ölichten
liquori-
bus
auflösen soll; dergleichen ist die Myrrhe und die Benzoe.

Können aber die Samen/ Wurtzeln, Höltzer, Rinden, Blüten, Blät-
ter und Früchte so gar schwerlich von einander unterschieden werden/ es
sey dann, daß einer eine vollkommene Kenntnüß dererselben besitze/ und
stets damit zu thun habe/ so giebt es bey den Gummen, es seyen gleich
wäßrichte oder hartzichte, nicht geringere Schwierigkeit. Weil dann
die Erkenntnüß dererselben dermassen schwer ist, veranlasset solches ih-
rer viele, daß sie fast allen Gummen/ es geschehe aus Unverstande/ oder
aus Bosheit, gewisse
Substituten setzen, und etwas anders dafür zu geben
pflegen, wie von mir in folgenden wird erwiesen werden.

Das Wort Gomme, Gummi/ will man vom Lateinischen Gummi, oder
dem Griechischen
Kommi, herleiten/ und daß sie der schleimichte Saft/
der aus den Bäumen dringet/ und gleichsam das Fett dererselben seyn.

[Ende Spaltensatz]
Das erste Capitel.
Von derjenigen Manna, damit GOTT der HERR die

Kinder Jsrael in der Wüsten gespeiset.
[Spaltenumbruch]

NAchdem die Kinder Jsrael
wundersamer Weise durchs
rothe Meer gegangen, und
von ihren Feinden befreyet
waren, verursachte der
Hunger, der sie in der Wüsten drückete,
daß sie wider Mosen murreten. Wie
[Spaltenumbruch] aber dieser getreue Diener des HErrn
sein Gebet verrichtete, unterließ GOtt
nicht ihnen zu Essen zu geben, indem er
noch selben Tages eine grosse Menge
Wachteln kommen, und des Morgens
drauf das Manna auf die Erde fallen
liesse, auch damit die viertzig Jahr über,

so lan-
Z

Hauptbeſchreibung erſten Theils ſiebendes Buch.
[Spaltenumbruch] und ſie in keine Betrachtung zu ziehen;
wie ſie doch wohl thun wuͤrden, dafern
ſich dieſe nicht mit etwas anders vermen-
[Spaltenumbruch] geten, ſondern nur dergleichen Waaren
fuͤhreten, von denen ich in gegenwaͤrti-
gem Buche gehandelt habe.

Ende des Buchs von Fruͤchten.

[Ende Spaltensatz]


Des Erſten Theils
Der Hauptbeſchreibung der Spezereyen und
Materialien
Achtes Buch.
Von Gummen.


Vorrede.

DJe Gummata werden in waͤßrichte und hartzichte abgetheilet, und
durch jene dieſelbigen verſtanden, welche ſich in Waſſer/ Wein und
andern dergleichen Saͤften aufloͤſen laſſen/ wie z. E. Manna/
Gummi Gutta und andere mehr: durch dieſe aber verſtehe allein dieje-
nigen, welche mit Oel muͤſſen aufgeloͤſet werden/ als da iſt, Gummi
Elemy, Tacamahaca/ und ſo fort an: inmaſſen aus folgenden wird zu er-
ſehen ſeyn. Zu dieſen zweyen Sorten der Gummen ſetzen etliche annoch
die dritte, die ſie irregular zu nennen pflegen, weil es ihrem Vorgeben
nach, Muͤhe giebet, wenn man ſie mit waͤßrichten oder oͤlichten
liquori-
bus
aufloͤſen ſoll; dergleichen iſt die Myrrhe und die Benzoe.

Koͤnnen aber die Samen/ Wurtzeln, Hoͤltzer, Rinden, Bluͤten, Blaͤt-
ter und Fruͤchte ſo gar ſchwerlich von einander unterſchieden werden/ es
ſey dann, daß einer eine vollkommene Kenntnuͤß dererſelben beſitze/ und
ſtets damit zu thun habe/ ſo giebt es bey den Gummen, es ſeyen gleich
waͤßrichte oder hartzichte, nicht geringere Schwierigkeit. Weil dann
die Erkenntnuͤß dererſelben dermaſſen ſchwer iſt, veranlaſſet ſolches ih-
rer viele, daß ſie faſt allen Gummen/ es geſchehe aus Unverſtande/ oder
aus Bosheit, gewiſſe
Subſtituten ſetzen, und etwas anders dafuͤr zu geben
pflegen, wie von mir in folgenden wird erwieſen werden.

Das Wort Gomme, Gummi/ will man vom Lateiniſchen Gummi, oder
dem Griechiſchen
Κόμμι, herleiten/ und daß ſie der ſchleimichte Saft/
der aus den Baͤumen dringet/ und gleichſam das Fett dererſelben ſeyn.

[Ende Spaltensatz]
Das erſte Capitel.
Von derjenigen Manna, damit GOTT der HERR die

Kinder Jſrael in der Wuͤſten geſpeiſet.
[Spaltenumbruch]

NAchdem die Kinder Jſrael
wunderſamer Weiſe durchs
rothe Meer gegangen, und
von ihren Feinden befreyet
waren, verurſachte der
Hunger, der ſie in der Wuͤſten druͤckete,
daß ſie wider Moſen murreten. Wie
[Spaltenumbruch] aber dieſer getreue Diener des HErrn
ſein Gebet verrichtete, unterließ GOtt
nicht ihnen zu Eſſen zu geben, indem er
noch ſelben Tages eine groſſe Menge
Wachteln kommen, und des Morgens
drauf das Manna auf die Erde fallen
lieſſe, auch damit die viertzig Jahr uͤber,

ſo lan-
Z
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[0283] Hauptbeſchreibung erſten Theils ſiebendes Buch. und ſie in keine Betrachtung zu ziehen; wie ſie doch wohl thun wuͤrden, dafern ſich dieſe nicht mit etwas anders vermen- geten, ſondern nur dergleichen Waaren fuͤhreten, von denen ich in gegenwaͤrti- gem Buche gehandelt habe. Ende des Buchs von Fruͤchten. Des Erſten Theils Der Hauptbeſchreibung der Spezereyen und Materialien Achtes Buch. Von Gummen. Vorrede. DJe Gummata werden in waͤßrichte und hartzichte abgetheilet, und durch jene dieſelbigen verſtanden, welche ſich in Waſſer/ Wein und andern dergleichen Saͤften aufloͤſen laſſen/ wie z. E. Manna/ Gummi Gutta und andere mehr: durch dieſe aber verſtehe allein dieje- nigen, welche mit Oel muͤſſen aufgeloͤſet werden/ als da iſt, Gummi Elemy, Tacamahaca/ und ſo fort an: inmaſſen aus folgenden wird zu er- ſehen ſeyn. Zu dieſen zweyen Sorten der Gummen ſetzen etliche annoch die dritte, die ſie irregular zu nennen pflegen, weil es ihrem Vorgeben nach, Muͤhe giebet, wenn man ſie mit waͤßrichten oder oͤlichten liquori- bus aufloͤſen ſoll; dergleichen iſt die Myrrhe und die Benzoe. Koͤnnen aber die Samen/ Wurtzeln, Hoͤltzer, Rinden, Bluͤten, Blaͤt- ter und Fruͤchte ſo gar ſchwerlich von einander unterſchieden werden/ es ſey dann, daß einer eine vollkommene Kenntnuͤß dererſelben beſitze/ und ſtets damit zu thun habe/ ſo giebt es bey den Gummen, es ſeyen gleich waͤßrichte oder hartzichte, nicht geringere Schwierigkeit. Weil dann die Erkenntnuͤß dererſelben dermaſſen ſchwer iſt, veranlaſſet ſolches ih- rer viele, daß ſie faſt allen Gummen/ es geſchehe aus Unverſtande/ oder aus Bosheit, gewiſſe Subſtituten ſetzen, und etwas anders dafuͤr zu geben pflegen, wie von mir in folgenden wird erwieſen werden. Das Wort Gomme, Gummi/ will man vom Lateiniſchen Gummi, oder dem Griechiſchen Κόμμι, herleiten/ und daß ſie der ſchleimichte Saft/ der aus den Baͤumen dringet/ und gleichſam das Fett dererſelben ſeyn. Das erſte Capitel. Von derjenigen Manna, damit GOTT der HERR die Kinder Jſrael in der Wuͤſten geſpeiſet. NAchdem die Kinder Jſrael wunderſamer Weiſe durchs rothe Meer gegangen, und von ihren Feinden befreyet waren, verurſachte der Hunger, der ſie in der Wuͤſten druͤckete, daß ſie wider Moſen murreten. Wie aber dieſer getreue Diener des HErrn ſein Gebet verrichtete, unterließ GOtt nicht ihnen zu Eſſen zu geben, indem er noch ſelben Tages eine groſſe Menge Wachteln kommen, und des Morgens drauf das Manna auf die Erde fallen lieſſe, auch damit die viertzig Jahr uͤber, ſo lan- Z

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Zitationshilfe: Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717/283>, abgerufen am 24.11.2024.