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Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.

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Hauptbeschreibung ersten Theils achtes Buch.
[Spaltenumbruch] hindern sie den Verkauff, sonderlich,
wenn es Leute sind, die nicht wissen, auf
was für Art und Weise es von dem
Baume fleußt.

Dieses Gummi wird selten zur Artz-
ney gebraucht, ob es gleich mit herrli-
chen Kräften begabet, und ein natürli-
cher Balsam ist.

Etliche geben das Gummi Animä/
wiewohl gantz irrig, für das Gummi
[Spaltenumbruch] Elemy aus, ungeachtet kein geringer
Unterschied darzwischen, indem das G.
Animä
weiß und trucken, das Elemy
dagegen schmiericht ist, und grünlicht
weiß siehet.

Das wie Arcanson siehet, wird von
einigen Myrrha Animä genennet.Myrrha ani-
mae.

Die Africaner brauchen dieses Gummi
an statt des Weyrauchs.

[Ende Spaltensatz]
Das drey und viertzigste Capitel.
Vom Gummi Lacca.
[Spaltenumbruch]

DJe natürliche Lacca/ oder die
Lacca auf Stöcklein ist ein röth-
lich, hartes, hell- und durchsichtiges
Gummi, welches an kleinen Stöcklein
und Bißlein Rohr hangend, in der Län-
ge und Dicke eines Fingers, aus dem
Königreiche Pegu, woselbst es in Men-
ge zu finden, zu uns gebracht wird.

Von diesem Gummi berichtet der
Dieser Rous-
seau war ein
Kauffmann
zu Paris:
nachdem er
aber durch
den Brand,
welcher den
grossen Saal
des Palastes
verzehrete, in
Grund ver-
derbet wor-
den, sich also
nebst seinem
Weibe und
fünff Kindern
in das gröste
Armuth ge-
setzet sahe,
ward er
Raths, Sie-
gelwachs zu
machen, und
zwar auf die
Art und Wei-
se, wie er es in
Jndien berei-
ten sehen.
Solches Sie-
gelwachs zei-
gete die Frau
von Lon-
gueville, ei-
ne sehr gut-
thätige Da-
me, dem Kö-
nig Ludwig
XIII. und da
es bey Hofe
eingeführet
wurde, ver-
that er dessen
so viel, daß er
in weniger,
als Jahres
Herr Rousseau; welcher sich eine ge-
raume Zeit in Jndien/ und sonderlich
in Persien und Pegu aufgehalten auch
allda das Gummi Lacca zuzurichten er-
lernet; wie daß es in selbiger Gegend
viel Ungeziefer gebe, unsern gemeinen
Fliegen gantz und gar ähnlich, welche,
als wie bey uns die Bienen, den Thau
auf den Bäumen sammleten: wenn sie
nun sich damit angefüllet, legten sie ih-
re Bürde auf alles, was ihnen vorkä-
me, ab. Dahero pflegten die Leute an
denenselbigen Orten einen Hauffen klei-
ne Zweige von Bäumen, oder andere
Höltzlein und Stücklein Rohr zu neh-
men, steckten dieselben nur ein klein we-
nig in die Erde, etwa so, wie wir die
Erbsen zu stengeln pflegen, da dann die-
se Thierlein alsobald darauf kröchen,
und sich ihrer Last entledigten. Wenn
sie nun dieselbe abgeleget, sich selbst aber
darinne begraben, sodann wären ge-
meldte Leute bemühet, und liessen, ver-
mittelst besonderer Schleusen, Wasser
drüber her lauffen: wann denn hernach
die Sonne drauf geschienen, würde es
trucken, und dermassen harte, als wie
wir es zu sehen bekommen.

Es ist auch ohnedem gar leichtlich und
wohl zu erkennen, daß das Gummi nicht
aus diesen Höltzlein, an denen es han-
get, geflossen, weil nicht die geringste
Spur zu finden, daß es daraus gelauffen
könte seyn. Die Schönheit und Güte
[Spaltenumbruch] dieses Gummi entstehet aus der Men-Zeit, mehr
denn 50000.
Pfund ge-
wanne. Er
gab diesem
Wachse den
Namen
Spanisch
Wachs/ es
also von der
geschmoltz-
nen und mit
Vermeillon
gefärbten
Lacca, der-
gleichen man
ehedessen sa-
he, und den
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tugisisch
Wachs füh-
rete, zu un-
terscheiden.

ge derer darinne steckenden Fliegen. Wie
dann der Herr Rousseau versichert,
daß der Hintertheil dieser Fliegen, in
Weinspiritus geleget, demselben eine so
schöne rothe Farbe mittheile, als man
sich kaum einbilden solte: und diese Hin-
tertheile der Fliegen könte man mit bes-
serm Rechte das Conzenillenthierlein
nennen, weder die Conzenille Misteca,
davon oben.

Wann nun dieses Gummi seine
Vollkommenheit erlanget hat, so ziehen
sie die mit Lacc belastete Stöcklein wie-
der aus der Erde heraus, und behalten
sie auf, zum Theil die Farbe daraus zu
ziehen, zum Theil aber sie an andere
Nationen zu verhandeln, sonderlich an
die Holländer, von denen wir hernach
bekommen, was wir Lacca an Stöck-Lacca an
Stöcklein
oder Rohr
hangend.

lein oder Röhrlein hangend zu nen-
nen pflegen.

Man soll aber dieses Gummi erweh-
len, wenn es fein hell und durchsichtig
ist, und fein bald zergehet; wenn auch
nicht viel Stöcklein, schwartzes Gummi
oder anderer Unrath darunter zu befin-
den, welches doch sehr ofte zu geschehen
pflegt: so muß es auch den Speichel fär-
ben, wenn es gekauet wird, und mit
Wasser und etwas sauern gekocht, ei-
ne schöne rothe Farbe geben. Aus die-
ser Tinctur verfertigen die Jndianer die
rothe Farbe, die wir auf denen in Jn-
dien gefärbten Tüchern ersehen, und im
Wasser nicht ausgehet. Eben damit
färben die Morgenländer das Saffi-
anleder, und die Jndianer das so ge-
nannte Jndianische Wachs, wie aus
folgendem zu ersehen seyn wird. Die
Holl- und Engländer bereiten Schar-
lach draus.

Wann die Holl- und Engländer

das
C c 2

Hauptbeſchreibung erſten Theils achtes Buch.
[Spaltenumbruch] hindern ſie den Verkauff, ſonderlich,
wenn es Leute ſind, die nicht wiſſen, auf
was fuͤr Art und Weiſe es von dem
Baume fleußt.

Dieſes Gummi wird ſelten zur Artz-
ney gebraucht, ob es gleich mit herrli-
chen Kraͤften begabet, und ein natuͤrli-
cher Balſam iſt.

Etliche geben das Gummi Animaͤ/
wiewohl gantz irrig, fuͤr das Gummi
[Spaltenumbruch] Elemy aus, ungeachtet kein geringer
Unterſchied darzwiſchen, indem das G.
Animaͤ
weiß und trucken, das Elemy
dagegen ſchmiericht iſt, und gruͤnlicht
weiß ſiehet.

Das wie Arcanſon ſiehet, wird von
einigen Myrrha Animaͤ genennet.Myrrha ani-
mæ.

Die Africaner brauchen dieſes Gummi
an ſtatt des Weyrauchs.

[Ende Spaltensatz]
Das drey und viertzigſte Capitel.
Vom Gummi Lacca.
[Spaltenumbruch]

DJe natuͤrliche Lacca/ oder die
Lacca auf Stoͤcklein iſt ein roͤth-
lich, hartes, hell- und durchſichtiges
Gummi, welches an kleinen Stoͤcklein
und Bißlein Rohr hangend, in der Laͤn-
ge und Dicke eines Fingers, aus dem
Koͤnigreiche Pegu, woſelbſt es in Men-
ge zu finden, zu uns gebracht wird.

Von dieſem Gummi berichtet der
Dieſer Rouſ-
ſeau war ein
Kauffmann
zu Paris:
nachdem er
aber durch
den Brand,
welcher den
groſſen Saal
des Palaſtes
verzehrete, in
Grund ver-
derbet wor-
den, ſich alſo
nebſt ſeinem
Weibe und
fuͤnff Kindern
in das groͤſte
Armuth ge-
ſetzet ſahe,
ward er
Raths, Sie-
gelwachs zu
machen, und
zwar auf die
Art und Wei-
ſe, wie eꝛ es in
Jndien berei-
ten ſehen.
Solches Sie-
gelwachs zei-
gete die Frau
von Lon-
gueville, ei-
ne ſehr gut-
thaͤtige Da-
me, dem Koͤ-
nig Ludwig
XIII. und da
es bey Hofe
eingefuͤhret
wurde, ver-
that er deſſen
ſo viel, daß er
in weniger,
als Jahres
Herr Rouſſeau; welcher ſich eine ge-
raume Zeit in Jndien/ und ſonderlich
in Perſien und Pegu aufgehalten auch
allda das Gummi Lacca zuzurichten er-
lernet; wie daß es in ſelbiger Gegend
viel Ungeziefer gebe, unſern gemeinen
Fliegen gantz und gar aͤhnlich, welche,
als wie bey uns die Bienen, den Thau
auf den Baͤumen ſammleten: wenn ſie
nun ſich damit angefuͤllet, legten ſie ih-
re Buͤrde auf alles, was ihnen vorkaͤ-
me, ab. Dahero pflegten die Leute an
denenſelbigen Orten einen Hauffen klei-
ne Zweige von Baͤumen, oder andere
Hoͤltzlein und Stuͤcklein Rohr zu neh-
men, ſteckten dieſelben nur ein klein we-
nig in die Erde, etwa ſo, wie wir die
Erbſen zu ſtengeln pflegen, da dann die-
ſe Thierlein alſobald darauf kroͤchen,
und ſich ihrer Laſt entledigten. Wenn
ſie nun dieſelbe abgeleget, ſich ſelbſt aber
darinne begraben, ſodann waͤren ge-
meldte Leute bemuͤhet, und lieſſen, ver-
mittelſt beſonderer Schleuſen, Waſſer
druͤber her lauffen: wann denn hernach
die Sonne drauf geſchienen, wuͤrde es
trucken, und dermaſſen harte, als wie
wir es zu ſehen bekommen.

Es iſt auch ohnedem gar leichtlich und
wohl zu erkennen, daß das Gummi nicht
aus dieſen Hoͤltzlein, an denen es han-
get, gefloſſen, weil nicht die geringſte
Spur zu finden, daß es daraus gelauffen
koͤnte ſeyn. Die Schoͤnheit und Guͤte
[Spaltenumbruch] dieſes Gummi entſtehet aus der Men-Zeit, mehr
denn 50000.
Pfund ge-
wanne. Er
gab dieſem
Wachſe den
Namen
Spaniſch
Wachs/ es
alſo von der
geſchmoltz-
nen und mit
Vermeillon
gefaͤrbten
Lacca, der-
gleichen man
ehedeſſen ſa-
he, und den
Namen Po
tugiſiſch
Wachs fuͤh-
rete, zu un-
terſcheiden.

ge derer darinne ſteckenden Fliegen. Wie
dann der Herr Rouſſeau verſichert,
daß der Hintertheil dieſer Fliegen, in
Weinſpiritus geleget, demſelben eine ſo
ſchoͤne rothe Farbe mittheile, als man
ſich kaum einbilden ſolte: und dieſe Hin-
tertheile der Fliegen koͤnte man mit beſ-
ſerm Rechte das Conzenillenthierlein
nennen, weder die Conzenille Miſteca,
davon oben.

Wann nun dieſes Gummi ſeine
Vollkommenheit erlanget hat, ſo ziehen
ſie die mit Lacc belaſtete Stoͤcklein wie-
der aus der Erde heraus, und behalten
ſie auf, zum Theil die Farbe daraus zu
ziehen, zum Theil aber ſie an andere
Nationen zu verhandeln, ſonderlich an
die Hollaͤnder, von denen wir hernach
bekommen, was wir Lacca an Stoͤck-Lacca an
Stoͤcklein
oder Rohr
hangend.

lein oder Roͤhrlein hangend zu nen-
nen pflegen.

Man ſoll aber dieſes Gummi erweh-
len, wenn es fein hell und durchſichtig
iſt, und fein bald zergehet; wenn auch
nicht viel Stoͤcklein, ſchwartzes Gummi
oder anderer Unrath darunter zu befin-
den, welches doch ſehr ofte zu geſchehen
pflegt: ſo muß es auch den Speichel faͤr-
ben, wenn es gekauet wird, und mit
Waſſer und etwas ſauern gekocht, ei-
ne ſchoͤne rothe Farbe geben. Aus die-
ſer Tinctur verfertigen die Jndianer die
rothe Farbe, die wir auf denen in Jn-
dien gefaͤrbten Tuͤchern erſehen, und im
Waſſer nicht ausgehet. Eben damit
faͤrben die Morgenlaͤnder das Saffi-
anleder, und die Jndianer das ſo ge-
nannte Jndianiſche Wachs, wie aus
folgendem zu erſehen ſeyn wird. Die
Holl- und Englaͤnder bereiten Schar-
lach draus.

Wann die Holl- und Englaͤnder

das
C c 2
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[0321] Hauptbeſchreibung erſten Theils achtes Buch. hindern ſie den Verkauff, ſonderlich, wenn es Leute ſind, die nicht wiſſen, auf was fuͤr Art und Weiſe es von dem Baume fleußt. Dieſes Gummi wird ſelten zur Artz- ney gebraucht, ob es gleich mit herrli- chen Kraͤften begabet, und ein natuͤrli- cher Balſam iſt. Etliche geben das Gummi Animaͤ/ wiewohl gantz irrig, fuͤr das Gummi Elemy aus, ungeachtet kein geringer Unterſchied darzwiſchen, indem das G. Animaͤ weiß und trucken, das Elemy dagegen ſchmiericht iſt, und gruͤnlicht weiß ſiehet. Das wie Arcanſon ſiehet, wird von einigen Myrrha Animaͤ genennet. Die Africaner brauchen dieſes Gummi an ſtatt des Weyrauchs. Myrrha ani- mæ. Das drey und viertzigſte Capitel. Vom Gummi Lacca. DJe natuͤrliche Lacca/ oder die Lacca auf Stoͤcklein iſt ein roͤth- lich, hartes, hell- und durchſichtiges Gummi, welches an kleinen Stoͤcklein und Bißlein Rohr hangend, in der Laͤn- ge und Dicke eines Fingers, aus dem Koͤnigreiche Pegu, woſelbſt es in Men- ge zu finden, zu uns gebracht wird. Von dieſem Gummi berichtet der Herr Rouſſeau; welcher ſich eine ge- raume Zeit in Jndien/ und ſonderlich in Perſien und Pegu aufgehalten auch allda das Gummi Lacca zuzurichten er- lernet; wie daß es in ſelbiger Gegend viel Ungeziefer gebe, unſern gemeinen Fliegen gantz und gar aͤhnlich, welche, als wie bey uns die Bienen, den Thau auf den Baͤumen ſammleten: wenn ſie nun ſich damit angefuͤllet, legten ſie ih- re Buͤrde auf alles, was ihnen vorkaͤ- me, ab. Dahero pflegten die Leute an denenſelbigen Orten einen Hauffen klei- ne Zweige von Baͤumen, oder andere Hoͤltzlein und Stuͤcklein Rohr zu neh- men, ſteckten dieſelben nur ein klein we- nig in die Erde, etwa ſo, wie wir die Erbſen zu ſtengeln pflegen, da dann die- ſe Thierlein alſobald darauf kroͤchen, und ſich ihrer Laſt entledigten. Wenn ſie nun dieſelbe abgeleget, ſich ſelbſt aber darinne begraben, ſodann waͤren ge- meldte Leute bemuͤhet, und lieſſen, ver- mittelſt beſonderer Schleuſen, Waſſer druͤber her lauffen: wann denn hernach die Sonne drauf geſchienen, wuͤrde es trucken, und dermaſſen harte, als wie wir es zu ſehen bekommen. Dieſer Rouſ- ſeau war ein Kauffmann zu Paris: nachdem er aber durch den Brand, welcher den groſſen Saal des Palaſtes verzehrete, in Grund ver- derbet wor- den, ſich alſo nebſt ſeinem Weibe und fuͤnff Kindern in das groͤſte Armuth ge- ſetzet ſahe, ward er Raths, Sie- gelwachs zu machen, und zwar auf die Art und Wei- ſe, wie eꝛ es in Jndien berei- ten ſehen. Solches Sie- gelwachs zei- gete die Frau von Lon- gueville, ei- ne ſehr gut- thaͤtige Da- me, dem Koͤ- nig Ludwig XIII. und da es bey Hofe eingefuͤhret wurde, ver- that er deſſen ſo viel, daß er in weniger, als Jahres Es iſt auch ohnedem gar leichtlich und wohl zu erkennen, daß das Gummi nicht aus dieſen Hoͤltzlein, an denen es han- get, gefloſſen, weil nicht die geringſte Spur zu finden, daß es daraus gelauffen koͤnte ſeyn. Die Schoͤnheit und Guͤte dieſes Gummi entſtehet aus der Men- ge derer darinne ſteckenden Fliegen. Wie dann der Herr Rouſſeau verſichert, daß der Hintertheil dieſer Fliegen, in Weinſpiritus geleget, demſelben eine ſo ſchoͤne rothe Farbe mittheile, als man ſich kaum einbilden ſolte: und dieſe Hin- tertheile der Fliegen koͤnte man mit beſ- ſerm Rechte das Conzenillenthierlein nennen, weder die Conzenille Miſteca, davon oben. Zeit, mehr denn 50000. Pfund ge- wanne. Er gab dieſem Wachſe den Namen Spaniſch Wachs/ es alſo von der geſchmoltz- nen und mit Vermeillon gefaͤrbten Lacca, der- gleichen man ehedeſſen ſa- he, und den Namen Po tugiſiſch Wachs fuͤh- rete, zu un- terſcheiden. Wann nun dieſes Gummi ſeine Vollkommenheit erlanget hat, ſo ziehen ſie die mit Lacc belaſtete Stoͤcklein wie- der aus der Erde heraus, und behalten ſie auf, zum Theil die Farbe daraus zu ziehen, zum Theil aber ſie an andere Nationen zu verhandeln, ſonderlich an die Hollaͤnder, von denen wir hernach bekommen, was wir Lacca an Stoͤck- lein oder Roͤhrlein hangend zu nen- nen pflegen. Lacca an Stoͤcklein oder Rohr hangend. Man ſoll aber dieſes Gummi erweh- len, wenn es fein hell und durchſichtig iſt, und fein bald zergehet; wenn auch nicht viel Stoͤcklein, ſchwartzes Gummi oder anderer Unrath darunter zu befin- den, welches doch ſehr ofte zu geſchehen pflegt: ſo muß es auch den Speichel faͤr- ben, wenn es gekauet wird, und mit Waſſer und etwas ſauern gekocht, ei- ne ſchoͤne rothe Farbe geben. Aus die- ſer Tinctur verfertigen die Jndianer die rothe Farbe, die wir auf denen in Jn- dien gefaͤrbten Tuͤchern erſehen, und im Waſſer nicht ausgehet. Eben damit faͤrben die Morgenlaͤnder das Saffi- anleder, und die Jndianer das ſo ge- nannte Jndianiſche Wachs, wie aus folgendem zu erſehen ſeyn wird. Die Holl- und Englaͤnder bereiten Schar- lach draus. Wann die Holl- und Englaͤnder das C c 2

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Zitationshilfe: Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717/321>, abgerufen am 21.11.2024.