Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Hauptbeschreibung dritter Theil. [Spaltenumbruch]
tzen Bleyertz nicht vermag zu unter-scheiden. Was das zu Pulver gemachte Was- Der Herr Morin, ein Medicus, der Das neun und sechtzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Mullenbley. ALso wird genennet das Bleyertz, Das dergestalt geschmoltzene Bley Das siebentzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Bleypulver oder Bleysande. DJe erste operation und Handlung, Doch wird auch etwas weniges da- Das ein und siebentzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom gebrennten Bley. DJeses nennen die Lateiner plum- wenn Y y 3
Hauptbeſchreibung dritter Theil. [Spaltenumbruch]
tzen Bleyertz nicht vermag zu unter-ſcheiden. Was das zu Pulver gemachte Waſ- Der Herr Morin, ein Medicus, der Das neun und ſechtzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Mullenbley. ALſo wird genennet das Bleyertz, Das dergeſtalt geſchmoltzene Bley Das ſiebentzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Bleypulver oder Bleyſande. DJe erſte operation und Handlung, Doch wird auch etwas weniges da- Das ein und ſiebentzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom gebrennten Bley. DJeſes nennen die Lateiner plum- wenn Y y 3
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Hauptbeſchreibung dritter Theil.
tzen Bleyertz nicht vermag zu unter-
ſcheiden.
Was das zu Pulver gemachte Waſ-
ſerbley betrifft, daſſelbe erkauffe man
ja allein bey redlichen Leuten, weil ſich
gar leichtlich ſolche Sachen drunter mi-
ſchen laſſen, die ich allhier zu nennen un-
noͤthig erachte. Etliche ſtreichen es
zwar auf die Hand, um zu erfahren, ob
es auch fein ſchwartz wie Silber ſehe,
allein die Probe iſt nicht richtig.
Der Herr Morin, ein Medicus, der
ſich vortrefflich wohl auf die Minera-
lien verſtehet, hat mir berichtet, wie daß
es in Franckreich/ bevoraus in Au-
vergne/ einen Hauffen Bleygruben ge-
be, daraus auch wohl alle dieſe drey Ar-
ten Bley koͤnten gewonnen werden:
und man kan deſſen verſichert ſeyn, die-
weil er ein ſolcher Mann iſt, der nicht
leichtlich etwas ſaget, was nicht wahr
ſeyn ſolte.
Das neun und ſechtzigſte Capitel.
Vom Mullenbley.
ALſo wird genennet das Bleyertz,
wenn es geſchmoltzen, von Geſtein
und anderer Unreinigkeit geſaubert,
und hernachmahls, wenn es recht ge-
reiniget worden; welches geſchicht, in-
dem ſie es entweder ſchaͤumen, oder aber
Unſchlit und ander Fett darauf werf-
fen; in ſonderliche Formen geſchuͤttet
wird, damit es, wie ich allbereit erwaͤh-
net habe, zu ſolchen Stuͤcken, Mullen
genannt, werde, welche unterſchieden
Gewichte und Dicke haben.
Das dergeſtalt geſchmoltzene Bley
muß, wenn es gebuͤhrend beſchaffen
ſeyn ſoll, linde ſeyn, muß ſich zerſchnei-
den und biegen laſſen, anbey ſo weiß
und glaͤntzend ſeyn, als immer moͤglich.
Wir nutzen das Bley auf vielerley
Weiſe, denn es nicht allein unterſchie-
dene Handwercker gebrauchen, ſondern
es werden auch allerhand chymiſche
Sachen daraus gemacht, welches dann
verurſachet, daß das Bley, ſowohl in
Europa/ als auch an vielen andern
Orten in der Welt in ſo groſſer Menge
verthan wird.
Das ſiebentzigſte Capitel.
Vom Bleypulver oder Bleyſande.
DJe erſte operation und Handlung,
die mit dem Bleye vorgenommen
wird, iſt das pulveriſiren: nicht zwar
auf ſolche Weiſe, als wie viele Apothe-
cker thun, welche es, damit ſie es zu
Pulver machen moͤgen, feilen, und im
Moͤrſel ſtoſſen laſſen; oder aber, wie
andere vermeinen, daß man geſchmol-
tzen Bley, welches in runde mit Weiß
beſchmierte Buͤchſen gethan wird, da-
zu gebrauche, denn es belohnet nicht die
Muͤhe. Vielmehr laſſe man das Bley
in einem irdenen oder eiſernen Gefaͤſſe
flieſſen, ſchuͤtte alsdann geſtoſſene Koh-
len darein, und ruͤhre es fort fuͤr fort
um. Auf dieſe Art kan man viel ehe
tauſend Pfund Bley zu Pulver ma-
chen, als eine Untze im Moͤrſel, oder
zehen Pfund in einer Buͤchſe. Will
man es reinigen, das heißt, die Kohlen
davon bringen, ſo darff man es nur mit
Waſſer waſchen, und treuge werden
laſſen. Es wird aber ſehr ſelten ge-
braucht, auſſerhalb, daß es den Toͤ-
pfern, als wie das Bleyertz, die Ge-
ſchirre zu verglaſuren dienet.
Doch wird auch etwas weniges da-
von in der Artzney gebraucht, ſonder-
lich, wenn es unbegreifflich oder gantz
zarte iſt, denn es kommt zu etlichen Sal-
ben, als da iſt Pompholyx, und andere
mehr. Diejenigen, welche das Bley
reinigen, oder Muſqueten Kugeln und
Schrot daraus machen, ſenden uns den
Schaum, welchen wir den Toͤpfern
verkauffen, und Bleyſchaum oder
Bleyaſche zu nennen pflegen.
Das ein und ſiebentzigſte Capitel.
Vom gebrennten Bley.
DJeſes nennen die Lateiner plum-
bum uſtum, und wird von bleyer-
nen Platten, die aus dem Mullenbley
gemachet worden ſind, bereitet; denn,
wenn
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