Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Hauptbeschreibung dritter Theil. [Spaltenumbruch]
gläntzende, gesternte, dichte und zarteStücken sind, die ein röthlichtes Pul- ver, wie Saffran geben, wenn man sie kratzet, oder zu Pulver stößt: daher hat es auch den Namen Crocus Metallorum bekommen, und Epar Antimonii wird es genennet, weil die Stücken wie Le- ber sehen. Diese Leber ist ein universal und all- Diese operation und Arbeit scheinet Die einen Saffran der Metallen/Saffran der Dem Käyserlichen Pulver oder der ein A a a
Hauptbeſchreibung dritter Theil. [Spaltenumbruch]
glaͤntzende, geſternte, dichte und zarteStuͤcken ſind, die ein roͤthlichtes Pul- ver, wie Saffran geben, wenn man ſie kratzet, oder zu Pulver ſtoͤßt: daher hat es auch den Namen Crocus Metallorum bekommen, und Epar Antimonii wird es genennet, weil die Stuͤcken wie Le- ber ſehen. Dieſe Leber iſt ein univerſal und all- Dieſe operation und Arbeit ſcheinet Die einen Saffran der Metallen/Saffran der Dem Kaͤyſerlichen Pulver oder der ein A a a
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Zur Artzney wird<lb/> ſie zwar auch in etwas gebraucht,<lb/> allein das wenige, das davon ver-<lb/> brauchet wird, iſt kaum der Rede werth.<lb/> Hingegen wird ſie fuͤr die Pferde in de-<lb/> ſto groͤſſerer Menge gebrauchet, und<lb/> zwar unter obgedachten Namen, und<lb/><note place="left">Kaͤyſerlich<lb/> Pulver.</note>auch unter dem Titel des kaͤyſerlichen<lb/> Pulvers.</p><lb/> <p>Dieſe <hi rendition="#aq">operation</hi> und Arbeit ſcheinet<lb/> zwar noch ſo leichte zu ſeyn, doch gehet<lb/> ſie nicht allzeit wohl von ſtatten, abſon-<lb/> derlich, wenn man kein gut Spiesglas<lb/> und Salpeter hat, oder, wenn dieſer<lb/> voll Saltz iſt, wie ſichs denn ofte begiebt.<lb/> Dannenhero, und ehe man das Werck<lb/> angehet, ſoll man den Salpeter trock-<lb/> nen, und ſich des <hi rendition="#fr">Spiesglaſes aus<lb/> Poictou</hi> dazu bedienen, nicht aber das<lb/><hi rendition="#fr">Spiesglas aus Auvergne</hi> nehmen,<lb/> weil es gar zu viel Schwefel fuͤhret, und<lb/> auch nicht allzuwohl gereiniget iſt.<lb/> Wenn es nun eine Weile unter einan-<lb/> der geruͤhret an der Luft geſtanden hat,<lb/> ſo traͤgt man einen guten Theil davon<lb/> ein in einen eiſernen Tiegel oder Topf,<lb/> der unter einem Camin ſtehet, und legt<lb/> Feuer drein, ſo entſtehet ein groſſes Ge-<lb/> raͤuſche, welches die <hi rendition="#aq">Chymici</hi> die <hi rendition="#fr">Ver-<lb/> puffung</hi> nennen. Wenn dieſes vor-<lb/> uͤber, und das Gefaͤſſe kalt worden, ſon-<lb/> dert man die weiſſen Schlacken oder<lb/> den Schaum, davon, und der Boden<lb/> erſcheinet wie ein Stein, auf obbeſchrie-<lb/> bene Weiſe. Hierzu darff man aber<lb/> keinen metallenen Moͤrſer brauchen, er<lb/> moͤchte zerſpringen, wie denn zuweilen<lb/> geſchicht, wenn man mit dem Feuer<lb/> nicht vorſichtig gnug umgehet. Da-<lb/><cb n="736"/> gegen iſt auch nichts nicht in der<lb/> Welt, das die Schorſteine reiner<lb/> feget, als wie dieſe Arbeit, nur haͤnge<lb/> man wegen des Dampfes ein Tuch vor<lb/> das Camin. An offnen Orten aber<lb/> ſoll man es nicht machen, oder allerley<lb/> Poſituren dabey vorſtellen, denn das<lb/> iſt eine recht naͤrriſche Art. Jch ſelbſt<lb/> habe geſehen, daß ſie eben dergleichen<lb/> Materie aufs neue genommen, und<lb/> auch eben alſo damit umgangen ſind,<lb/> es ward aber bey weitem nicht ſo ſchoͤn/<lb/> ja es mißriethe gantz und gar. Dan-<lb/> nenhero ſollen diejenigen, die des Pul-<lb/> vers von noͤthen haben, drauf ſehen,<lb/> daß es fein ſchoͤn roth ſey, und nicht von<lb/> demjenigen, welches ſich oben und zur<lb/> Seiten des Gefaͤſſes, wie kleine, duͤnne,<lb/> braune Schuppen anleget, oder aber<lb/> gar mißrathen iſt; welches auch die<lb/> Urſache iſt, daß es einer immer wohl-<lb/> feiler giebet, denn der andere, darauf<lb/> man alſo Acht zu geben hat.</p><lb/> <p>Die einen <hi rendition="#fr">Saffran der Metallen/</hi><note place="right">Saffran der<lb/> Metallen.</note><lb/><hi rendition="#aq">Crocus Metallorum,</hi> haben wollen, muͤſ-<lb/> ſen ihn mit gleichen Theilen Spiesglas<lb/> und gereinigten Salpeters bereiten,<lb/> hernach zu einem Pulver machen, und<lb/> oftmahls mit warmen Waſſer auswa-<lb/> ſchen, damit ſowohl der zuruͤck gebliebe-<lb/> ne Salpeter davon komme, als auch,<lb/> daß er eine etwas ſtaͤrckere <hi rendition="#aq">emeti</hi>ſche<lb/> oder Brechen erregende Kraft uͤber-<lb/> komme. 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Hauptbeſchreibung dritter Theil.
glaͤntzende, geſternte, dichte und zarte
Stuͤcken ſind, die ein roͤthlichtes Pul-
ver, wie Saffran geben, wenn man ſie
kratzet, oder zu Pulver ſtoͤßt: daher hat
es auch den Namen Crocus Metallorum
bekommen, und Epar Antimonii wird
es genennet, weil die Stuͤcken wie Le-
ber ſehen.
Dieſe Leber iſt ein univerſal und all-
gemeines Mittel vor allerley Kranck-
heiten der Pferde, ſonderlich aber dient
ſie dieſelben zu purgiren und leibig zu
machen, wenn ſie ihnen bis auf zwey
Untzen ſchwer mit angefeuchteten Kley-
en gegeben wird, wie ſolches der Herr
Soleyſel in ſeinem vollkommenen
Hufſchmid gelehret. Zur Artzney wird
ſie zwar auch in etwas gebraucht,
allein das wenige, das davon ver-
brauchet wird, iſt kaum der Rede werth.
Hingegen wird ſie fuͤr die Pferde in de-
ſto groͤſſerer Menge gebrauchet, und
zwar unter obgedachten Namen, und
auch unter dem Titel des kaͤyſerlichen
Pulvers.
Kaͤyſerlich
Pulver.
Dieſe operation und Arbeit ſcheinet
zwar noch ſo leichte zu ſeyn, doch gehet
ſie nicht allzeit wohl von ſtatten, abſon-
derlich, wenn man kein gut Spiesglas
und Salpeter hat, oder, wenn dieſer
voll Saltz iſt, wie ſichs denn ofte begiebt.
Dannenhero, und ehe man das Werck
angehet, ſoll man den Salpeter trock-
nen, und ſich des Spiesglaſes aus
Poictou dazu bedienen, nicht aber das
Spiesglas aus Auvergne nehmen,
weil es gar zu viel Schwefel fuͤhret, und
auch nicht allzuwohl gereiniget iſt.
Wenn es nun eine Weile unter einan-
der geruͤhret an der Luft geſtanden hat,
ſo traͤgt man einen guten Theil davon
ein in einen eiſernen Tiegel oder Topf,
der unter einem Camin ſtehet, und legt
Feuer drein, ſo entſtehet ein groſſes Ge-
raͤuſche, welches die Chymici die Ver-
puffung nennen. Wenn dieſes vor-
uͤber, und das Gefaͤſſe kalt worden, ſon-
dert man die weiſſen Schlacken oder
den Schaum, davon, und der Boden
erſcheinet wie ein Stein, auf obbeſchrie-
bene Weiſe. Hierzu darff man aber
keinen metallenen Moͤrſer brauchen, er
moͤchte zerſpringen, wie denn zuweilen
geſchicht, wenn man mit dem Feuer
nicht vorſichtig gnug umgehet. Da-
gegen iſt auch nichts nicht in der
Welt, das die Schorſteine reiner
feget, als wie dieſe Arbeit, nur haͤnge
man wegen des Dampfes ein Tuch vor
das Camin. An offnen Orten aber
ſoll man es nicht machen, oder allerley
Poſituren dabey vorſtellen, denn das
iſt eine recht naͤrriſche Art. Jch ſelbſt
habe geſehen, daß ſie eben dergleichen
Materie aufs neue genommen, und
auch eben alſo damit umgangen ſind,
es ward aber bey weitem nicht ſo ſchoͤn/
ja es mißriethe gantz und gar. Dan-
nenhero ſollen diejenigen, die des Pul-
vers von noͤthen haben, drauf ſehen,
daß es fein ſchoͤn roth ſey, und nicht von
demjenigen, welches ſich oben und zur
Seiten des Gefaͤſſes, wie kleine, duͤnne,
braune Schuppen anleget, oder aber
gar mißrathen iſt; welches auch die
Urſache iſt, daß es einer immer wohl-
feiler giebet, denn der andere, darauf
man alſo Acht zu geben hat.
Die einen Saffran der Metallen/
Crocus Metallorum, haben wollen, muͤſ-
ſen ihn mit gleichen Theilen Spiesglas
und gereinigten Salpeters bereiten,
hernach zu einem Pulver machen, und
oftmahls mit warmen Waſſer auswa-
ſchen, damit ſowohl der zuruͤck gebliebe-
ne Salpeter davon komme, als auch,
daß er eine etwas ſtaͤrckere emetiſche
oder Brechen erregende Kraft uͤber-
komme. Je mehr er nun Brechen er-
regen ſoll, ie mehr Salpeter thut man
dazu. Doch geht ihm zuviel ab, und
er kommt alsdann viel hoͤher zu ſtehen:
dieſes darff man aber nicht achten, weil
dieſe Waare, die nach dem kleinen Ge-
wichte verkauffet wird, die Unkoſten
und dabey gehabte Muͤhe gar wohl be-
lohnet.
Saffran der
Metallen.
Dem Kaͤyſerlichen Pulver oder der
Leber vom Spiesglas giebt man eine
Farbe, die einem nur beliebet, und nach-
dem man ſie bereitet und Salpeter da-
zu genommen hat: dann ſie wird eher
tannetfarben als leberfarben ſehen,
wenn der Salpeter ſchlecht geweſen, als
wenn man gelaͤuterten Salpeter dazu
genommen hat. Wirfft man aber de-
crepitirt Saltz dazu, d. i. welches getrock-
net und halb calciniret worden, ſo lan-
ge, bis es nicht mehr kniſtert, ſo wird
es eine gar ſchoͤne rothe Farbe, faſt wie
ein
A a a
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