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Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.

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Hauptbeschreibung dritter Theil.
[Spaltenumbruch] tiere sagt, daß der Braunstein, die
Zaffera, zusamt dem Perigueux ein
[Spaltenumbruch] Ding sey; wie ich denn solches in dem
Cap. von der Zaffera berichtet habe.

[Ende Spaltensatz]
Das ein und zwantzigste Capitel.
Vom Perigueux.
[Spaltenumbruch]

PErigueur oder Perigueux ist ein Mine-
ral oder Stein, schwartz, als wie ei-
ne Kohle, schwer und hart, und deswe-
gen sehr schwerlich zu zerstossen.

Die Schmeltzbereiter und Töpfer be-
dienen sich dessen, und braucht keines
weitern Auslesens, als daß er rein und
sauber sey, denn, wenn nur das gering-
ste von einem andern Mineral darun-
[Spaltenumbruch] ter wäre, könte es alles miteinander
verderben. Dannenhero mögen die-
jenigen, die es an diese Handwercksleu-
te verkauffen, eben die Vorsicht gebrau-
chen, deren oben beym Bleye ist erwäh-
net worden.

Der Perigueux, den wir zu Paris
verkauffen, komt aus dem Delphinat,
und aus Auvergne.

[Ende Spaltensatz]
Das zwey und zwantzigste Capitel.
Von der Zaffera.
[Spaltenumbruch]

Die Zaffera ist ein Mineral, welches
von den Holl- und Engländern
aus Jndien/ sonderlich aus Suratte
gebracht wird.

Die allermeiste Zaffera/ die wir ha-
ben, wird uns als ein aschgraues Pul-
ver zugesendet, daran man nichts er-
kennen kan: derowegen müssen wir es
auch durch die Handwercksleute probi-
ren lassen, um zu erfahren ob sie damit
zu frieden, und ob es gebührend be-
schaffen sey.

Wir verkauffen aber zweyerley
Zaffera, die feine, und die schlechte.
Durch die feine wird gemeiniglich dieje-
nige verstanden, welche wie ein Stein
ist, und eine blaulichte Farbe hat, wie
etwa die Rebhüner Augen: durch die
gemeine oder durch die schlechte verste-
hen wir dieselbige, welche uns gestossen
übersendet wird, und oftmahls dermas-
[Spaltenumbruch] sen schlecht ist, daß sie zu gar nichts taug.
Die gepülverte Zaffera muß nothwen-
dig mit Gangue oder Gestein vermischet
seyn, denn sie ist über die massen schwer-
da doch die noch in Stücken ist, um ein
gut Theil leichter ist.

Die Zaffera wird von den Töpfern,
welche die feinen Geschirre machen,
und von den Glasmachern starck ge-
brauchet, und damit den Gläsern und
Geschirren eine blaue Farbe gegeben.
Auch färben sie das calcinirte Zinn da-
mit/ und bereiten davon den so genann-
ten falschen Stein, faux lapis, gleich-
wie im Cap. von Schmeltz ist erinnert
worden. Es wird ingleichen das Glas
damit gefärbet, wenn man Lasur ma-
chen will, wie ich auch bereits erwähnet
habe. So können auch die Sapphire
daraus verfertiget werden, daher es
dann den Namen Saphre bekommen.

[Ende Spaltensatz]
Das drey und zwantzigste Capitel.
Vom Rusma.
[Spaltenumbruch]

RUsma/ ein Mineral, kommt an
Gestalt und Farbe den Eisenschla-
cken gleich, und findet sich in grosser
Menge in Galatia/ so heut zu Tage
Chiancare genennet wird. Mit die-
sem Mineral machen die Türcken die
Haar ausfallen, und gebrauchen es,
groß und klein, sehr starck: daher auch
der Großtürck jährlich mehr als 30000.
[Spaltenumbruch] Ducaten von diesem Minerale ziehet.
Doch dieses die Haar ausfallen-ma-
chende Mittel ist in Franckreich wenig
gebräuchlich, ob es gleich, im Fall es be-
kannt wäre, gewiß genug dem Kalch
und Operment dürffte vorgezogen wer-
den, weil es stärcker ist, und folglich auch
mehr Kraft hat, und dennoch keine Ge-
fahr dabey zu besorgen stehet.

[Ende Spaltensatz]
Das
B b b

Hauptbeſchreibung dritter Theil.
[Spaltenumbruch] tiere ſagt, daß der Braunſtein, die
Zaffera, zuſamt dem Perigueux ein
[Spaltenumbruch] Ding ſey; wie ich denn ſolches in dem
Cap. von der Zaffera berichtet habe.

[Ende Spaltensatz]
Das ein und zwantzigſte Capitel.
Vom Perigueux.
[Spaltenumbruch]

PErigueur oder Perigueux iſt ein Mine-
ral oder Stein, ſchwartz, als wie ei-
ne Kohle, ſchwer und hart, und deswe-
gen ſehr ſchwerlich zu zerſtoſſen.

Die Schmeltzbereiter und Toͤpfer be-
dienen ſich deſſen, und braucht keines
weitern Ausleſens, als daß er rein und
ſauber ſey, denn, wenn nur das gering-
ſte von einem andern Mineral darun-
[Spaltenumbruch] ter waͤre, koͤnte es alles miteinander
verderben. Dannenhero moͤgen die-
jenigen, die es an dieſe Handwercksleu-
te verkauffen, eben die Vorſicht gebrau-
chen, deren oben beym Bleye iſt erwaͤh-
net worden.

Der Perigueux, den wir zu Paris
verkauffen, komt aus dem Delphinat,
und aus Auvergne.

[Ende Spaltensatz]
Das zwey und zwantzigſte Capitel.
Von der Zaffera.
[Spaltenumbruch]

Die Zaffera iſt ein Mineral, welches
von den Holl- und Englaͤndern
aus Jndien/ ſonderlich aus Suratte
gebracht wird.

Die allermeiſte Zaffera/ die wir ha-
ben, wird uns als ein aſchgraues Pul-
ver zugeſendet, daran man nichts er-
kennen kan: derowegen muͤſſen wir es
auch durch die Handwercksleute probi-
ren laſſen, um zu erfahren ob ſie damit
zu frieden, und ob es gebuͤhrend be-
ſchaffen ſey.

Wir verkauffen aber zweyerley
Zaffera, die feine, und die ſchlechte.
Durch die feine wird gemeiniglich dieje-
nige verſtanden, welche wie ein Stein
iſt, und eine blaulichte Farbe hat, wie
etwa die Rebhuͤner Augen: durch die
gemeine oder durch die ſchlechte verſte-
hen wir dieſelbige, welche uns geſtoſſen
uͤberſendet wird, und oftmahls dermaſ-
[Spaltenumbruch] ſen ſchlecht iſt, daß ſie zu gar nichts taug.
Die gepuͤlverte Zaffera muß nothwen-
dig mit Gangue oder Geſtein vermiſchet
ſeyn, denn ſie iſt uͤber die maſſen ſchwer-
da doch die noch in Stuͤcken iſt, um ein
gut Theil leichter iſt.

Die Zaffera wird von den Toͤpfern,
welche die feinen Geſchirre machen,
und von den Glasmachern ſtarck ge-
brauchet, und damit den Glaͤſern und
Geſchirren eine blaue Farbe gegeben.
Auch faͤrben ſie das calcinirte Zinn da-
mit/ und bereiten davon den ſo genann-
ten falſchen Stein, faux lapis, gleich-
wie im Cap. von Schmeltz iſt erinnert
worden. Es wird ingleichen das Glas
damit gefaͤrbet, wenn man Laſur ma-
chen will, wie ich auch bereits erwaͤhnet
habe. So koͤnnen auch die Sapphire
daraus verfertiget werden, daher es
dann den Namen Saphre bekommen.

[Ende Spaltensatz]
Das drey und zwantzigſte Capitel.
Vom Rusma.
[Spaltenumbruch]

RUſma/ ein Mineral, kommt an
Geſtalt und Farbe den Eiſenſchla-
cken gleich, und findet ſich in groſſer
Menge in Galatia/ ſo heut zu Tage
Chiancare genennet wird. Mit die-
ſem Mineral machen die Tuͤrcken die
Haar ausfallen, und gebrauchen es,
groß und klein, ſehr ſtarck: daher auch
der Großtuͤrck jaͤhrlich mehr als 30000.
[Spaltenumbruch] Ducaten von dieſem Minerale ziehet.
Doch dieſes die Haar ausfallen-ma-
chende Mittel iſt in Franckreich wenig
gebraͤuchlich, ob es gleich, im Fall es be-
kannt waͤre, gewiß genug dem Kalch
und Operment duͤrffte vorgezogen wer-
den, weil es ſtaͤrcker iſt, und folglich auch
mehr Kraft hat, und dennoch keine Ge-
fahr dabey zu beſorgen ſtehet.

[Ende Spaltensatz]
Das
B b b
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Zitationshilfe: Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717/527>, abgerufen am 22.11.2024.