Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Hauptbeschreibung dritter Theil. [Spaltenumbruch]
es muß auch eine Nadelspitze, mit wel-cher man drüber hin fähret, nicht das geringste Rißgen machen, denn dieses ist das Merck- und Kennzeichen, daß er ge- wißlich oriental. Es melden etliche, [Spaltenumbruch] der grüne Jaspis sey gut wider die schwere Noth, und eine treffliche Hertz- stärckung. Er wird auch, als wie die andern Edelsteine präpariret. Das zwölffte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Türckis. DJß ist ein grünlichter Stein, der sich Das dreyzehende Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Griesstein. DEr Griesstein ist ein graulichter Dieser Stein wird von einigen wider Die Rarität und der Werth dieses Der wahrhafte Griesstein kommt Das vierzehende Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Venedischen Talck. DEr Venedische Talck ist eine Gat- Der Talck wird von vornehmen aber F f f 3
Hauptbeſchreibung dritter Theil. [Spaltenumbruch]
es muß auch eine Nadelſpitze, mit wel-cher man druͤber hin faͤhret, nicht das geringſte Rißgen machen, denn dieſes iſt das Merck- und Kennzeichen, daß er ge- wißlich oriental. Es melden etliche, [Spaltenumbruch] der gruͤne Jaſpis ſey gut wider die ſchwere Noth, und eine treffliche Hertz- ſtaͤrckung. Er wird auch, als wie die andern Edelſteine praͤpariret. Das zwoͤlffte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Tuͤrckis. DJß iſt ein gruͤnlichter Stein, der ſich Das dreyzehende Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Griesſtein. DEr Griesſtein iſt ein graulichter Dieſer Stein wird von einigen wider Die Raritaͤt und der Werth dieſes Der wahrhafte Griesſtein kommt Das vierzehende Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Venediſchen Talck. DEr Venediſche Talck iſt eine Gat- Der Talck wird von vornehmen aber F f f 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0563"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Hauptbeſchreibung dritter Theil.</hi></fw><lb/><cb n="823"/> es muß auch eine Nadelſpitze, mit wel-<lb/> cher man druͤber hin faͤhret, nicht das<lb/> geringſte Rißgen machen, denn dieſes iſt<lb/> das Merck- und Kennzeichen, daß er ge-<lb/> wißlich oriental. Es melden etliche,<lb/><cb n="824"/> der gruͤne <hi rendition="#fr">Jaſpis</hi> ſey gut wider die<lb/> ſchwere Noth, und eine treffliche Hertz-<lb/> ſtaͤrckung. Er wird auch, als wie die<lb/> andern Edelſteine praͤpariret.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das zwoͤlffte Capitel.<lb/> Vom Tuͤrckis.</hi> </head><lb/> <cb type="start"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Jß iſt ein gruͤnlichter Stein, der ſich<lb/> aufs graue ziehet, uͤberaus harte<lb/> und rar iſt. Zur Artzney wird er gar<lb/> wenig gebraucht, allein gar oft zu aller-<lb/> hand Sachen, welche dann ſehr hoch ge-<lb/> ſchaͤtzet werden, weil er ſich ſehr ſchwer-<lb/><cb/> lich arbeiten laͤßt. Die <hi rendition="#fr">Tuͤrcken</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">Polen</hi> brauchen ihn mehrmahls zu<lb/> Meſſer-Hauer- und Sebelhefften, die<lb/> ſie hernachmahls mit Golde belegen.<lb/> Der ſchoͤnſte iſt der <hi rendition="#fr">Orientaliſche.</hi></p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das dreyzehende Capitel.<lb/> Vom Griesſtein.</hi> </head><lb/> <cb type="start"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Er <hi rendition="#fr">Griesſtein</hi> iſt ein graulichter<lb/> Stein, mit etwas blau vermiſchet,<lb/> ſo daß er ordentlich grau und blaulicht,<lb/> fett und ſchmiericht iſt, als wie der Ve-<lb/> nediſche Talck.</p><lb/> <p>Dieſer Stein wird von einigen wider<lb/> den Sand und Gries ſehr dienlich er-<lb/> achtet, daher iſt er auch ſo rar, und wird<lb/> ſehr geſuchet, und eben darum, weil er<lb/> die Kraft hat, diejenigen, die mit dem<lb/> Stein oder Gries in den Nieren bela-<lb/> den ſind, zu curiren, haben ſie ihm den<lb/> Namen <hi rendition="#aq">Lapis Nephriticus</hi> gegeben, denn<lb/><hi rendition="#aq">Nephros</hi> bedeutet im Griechiſchen eine<lb/> Niere.</p><lb/> <p>Die Raritaͤt und der Werth dieſes<lb/><cb/> Steins hat ein und andere veranlaſſet,<lb/> daß ſie eine gewiſſe Art Marmor, welche<lb/> gruͤn iſt und <hi rendition="#aq">Malachites</hi> heißt, dafuͤr ein-<lb/> ſchieben, und bilden ihn wie einen Vo-<lb/> gelkopf: denn die Alten haben geglaͤu-<lb/> bet, daß der wahrhafte <hi rendition="#fr">Griesſtein</hi> wie<lb/> ein Vogelkopf oder Papageyenſchna-<lb/> bel ſehe.</p><lb/> <p>Der wahrhafte <hi rendition="#fr">Griesſtein</hi> kommt<lb/> aus <hi rendition="#fr">Neuſpanien</hi>: wer aber mehr da-<lb/> von zu wiſſen verlanget, derſelbe leſe des<lb/> Herrn <hi rendition="#fr">Wormius</hi> weitlaͤufftigen Tra-<lb/> ctat, welchen er davon geſchrieben, denn<lb/> er zu lang iſt, wenn ich ihn allhier an-<lb/> fuͤhren ſolte.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das vierzehende Capitel.<lb/> Vom Venediſchen Talck.</hi> </head><lb/> <cb type="start"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Er Venediſche Talck iſt eine Gat-<lb/> tung eines gruͤnlichten Steines,<lb/> der gleichſam aus eitel Schuppen beſte-<lb/> het, und ſcheinet, als ob er fett waͤre,<lb/> wenn man ihn mit den Haͤnden reidet,<lb/> da er doch gantz trucken und ſchwer iſt.<lb/> Der ſchoͤnſte iſt der, welcher in den<lb/> Bruͤchen bey <hi rendition="#fr">Venedig</hi> gefunden wird,<lb/> daher er auch der <hi rendition="#fr">Venediſche Talck</hi><lb/> betitelt worden. Er wird desgleichen<lb/> in <hi rendition="#fr">Teutſchland</hi> und in den <hi rendition="#fr">Alpen</hi><lb/> haͤuffig gefunden. Der allerſchoͤnſte iſt<lb/> gleich als wie dicke Steine, gruͤnlicht<lb/> weiß und glaͤntzend: wenn dieſe zerbro-<lb/> chen werden, glaͤntzen ſie wie Silber,<lb/> wenn ſie aber zu kleinen Blaͤttern zer-<lb/> ſchlagen werden, muͤſſen dieſelben recht<lb/> ſehr weiß ſeyn, hell und durchſichtig.<lb/><cb/> Man habe Acht, daß er durchgehends<lb/> gleich ſchoͤne ſey, denn der, welcher als<lb/> wie dicke Steine ſiehet, iſt mehrmahls<lb/> gar ſchlecht und uͤbel beſchaffen, und in-<lb/> wendig voll gelb- und roͤthlichter A-<lb/> dern, und einer beſondern Erde, daher<lb/> er mangelhaft wird, daß man ihn nicht<lb/> verkauffen kan: zuweilen befindet ſich<lb/> auch wohl ſolcher drunter, der gelb und<lb/> roͤthlicht ſiehet, da er doch gruͤnlicht<lb/> weiß ſeyn ſollte. Dannenhero ſoll der-<lb/> jenige hoch geachtet werden, welcher<lb/> nur als wie mittelmaͤßige Stuͤcke iſt,<lb/> und durchs Geſichte mag erkannt wer-<lb/> den.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#fr">Talck</hi> wird von vornehmen<lb/> Frauenzimmer ſehr verlanget, und<lb/> Schmincke davon gemacht. Weil es<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F f f 3</fw><fw place="bottom" type="catch">aber</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0563]
Hauptbeſchreibung dritter Theil.
es muß auch eine Nadelſpitze, mit wel-
cher man druͤber hin faͤhret, nicht das
geringſte Rißgen machen, denn dieſes iſt
das Merck- und Kennzeichen, daß er ge-
wißlich oriental. Es melden etliche,
der gruͤne Jaſpis ſey gut wider die
ſchwere Noth, und eine treffliche Hertz-
ſtaͤrckung. Er wird auch, als wie die
andern Edelſteine praͤpariret.
Das zwoͤlffte Capitel.
Vom Tuͤrckis.
DJß iſt ein gruͤnlichter Stein, der ſich
aufs graue ziehet, uͤberaus harte
und rar iſt. Zur Artzney wird er gar
wenig gebraucht, allein gar oft zu aller-
hand Sachen, welche dann ſehr hoch ge-
ſchaͤtzet werden, weil er ſich ſehr ſchwer-
lich arbeiten laͤßt. Die Tuͤrcken und
Polen brauchen ihn mehrmahls zu
Meſſer-Hauer- und Sebelhefften, die
ſie hernachmahls mit Golde belegen.
Der ſchoͤnſte iſt der Orientaliſche.
Das dreyzehende Capitel.
Vom Griesſtein.
DEr Griesſtein iſt ein graulichter
Stein, mit etwas blau vermiſchet,
ſo daß er ordentlich grau und blaulicht,
fett und ſchmiericht iſt, als wie der Ve-
nediſche Talck.
Dieſer Stein wird von einigen wider
den Sand und Gries ſehr dienlich er-
achtet, daher iſt er auch ſo rar, und wird
ſehr geſuchet, und eben darum, weil er
die Kraft hat, diejenigen, die mit dem
Stein oder Gries in den Nieren bela-
den ſind, zu curiren, haben ſie ihm den
Namen Lapis Nephriticus gegeben, denn
Nephros bedeutet im Griechiſchen eine
Niere.
Die Raritaͤt und der Werth dieſes
Steins hat ein und andere veranlaſſet,
daß ſie eine gewiſſe Art Marmor, welche
gruͤn iſt und Malachites heißt, dafuͤr ein-
ſchieben, und bilden ihn wie einen Vo-
gelkopf: denn die Alten haben geglaͤu-
bet, daß der wahrhafte Griesſtein wie
ein Vogelkopf oder Papageyenſchna-
bel ſehe.
Der wahrhafte Griesſtein kommt
aus Neuſpanien: wer aber mehr da-
von zu wiſſen verlanget, derſelbe leſe des
Herrn Wormius weitlaͤufftigen Tra-
ctat, welchen er davon geſchrieben, denn
er zu lang iſt, wenn ich ihn allhier an-
fuͤhren ſolte.
Das vierzehende Capitel.
Vom Venediſchen Talck.
DEr Venediſche Talck iſt eine Gat-
tung eines gruͤnlichten Steines,
der gleichſam aus eitel Schuppen beſte-
het, und ſcheinet, als ob er fett waͤre,
wenn man ihn mit den Haͤnden reidet,
da er doch gantz trucken und ſchwer iſt.
Der ſchoͤnſte iſt der, welcher in den
Bruͤchen bey Venedig gefunden wird,
daher er auch der Venediſche Talck
betitelt worden. Er wird desgleichen
in Teutſchland und in den Alpen
haͤuffig gefunden. Der allerſchoͤnſte iſt
gleich als wie dicke Steine, gruͤnlicht
weiß und glaͤntzend: wenn dieſe zerbro-
chen werden, glaͤntzen ſie wie Silber,
wenn ſie aber zu kleinen Blaͤttern zer-
ſchlagen werden, muͤſſen dieſelben recht
ſehr weiß ſeyn, hell und durchſichtig.
Man habe Acht, daß er durchgehends
gleich ſchoͤne ſey, denn der, welcher als
wie dicke Steine ſiehet, iſt mehrmahls
gar ſchlecht und uͤbel beſchaffen, und in-
wendig voll gelb- und roͤthlichter A-
dern, und einer beſondern Erde, daher
er mangelhaft wird, daß man ihn nicht
verkauffen kan: zuweilen befindet ſich
auch wohl ſolcher drunter, der gelb und
roͤthlicht ſiehet, da er doch gruͤnlicht
weiß ſeyn ſollte. Dannenhero ſoll der-
jenige hoch geachtet werden, welcher
nur als wie mittelmaͤßige Stuͤcke iſt,
und durchs Geſichte mag erkannt wer-
den.
Der Talck wird von vornehmen
Frauenzimmer ſehr verlanget, und
Schmincke davon gemacht. Weil es
aber
F f f 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |