[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.Als man einen Weltweisen fragte, von Wenn man euch sagt, daß ein Berg von Zehn Derwische werden ruhig auf einer Uebelerworbenes Gut, verzehrt das Gut- Du bist ein Mensch, und solltest nicht ge- Drey Sachen lernt man nur bey drey Ge- Das Meer bietet unsägliche Reichthümer Es
Als man einen Weltweiſen fragte, von Wenn man euch ſagt, daß ein Berg von Zehn Derwiſche werden ruhig auf einer Uebelerworbenes Gut, verzehrt das Gut- Du biſt ein Menſch, und ſollteſt nicht ge- Drey Sachen lernt man nur bey drey Ge- Das Meer bietet unſaͤgliche Reichthuͤmer Es
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Als man einen Weltweiſen fragte, von
wem er die Weisheit gelernt habe, antwortete
er: Ich habe ſie von den Blinden ge-
lernt, die niemals einen Schritt thun,
ohne vorher den Boden mit einem Stocke
zu unterſuchen.
Wenn man euch ſagt, daß ein Berg von
einem Orte zu dem andern verſetzt worden ſey;
ſo glaubt es, wenn ihr wollt; ſagt man euch
aber, daß ein Menſch ſein Naturell veraͤndert
habe, glaubt es nicht. Des Menſchen Natu-
rell gleicht ſeiner Geſichtsbildung: ſowohl das
eine als die andere ſind faſt immer einerley.
Zehn Derwiſche werden ruhig auf einer
Streue ſchlafen, und zwey Koͤnige koͤnnen nicht
mit einander in einem Vierthel von der Welt
in Frieden leben.
Uebelerworbenes Gut, verzehrt das Gut-
erworbene. Was man zu viel hat, muß
von der Maſſe, als ein uͤberfluͤßiges Gut an-
geſehen werden. Allmoſen ſind das Salz
des Reichthums: ohne dieſes Erhaltungs-
mittel verdirbt es.
Du biſt ein Menſch, und ſollteſt nicht ge-
duldig ſeyn?
Drey Sachen lernt man nur bey drey Ge-
legenheiten erkennen: die Tapferkeit im Strei-
te, die Klugheit im Zorn, und die Freundſchaft
in der Noth.
Das Meer bietet unſaͤgliche Reichthuͤmer
dar, die Sicherheit aber iſt auf dem Ufer.
Es
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