Der Stahl, woraus sie ihre besten Säbel machen, kommt aus Indien, weil der ihrige gemeiniglich zu spröde ist, und leicht bricht. Sie schmieden ihre Stahlbleche kalt, und schmieren sie mit Seife, Oel oder Butter, da- von die corrosiven Theilchen in den Stahl dringen und die Adern formiren, die wir in den meisten orientalischen Säbeln finden. Man nennt dergleichen geätzten Stahl Damascener, weil ehedem zu Damascus diese schönen De- genklingen gemacht worden sind. Ihre Cano- nen werden fast auf ähnliche Art verfertigt. Sie machen sie so dicke, als sie weit sind, wo- durch sie sehr schwer werden; der Vortheil da- bey ist: daß sie nicht springen, und daß man mit ihnen viel gerader schießen kann.
Die Spiegel sind den Persern nur erst be- kannt geworden, seitdem man mit ihnen Han- del zu treiben angefangen hat. Bis itzt sind sie auch selbst noch nicht im Stande, Spiegel zu verfertigen. Ihre gewöhnlichen bestehen aus polirtem Stahl, und haben eine runde Form. -- Die Kunst, Lustfeuerwerke zu ma- chen, verstehen sie sehr gut, und übertreffen hier- inn gewiß alle andere Völker. Die Stein- schleifer verstehen ihr Metier auch gut; und viel- leicht könnte man sagen, daß sie es in Persien weiter in diesem Stücke gebracht haben, als wir in Europa. Sie fassen die Diamanten mit ziemlichem Geschmack ein; sie verstehen aber nicht die Metalle zu emailliren.
Das
Der Stahl, woraus ſie ihre beſten Saͤbel machen, kommt aus Indien, weil der ihrige gemeiniglich zu ſproͤde iſt, und leicht bricht. Sie ſchmieden ihre Stahlbleche kalt, und ſchmieren ſie mit Seife, Oel oder Butter, da- von die corroſiven Theilchen in den Stahl dringen und die Adern formiren, die wir in den meiſten orientaliſchen Saͤbeln finden. Man nennt dergleichen geaͤtzten Stahl Damaſcener, weil ehedem zu Damaſcus dieſe ſchoͤnen De- genklingen gemacht worden ſind. Ihre Cano- nen werden faſt auf aͤhnliche Art verfertigt. Sie machen ſie ſo dicke, als ſie weit ſind, wo- durch ſie ſehr ſchwer werden; der Vortheil da- bey iſt: daß ſie nicht ſpringen, und daß man mit ihnen viel gerader ſchießen kann.
Die Spiegel ſind den Perſern nur erſt be- kannt geworden, ſeitdem man mit ihnen Han- del zu treiben angefangen hat. Bis itzt ſind ſie auch ſelbſt noch nicht im Stande, Spiegel zu verfertigen. Ihre gewoͤhnlichen beſtehen aus polirtem Stahl, und haben eine runde Form. — Die Kunſt, Luſtfeuerwerke zu ma- chen, verſtehen ſie ſehr gut, und uͤbertreffen hier- inn gewiß alle andere Voͤlker. Die Stein- ſchleifer verſtehen ihr Metier auch gut; und viel- leicht koͤnnte man ſagen, daß ſie es in Perſien weiter in dieſem Stuͤcke gebracht haben, als wir in Europa. Sie faſſen die Diamanten mit ziemlichem Geſchmack ein; ſie verſtehen aber nicht die Metalle zu emailliren.
Das
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Der Stahl, woraus ſie ihre beſten Saͤbel
machen, kommt aus Indien, weil der ihrige
gemeiniglich zu ſproͤde iſt, und leicht bricht.
Sie ſchmieden ihre Stahlbleche kalt, und
ſchmieren ſie mit Seife, Oel oder Butter, da-
von die corroſiven Theilchen in den Stahl
dringen und die Adern formiren, die wir in den
meiſten orientaliſchen Saͤbeln finden. Man
nennt dergleichen geaͤtzten Stahl Damaſcener,
weil ehedem zu Damaſcus dieſe ſchoͤnen De-
genklingen gemacht worden ſind. Ihre Cano-
nen werden faſt auf aͤhnliche Art verfertigt.
Sie machen ſie ſo dicke, als ſie weit ſind, wo-
durch ſie ſehr ſchwer werden; der Vortheil da-
bey iſt: daß ſie nicht ſpringen, und daß man
mit ihnen viel gerader ſchießen kann.
Die Spiegel ſind den Perſern nur erſt be-
kannt geworden, ſeitdem man mit ihnen Han-
del zu treiben angefangen hat. Bis itzt ſind
ſie auch ſelbſt noch nicht im Stande, Spiegel
zu verfertigen. Ihre gewoͤhnlichen beſtehen
aus polirtem Stahl, und haben eine runde
Form. — Die Kunſt, Luſtfeuerwerke zu ma-
chen, verſtehen ſie ſehr gut, und uͤbertreffen hier-
inn gewiß alle andere Voͤlker. Die Stein-
ſchleifer verſtehen ihr Metier auch gut; und viel-
leicht koͤnnte man ſagen, daß ſie es in Perſien
weiter in dieſem Stuͤcke gebracht haben, als
wir in Europa. Sie faſſen die Diamanten
mit ziemlichem Geſchmack ein; ſie verſtehen aber
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik01_1776/150>, abgerufen am 21.11.2024.
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