[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.ßen, ohngefähr vier Meilen vor derselben, An- Der Handel der Europäer mit den Chine- Wir müssen hier noch anmerken, daß die genom- *) Das meiste Gold, sagt Dü Halde, was zu
Quangtong, gekauft wird, kommt ans Japan dahin. ßen, ohngefaͤhr vier Meilen vor derſelben, An- Der Handel der Europaͤer mit den Chine- Wir muͤſſen hier noch anmerken, daß die genom- *) Das meiſte Gold, ſagt Duͤ Halde, was zu
Quangtong, gekauft wird, kommt ans Japan dahin. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0254" n="234"/> ßen, ohngefaͤhr vier Meilen vor derſelben, An-<lb/> ker werfen: eine Sache, die fuͤr die Handeln-<lb/> den ſehr unvortheilhaft iſt. — Die vornehm-<lb/> ſten Producte, welche die Europaͤer von den<lb/> Chineſern wegfuͤhreten, waren Zucker, Reis,<lb/> Thee, Specereyen fuͤr die Apotheker, Dia-<lb/> mante, Uhren, Spiegel, Cryſtallen, Fern-<lb/> glaͤſer und andere mathematiſche Inſtrumente.</p><lb/> <p>Der Handel der Europaͤer mit den Chine-<lb/> ſern iſt itzt bey weitem nicht mehr ſo betraͤcht-<lb/> lich, wie er vor Zeiten mag geweſen ſeyn.<lb/> Die oſtindiſche Handlungscompagnie verſieht<lb/> ſie ſo uͤberfluͤßig mit allen Waaren, daß da-<lb/><choice><sic>dnrch</sic><corr>durch</corr></choice> der Handel ungemein vieles einbuͤßet,<lb/> und es kaum der Muͤhe werth iſt, weiter et-<lb/> was hieher zu bringen, als Silber, um es<lb/> gegen Gold <note place="foot" n="*)">Das meiſte Gold, ſagt <hi rendition="#fr">Duͤ Halde</hi>, was zu<lb/> Quangtong, gekauft wird, kommt ans Japan<lb/> dahin.</note> umzutauſchen. Der Handel<lb/> mit Silber und Gold geht gut oder ſchlecht,<lb/> je nach dem die Jahrszeit iſt. Im Maͤrz, April<lb/> und May iſt es z. E. wohlfeiler, als in den<lb/> Monathen vom Junius bis zum Januar.</p><lb/> <p>Wir muͤſſen hier noch anmerken, daß die<lb/> Chineſer, im Handel und Wandel, feine und<lb/> ausgelernte Betruͤger mit Recht zu nennen<lb/> ſind. Sie halten es gar nicht fuͤr ſuͤndlich,<lb/> diejenigen, mit denen ſie handeln, auch ſo gar ih-<lb/> re eigne Landesleute und Nachbarn nicht aus-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">genom-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [234/0254]
ßen, ohngefaͤhr vier Meilen vor derſelben, An-
ker werfen: eine Sache, die fuͤr die Handeln-
den ſehr unvortheilhaft iſt. — Die vornehm-
ſten Producte, welche die Europaͤer von den
Chineſern wegfuͤhreten, waren Zucker, Reis,
Thee, Specereyen fuͤr die Apotheker, Dia-
mante, Uhren, Spiegel, Cryſtallen, Fern-
glaͤſer und andere mathematiſche Inſtrumente.
Der Handel der Europaͤer mit den Chine-
ſern iſt itzt bey weitem nicht mehr ſo betraͤcht-
lich, wie er vor Zeiten mag geweſen ſeyn.
Die oſtindiſche Handlungscompagnie verſieht
ſie ſo uͤberfluͤßig mit allen Waaren, daß da-
durch der Handel ungemein vieles einbuͤßet,
und es kaum der Muͤhe werth iſt, weiter et-
was hieher zu bringen, als Silber, um es
gegen Gold *) umzutauſchen. Der Handel
mit Silber und Gold geht gut oder ſchlecht,
je nach dem die Jahrszeit iſt. Im Maͤrz, April
und May iſt es z. E. wohlfeiler, als in den
Monathen vom Junius bis zum Januar.
Wir muͤſſen hier noch anmerken, daß die
Chineſer, im Handel und Wandel, feine und
ausgelernte Betruͤger mit Recht zu nennen
ſind. Sie halten es gar nicht fuͤr ſuͤndlich,
diejenigen, mit denen ſie handeln, auch ſo gar ih-
re eigne Landesleute und Nachbarn nicht aus-
genom-
*) Das meiſte Gold, ſagt Duͤ Halde, was zu
Quangtong, gekauft wird, kommt ans Japan
dahin.
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